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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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Rhododendronsträucher. Beinahe stieß sie ein erleichtertes Seufzen aus, dann erkannte sie die Stimme wieder.
    »Rafe.«
    Er erstarrte im Schatten. Über der Schulter trug er etwas, das fast so groß wie er selbst war. Er hielt es besitzergreifend umklammert.
    Vivian erkannte das Lied wieder, das er vor sich hin gesummt hatte. Es war ein Song von Oingo Boingo. Der Text lautete: » Walking with a dead man over my shoulder «.
    »Was hast du da?«, wollte sie wissen, während es in ihrem Magen angstvoll rumorte.
    Rafes Arme schlossen sich noch fester um seine Last. »Nichts.« Er wich einen Schritt zurück.
    »Du Mistkerl.« Sie kam auf ihn zu. Ihr Herz hämmerte furchtsam.
    »Es gehört mir«, knurrte er. Er ließ sein Opfer von der Schulter gleiten und warf es mitten in das alte, abgestorbene Laub. Kampfbereit kauerte er sich davor nieder.
    Du lieber Mond, ich habe Recht , dachte sie. Es ist eine Leiche. Nicht Aiden , flehte sie. Sie würde Rafe umbringen, wenn dem so wäre.
    »Ich teile mit dir, wenn du nett zu mir bist«, fügte er hinzu, auf einmal einen listigen Unterton in der Stimme.
    »Lass mal sehen«, sagte sie süßlich. »Ich möchte erst wissen, ob es die Mühe wert ist.«
    »Ha, du lügst, Viv«, stieß er hervor. Seine Augen glitzerten und verengten sich zu boshaften Schlitzen. »Willst du sehen, ob es dein Fleischjunge ist?«

    Das Arschloch spielte mit ihr. Sie trat schnell einen weiteren Schritt vor, doch er stellte sich ihr lachend in den Weg.
    Sie bewegte sich blitzschnell nach rechts, doch Rafe war wieder vor ihr.
    »Will Vivie ihr Spielzeug?«, höhnte er, und am liebsten hätte sie ihm die spitzen Zähne eingeschlagen.
    Sie täuschte einen Ausfall nach links vor. Dann, bevor er sich erholen konnte, traf sie ihn von vorn und warf ihn um. In der Ferne bejubelte die Menge das erste Donnern des Feuerwerks. Sie kletterte über den um sich schlagenden Rafe, rammte ihm den Ellbogen in den Hals, stieß ihm mit dem Knie in den Magen und kroch ins Gebüsch.
    In einem orangefarbenen Lichtschauer erkannte sie braune Augen, die bereits von einer schillernd-glänzenden Schicht überzogen waren. Braune Augen in einem pelzigen Gesicht. Ein gewaltiger Hund mit aufgerissener Kehle lag auf dem Boden.
    Lachend richtete Rafe sich auf. »Das hat dir einen Schreck eingejagt, was?«
    Sein Gelächter wurde aus den Bäumen erwidert, und der Rest der Fünf schlich sich auf die Lichtung – Finn, Willem, Gregory und der nervöse Ulf. Kurzzeitig flackerten ihre Gesichter im bunten Licht auf, das gespenstische Schatten erzeugte. Hatten sie alle von dort vorne zugesehen und sie ausgelacht?
    Die klaffende Kehle grinste schwarz und geronnen zu ihr empor.

    »Riecht’s lecker, Viv?«, spottete Rafe. »Willst du jetzt doch mal probieren, da es sich nicht um deinen Freund handelt?«
    Sie warf ihm eine Beleidigung an den Kopf, während sie sich erhob. Allerdings wurde sie von einem weiteren Krachen am Himmel unterbrochen. Sie ging direkt auf ihn zu und schickte ihn mit einem kraftvollen Hieb ins Gesicht zu Boden, Kratzwunden auf seiner Wange hinterlassend.
    Willem schnappte nach Luft, und Ulf rannte hysterisch kichernd ins Gebüsch zurück.
    Finn half Rafe auf, während Gregory, der sich nervös über die Lippen leckte, den Blick zwischen Vivian und Rafe hin- und herschweifen ließ.
    Rafe wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht. »Du glaubst, du bist anders als wir«, fauchte er. »Aber das bist du nicht. Wir wissen, wer wir sind, Vivian. Und wir wissen, was wir wollen. Wir laufen nicht davor weg. Du bist krank, Vivian, wenn du glaubst, du könntest Mensch spielen.«
    Er schnalzte mit den Fingern. »Ulf, beweg deinen Hintern wieder hierher und hilf Greg, die Beute zu tragen.« Die Fünf reihten sich schweigend hinter Rafe ein und folgten ihm in den Wald. Nur Willem sah zurück.
    »Ich bin ja so beeindruckt!«, schrie sie ihnen hinterher.
    Ich weiß, wer ich bin , dachte sie. Wie kann er es wagen, das Gegenteil zu behaupten? Ich liebe das Dasein als loup-garou. Ich liebe die süße Verwandlung und das Schöne, das sie mir nachts bringt, abgöttisch. Wenn ich auf die
Jagd gehe, jage ich wilde Beutetiere laut den Gesetzen der Göttin. Ich bringe nicht zum Spaß Haustiere um.
    Maschinengewehrrattern über ihr ließ sie nach oben blicken, wo Leuchtsterne zwischen den Blättern zu sehen waren. Dicht darauf folgte eine Feuerwerksrakete, und ein Springbrunnen aus Feuer tropfte rot vom Himmel. Ich verpasse noch alles ,

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