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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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am Fluss entlang gemäht war, verspürte Vivian das Bedürfnis zu rennen. »Komm schon!«, rief sie und lief los, voll Freude, am Leben zu sein, die Gliedmaßen so stark, als tanze sie auf dem Mond.
    Als sie eine Mauer zu einer Gasse hinter einem Wohnblock
überwand, war er eine Minute hinter ihr. Sie wartete, bis er sie eingeholt hatte. Er setzte über die Mauer, wobei er beide Arme benutzte, und sie war traurig, dass er nicht wie sie gesprungen war und nichts als Wind berührt hatte. Vielleicht konnte er es nicht. Auf der Stelle wollte sie ihm die Fähigkeit zu fliegen schenken, in einer hübschen Schachtel eingepackt wie sein Geschenk für sie. Stattdessen umarmte sie ihn schnell und stürmisch, was er mit einem Ächzen und dann einem Lachen über sich ergehen ließ.
    Die Gasse führte zu einer Brücke. Vivian hüpfte neben Aiden darüber, wollte eigentlich am liebsten wieder rennen. Er atmete schwer, aber er beklagte sich nicht. Ein Schweißtropfen hing an seiner Nasenspitze. Blitzschnell leckte sie ihn ab.
    »Igitt!« Aiden wischte sich mit dem Handrücken über die Nase und grinste dann.
    »Du treibst nicht genug Sport«, sagte Vivian. »Du solltest öfter laufen gehen.«
    Aiden verdrehte die Augen. »Ja, klar.«
    »Nein, komm schon. Ich bringe es dir bei.« Sie lief erneut los, diesmal in gleichmäßigerem, langsamerem Tempo. Er ächzte hinter ihr, doch sie hörte, dass er ihr folgte. Sobald sie auf dem Basketballplatz waren, tänzelte sie um ihn herum und gab ihm Ratschläge zu seiner Atmung und Gangart. Eine Zeit lang joggte sie langsam und genoss das Gefühl, dass er neben ihr rannte. Sein Gesicht war rot, und er keuchte ein wenig, aber er würde es schon noch lernen.

    Zwischen den Bäumen vor ihnen glitzerte etwas, und einen Augenblick glaubte sie, das Feuerwerk habe zu früh angefangen. Doch es war nur die untergehende Sonne, die sich in den Schulfenstern spiegelte, unterbrochen von Blättern, die in einer unvermittelt aufgekommenen Abendbrise flatterten. Sie warf einen Blick nach hinten. Der Himmel im Westen loderte zinnoberrot, als wäre er vom Blut der Nacht durchtränkt, und sie unterdrückte ein freudiges Heulen. Sie musste einfach laufen. Angestachelt von ihrer freudigen Erregung, rannte sie in die Arme der Dunkelheit.
    Das Gras peitschte um ihre Knöchel, die Abenddämmerung leckte ihr das Gesicht. Wenn sie schnell genug liefe, könnte sie über eine unsichtbare Treppe bis zu den Sternen gelangen. Sie erreichte den dreieinhalb Meter hohen Eisenzaun hinter der Schule und warf sich nach oben. Beinahe ohne darüber nachzudenken, kletterte sie hinüber.
    Mit großer Mühe holte Aiden sie ein und kletterte keuchend hinter ihr über den Zaun, der wie wild rasselte.
    »Wann bist du in einem Bootcamp gewesen?«, brachte er schwer atmend hervor, als er zu ihren Füßen landete. Er wirkte aus der Fassung, aber nicht böse. »Himmelherrgott. Ich wusste gar nicht, dass mein Schatz die Königin der Amazonen ist.«
    Schatz. Er hatte sie seinen Schatz genannt. Sie war schon ein Hauptweibchen, eine Alte und ein Stück Schwanz gewesen, aber noch nie zuvor ein Schatz. Das
Wort durchsprudelte sie wie Champagner. Sie warf sich kichernd zu Boden. »Ich bin auch total fertig«, log sie.
    Er versuchte, sie sanft wieder auf die Beine zu ziehen, doch sie entglitt seinen Armen immer wieder schlaff, und schon bald balgten sie sich wie Welpen kichernd im Gras. Seine süßen feuchten Küsse bewiesen ihr, dass er nicht böse war, und schon bald war er wieder außer Atem, aber aus Gründen, über die er sich nicht beklagen konnte.
    Sie spazierten in die versammelte Menschenmenge, Arme und Haare ineinander verflochten, unfähig, die Lippen voneinander zu lassen.
    Die Amöbe war unten am Rand des geteerten Schulhofes, teilweise auf dem verbotenen Feld, auf dem das Feuerwerk vorbereitet war. Manche begrüßten Aiden und Vivian lautstark, als sie sie herankommen sahen. Kelly lächelte angespannt, mit nichtssagendem Blick. Sie lehnte sich zu ihrer Mädchentruppe zurück und sagte etwas, das nur für deren Ohren bestimmt war. Vivian schnalzte in Kellys Richtung, rümpfte die Nase und grinste boshaft, als Aiden sie zu sich auf eine Schottenkarodecke zog und ihren Nacken liebkoste. Schau nur her, Kelly , frohlockte Vivian insgeheim. Ich habe ihn. Du nicht. Pech gehabt.
    Ein Typ reichte Aiden eine Cola. Aiden nippte daran, verzog das Gesicht und reichte sie Vivian weiter. »Nimm ruhig alles, wenn du magst. Ich muss später noch

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