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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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ihre Schulter.
    Vivian schüttelte den Kopf. Ich pinkle, wenn es mir passt , dachte sie belustigt.
    Während Aiden mit seinen Freunden Belanglosigkeiten austauschte, genoss Vivian seine Nähe. Er fühlte sich gut an, roch sexy. Sie wusste nicht, warum sie sich zuvor so große Sorgen gemacht hatte. Falls sie ihn beißen sollte, wäre es ein liebevoller Biss. Ihre Brust berührte leicht seinen Arm, und ihr Atem ging schneller. Wann würde er sie küssen? Würde es ihr gefallen? Sie hatte bisher nur ihre eigenen Artgenossen geküsst. Konnte man es miteinander vergleichen?
    Gleich nachdem die Mädchen im Gänsemarsch von der Toilette zurückkamen, wurde Jubel in der Menge laut, und Vivian sah unwillkürlich zur Bühne. Sechs Gestalten in grellbunten Klamotten sprangen hervor, griffen nach Instrumenten und Mikrofonen. Die undeutliche
Lautsprechermusik brach unvermittelt ab, und Sekunden später erfüllte Live-Musik die Freiluftbühne.
    Die Lieder waren leicht, schrill und luftig, voller Liebe und Träume, ganz anders als die donnernde, mahlende, brutale Musik, die die Fünf immer spielten – Musik, um dabei Gedärme herauszureißen, nannte Vivian sie, auch wenn sich nicht leugnen ließ, dass sie ihr gewöhnlich ein gewisses grimmiges Vergnügen bereitete. Doch diese Musik hier war auch gut. Eine süße Sehnsucht lag darin. Vivian ließ sich von den Liedern mitreißen, war eine Zeit lang eins mit etwas, statt wie sonst eine Außenseiterin zu sein, die nur zusah.
    Die Sonne schien ihr warm auf den Rücken, und sie sog die Wärme wie Leben auf. Aidens Hand glitt über ihren Nacken. Sie drehte sich zu ihm, und ihre Blicke trafen sich.
    »Was für rote Lippen du hast«, sagte er ihr ins Ohr.
    Wagte sie, es zu sagen? »Damit ich dich besser küssen kann, mein Lieber«, erwiderte sie.
    Und dann trafen sich ihre Münder.
    Er war sanft. Damit hatte sie nicht gerechnet. Für sie waren Küsse festes Zupacken, Zähne und Zunge. Seine Hände glitten ihre Seiten hinab und streichelten leicht ihren Rücken. Als er ihre Lippe mit der Zunge berührte, öffnete sie einladend den Mund. Stattdessen zog er sich zurück und seufzte. Sie war fasziniert.
    Seine Augen waren scheu unter den dunklen Wimpern, und seine Lippen verzogen sich vor Freude und Verlangen – einem Verlangen, das er ihr nicht aufzwingen
würde. Dann erhob sich die Menge, bewegte sich zu der anschwellenden Musik, die Vivian vergessen hatte, und sie mussten aufstehen und wieder Teil der Welt sein.
    Sie betrachtete nachdenklich die aufgeregten Gesichter um sie herum. Sie waren anders. Er war anders. Ihr wurde klar, dass sie ihre Regeln nicht kannte.
    Bingo tanzte mit wirbelndem Rock auf ihrem Sitzplatz, die kichernden Mädchen tanzten im Gang, und um sie herum hüpfte die Menge auf und ab und winkte mit den Armen. Als Aiden Vivian an sich zog, damit sie sich mit ihm im Takt wiegen konnte, legte sie ebenfalls den Arm um ihn, doch wie dicht durfte sie sich an ihn schmiegen? Sie wollte ihn nicht verschrecken, aber sie hatte auch keine Lust zu warten. Vielleicht war das hier alles falsch.
    Dies ist das letzte Mal , schwor sie sich. Keine Dates mehr. Ich ertrage diese Qualen nicht.
    Die Menge jubelte, und er berührte mit den Fingerspitzen Vivians Kinn. Seine weichen Lippen waren erneut auf den ihren, seine Zunge war abenteuerlustiger, doch seine Hände waren immer noch zahm. Es ist ein Spiel , erkannte sie, ein Spiel, bei dem wir so tun, als wären wir nicht verzweifelt auf Sex aus. Vielleicht hielt er Begehren für unhöflich.
    Seine Augen waren geschlossen. Er genoss ihren Geschmack. Seine Nasenlöcher erbebten unter ihrem Geruch. Das war gut. Doch während sich ihre Augen ebenfalls allmählich schlossen, erblickte sie ein paar vertraute Gestalten oben auf dem Hügel – die Fünf.

    Ein Mädchen mit üppiger Oberweite hing an Rafes Hals, und seine Hand verschwand zur Hälfte hinten in ihren Shorts. Drei weitere Mädchen in Jeans und knappen Tops mit zurückgekämmten Haaren vervollständigten ihr Gefolge. Dies war nicht ihre Musik – ganz und gar nicht. Sie spionierten Vivian nach.
    Vivian hatte von Dickerchen gelernt und machte hinter Aidens Rücken eine unmissverständliche Geste in ihre Richtung. Dann rollten sich ihre Finger in Aidens Haaren zusammen. Ich werde dir beibringen, weniger höflich zu sein , dachte sie.

6
    In den folgenden Tagen wusste Vivian nicht, ob ihr Blut wegen Aiden oder dem voller werdenden Mittsommermond sang. Jede Nacht rannte sie vor Freude, aber

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