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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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Schweißes, als sie an ihm vorbeistürmte, und kurzzeitig mischte sich Angst in das berauschende Kribbeln süßen Trotzes. Vielleicht würde er ihr für ihre Unverschämtheit eine Ohrfeige verpassen. Stattdessen folgte ihr nur sein kehliges leises Lachen.
    Sie hätte die Fünf nicht ermuntern sollen. Die ganze nächste Woche standen sie vor der Tür oder riefen bei ihr an. Nachts ging sie nicht mit ihnen rennen, doch nach einer Weile gab sie auf und verbrachte zumindest tagsüber etwas Zeit mit ihnen. Größtenteils standen sie vor Tooley’s Bar und alberten mit den Bikern herum. Einmal gingen sie ins Einkaufszentrum, und die Fünf amüsierten sich köstlich, als sie Mädchen aus der Mittelschule verschreckten und ihnen lange, lange Zungen herausstreckten. Angewidert verließ Vivian die Mall schnell wieder.
    Dass die Fünf sich ständig um ihre Plätze in der Rangordnung stritten und anrempelten, ging ihr auf die Nerven, ebenso wie ihre ständigen Anzüglichkeiten und ihre laute Art. Es war eine Erleichterung, als sie eines Tages ans Telefon ging und Aidens Stimme hörte.
    »Bereit für das Feuerwerk?«, fragte er.
    »Bist du’s denn, Baby?«, erwiderte sie.
    Es war immer noch hell, als Aiden am nächsten Abend eintraf. Er sah geschmeidig und braungebrannt aus. Am liebsten hätte Vivian ihm die Knöpfe vom Hemd gebissen.
    »Ich habe dich vermisst«, sagte er und reichte ihr ein kleines, in buntes Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen.
    Vivian drehte es immer wieder in den Händen und bewunderte es, als handele es sich um ein Juwel. War dies die Muschel, um die sie ihn gebeten hatte? Niemand außerhalb des Rudels hatte ihr je ein Geschenk gekauft. Wie köstlich und vielversprechend es war!
    »Eigentlich sollst du es aufmachen«, drängte Aiden sanft.
    »Oh ja.« Vivian durchschnitt das Klebeband mit den Nägeln und löste langsam das Papier ab, wobei sie jedes einzelne Knistern auskostete. Eine Samtschatulle kam zum Vorschein. »Ooooh!« Sie streichelte über die plüschartige Oberfläche, zögerte den Genuss noch eine weitere Sekunde hinaus und öffnete schließlich das Kästchen, in dem sich ein glitzerndes silbernes Pentagramm an einer Silberkette befand.
    Im ersten Moment war Vivian sprachlos, dann brach sie in Gelächter aus. Er hatte ihr Silber geschenkt.
    Vermischt mit dem Blut von Wolfswesen brannte sich Silber wie Säure durchs Fleisch und richtete so viel Schaden an, dass nicht einmal die verblüffenden Heilkräfte ihrer Artgenossen dagegen ankamen. Deshalb waren Silberkugeln oft tödlich, egal, wo sich die Verletzung befand und wie leicht sie war. Es war relativ sicher, Silber zu tragen, solange es keine offene Wunde berührte, doch unter ihren Artgenossen kam es häufig zu Kämpfen. Wolfswesen zogen Gold vor, bloß um auf Nummer sicher zu gehen.

    Eine Legende erzählte von dem zweischneidigen Geschenk der Dame Mond, die ihnen die Fähigkeit zur Verwandlung verliehen, aber auch ihren eigenen Schein zu dem Silber gemacht hatte, das sie umbringen konnte, wenn sie ihre Macht missbrauchten. Aiden hatte ihr auch ein zweischneidiges Geschenk gemacht: das Zeichen ihres Volkes, aus Gift gefertigt.
    Ihr Lachen verwirrte Aiden. Er wirkte gekränkt. »Es gefällt dir nicht«, sagte er.
    Ich könnte es wenigstens zu unseren Dates tragen , beschloss sie. Das sollte relativ sicher sein. »Doch, und wie es mir gefällt«, sagte sie feierlich. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie perfekt es ist.«
    Denn auch ich bin zweischneidig , dachte sie. Und du solltest, so schnell deine Beine dich tragen, vor mir davonlaufen.

Juli
    Donnermond

10
    Sie ließen Aidens Wagen vor ihrem Haus stehen, da ein Parkplatz in der Nähe des Sportplatzes der Mittelstufe, auf dem das Feuerwerk veranstaltet wurde, schwierig zu finden wäre. Die Feierlichkeiten zum vierten Juli waren schon den ganzen Tag im Gange, angefangen mit der Parade bis hin zu Clowns, Wettbewerben, Rennen und Musik. Die besten Parkplätze waren schon vor Stunden in Beschlag genommen worden.
    »Gehen wir hinten rum«, sagte Vivian. »Das geht schneller.«
    Sie durchquerten ihren Garten und folgten dem Fluss stromaufwärts. Die Sonne ging gerade unter und überzog den Abend mit goldener Wärme. Vivian atmete tief ein, als könne sie das alles in sich aufsaugen und für immer behalten. Die satten Gerüche eines heißen Tages, vermischt mit Aidens salzig-köstlichem Duft, erfüllten sie mit Glücksgefühlen. Als sie durch die Grasbüschel zu der Einfassung durchbrachen, die

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