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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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Astrid hieb mit der Faust auf ihren Sitz ein.
    »Willst du, dass wir alle verhaftet werden?«, fragte Renata.
    »Mit dem Auto sind mehrere State Parks erreichbar«, antwortete Gabriel. »Orte, die nachts völlig verlassen sind.«
    »Wir haben so viele verloren«, sagte Rudy. »Wollen wir riskieren, dass die Übrigen auch noch sterben oder Verletzungen davontragen?«
    »Ein Anführer braucht den Rückhalt des ganzen Rudels«, sagte Tante Persia. »Wenn keine Einigung erzielt
wird, dann muss das Recht durch Kampf erworben werden.«
    »Die alte Sitte, die alte Sitte, die alte Sitte«, setzten die Fünf zu einem Sprechchor an. Rafe grinste ausgelassen. Finns Augen glitzerten so hell wie die Ketten an seinen Handgelenken.
    Orlando Griffin erhob sich und trat in die Zimmermitte. Der Lärm ebbte ab. »Als ältester Mann führe ich die Aufsicht über die Prüfungen«, sagte er. Er deutete auf die Fünf. »Ihr seid noch nicht erwachsen. Wir löschen unsere Jungen nicht aus.«
    »Wir können kämpfen«, knurrte Rafe.
    Was auch immer die anderen Jungs sagten, ging im allgemeinen Lärm unter. Jeder hatte eine Meinung, und jeder tat sie lautstark kund.
    Vivian erhob sich leise und schlüpfte aus der Tür. Niemand bemerkte es. Niemand hielt sie auf, noch nicht einmal ihre Mutter. Es war eine Erleichterung, das Haus zu verlassen.
    Draußen setzte sie sich auf eine Bank unter der wackeligen Weinlaube, die halb von den herunterhängenden Reben verdeckt war. Himmlische Ruhe herrschte im Garten hinter dem Haus, nur durchbrochen von dem Gezirpe winzigen Nachtgetiers. In den Schatten tanzten frühe Glühwürmchen.
    Sie war noch nie bei einer Prüfung dabei gewesen, wusste nur, dass jeder erwachsene Mann in seiner Wolfsgestalt kämpfte, bis einer übrig blieb – der Stärkste, der Klügste, manchmal der Verschlagenste.

    Erregung stieg heiß in ihr empor, als sie an ein kämpfendes Knäuel aus Pelz und Gliedmaßen dachte. Sie stellte sich Gabriel vor, zur Hälfte verwandelt, seine narbenübersäte Brust vor Schweiß glänzend. Ärgerlich schüttelte sie das Bild ab. Würde er gewinnen? Und würde ihre Mutter sich noch lächerlicher machen, um seine Gefährtin und wieder das Alphaweibchen zu werden?
    Die Tür schlug geräuschvoll zu.
    Die Fünf kamen in den Garten, murmelnd und verärgert knurrend.
    »Dieser verbrauchte alte Hund«, sagte Rafe. »Er kann uns nicht vorschreiben, dass wir nicht kämpfen dürfen.«
    »Verdammt richtig«, pflichtete Gregory ihm bei. »Wir haben eine Chance verdient.«
    Vivian lachte.
    Die Fünf näherten sich ihr. Sie spähten wie zornige Satyrn durch die Reben.
    Rafe riss den Rankenvorhang beiseite und ließ seine Krallen wachsen. »Was ist denn so komisch, Viv?«
    »Ihr«, antwortete sie. »Glaubt ihr ehrlich, dass ihr bei der Prüfung eine Chance hättet? Dass das Rudel euch folgen würde? Werdet erwachsen.«
    Rafe fletschte die Zähne. Sein neuer Bart verlieh ihm etwas Dämonisches. »Es geht uns bloß um das Kämpfen an sich«, sagte er verkniffen, doch sie wusste, dass er vom Sieg träumte.
    »Ich will mich nicht wieder in die Wildnis verschleppen lassen«, sagte Willem schmollend. Sein Zwillingsbruder bedachte ihn mit einem angewiderten Blick.

    »Warum denn nicht?«, fragte Vivian. »Das Leben dort ist gut gewesen. Die Jagd in den Bergen, viel Auslauf ohne eine Menschenseele, niemand, der Alarm schlagen kann, kein Versteckspiel, kein Herumschleichen, keine Sorgen.«
    »Und keinen Spaß«, führte Rafe ihren Gedankengang zu Ende.
    »Ich mag eure Art Spaß nicht«, sagte sie. »Ich finde es überhaupt nicht lustig, Liebespaare aus dem hohen Gras zu verscheuchen, indem ich nach ihren Fersen schnappe, oder mich in der Dämmerung an Kinder heranzuschleichen, um sie zu Tode zu erschrecken.«
    »Hab dich nicht so, Vivian«, sagte Gregory. »Das ist doch einfach nur lustig.«
    »Früher hast du es auch komisch gefunden«, sagte Willem, der verletzt wirkte.
    »Werdet ihr es auch noch so lustig finden, wenn ihr den Falschen erschreckt und mit einer Kugel im Gesicht endet?«, fragte sie. »Ihr mögt stärker sein als der Homo sapiens , ihr mögt schneller heilen, aber ihr seid nicht unsterblich. Ihr könnt sterben, wenn man euch den Kopf wegschießt. Nicht nur Silberkugeln oder Feuer bringen uns um. Alles, was die Wirbelsäule durchtrennt, reicht aus.«
    »Komm schon, Viv. Mach dir keine Sorgen«, sagte Willem sanft. »Wir würden sie zuerst ausschalten, ehrlich.«
    Vivian stöhnte, und ein kalter Angstschauder

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