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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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fiebrig. Sie wollte seinem Verlangen nachgeben, das wäre so viel einfacher als Erklärungen. Doch ihr Körper hatte andere Pläne. »Noch nicht«, sagte sie und zuckte. »Wenn ich mich zurückverwandele. Zuerst werde ich dir mein Geheimnis zeigen.«
    Er runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, doch sie bedeutete ihm, still zu sein.
    »Erinnerst du dich an dein Gedicht, ›Wolfsverwandlung‹?«, fragte sie. »Das hier ist es.«
    Ihr Herzschlag wurde schneller. Sie spannte die Hände an, als diese sich mit harten Pfoten füllten, stand auf Zehenspitzen, als ihre Fußsohlen rauer wurden. Doch als sie die ersten Haare auf ihrem Rücken kitzeln spürte, kamen ihr auf einmal Zweifel. Und wenn er sie in ihrer Wolfshaut nicht liebte? War der angestammte Hass zu tief in den Menschen verwurzelt? Sie warf einen Blick nach draußen, um Kraft aus dem hohen Dreiviertelmond zu schöpfen. Nein, er würde die Schönheit sehen.
    Schmerzhafte Ekstase durchzuckte sie, sie krümmte sich und schlang die Arme um ihren Leib. Aiden setzte sich im Bett auf. »Alles in Ordnung?«
    Sie grinste durch ihre zerzausten Haare zu ihm empor.
Ein scharfer Zahn stach in ihre Lippe. »Es ist okay«, sagte sie. »Warte ab.« In ihrer Stimme schwang ein kehliges Kratzen mit.
    Wellenartig wuchsen kitzelnde Haare über ihre Schultern und krochen ihre Arme hinab. Ihre Ellbogen knackten.
    Aiden machte vor Verblüffung große Augen.
    Die restliche Verwandlung war schnell vollzogen. Ihre Arme wurden länger, ihre Beine kürzer, ihre Gelenke bildeten sich um. Sie stieß einen heiseren Freudenschrei aus, als sich ihre Wirbelsäule zu einem Schwanz verlängerte, der Knochen schnell von Fleisch umhüllt wurde, dann von Pelz. Sie spürte das Knirschen und Knacken, als sich ihre Kiefer verformten, und ihre Augen sahen jetzt die Regenbogen um jede einzelne Kerzenflamme. Sie blickte zu Aiden, weil sie sein Staunen und seine Freude sehen wollte.
    Aidens Gesicht war weiß im flackernden Kerzenschein, seine Augen riesengroß. Er kauerte sich unter der Bettdecke zusammen, zog die Knie an die Brust. Unbeholfen rutschte er von ihr weg, bis er mit dem Rücken am Kopfende anschlug. Sein Mund öffnete sich wie eine klaffende Wunde, und heraus kam ein scheußliches Winseln. Nackt und wurmhaft kauerte er auf dem Bett wie das alptraumhafte Bild des Insassen einer Irrenanstalt. Er stank nach Angst.
    Ihr hämmerndes Herz wurde kalt in ihrer sich dehnenden Brust. Sie versuchte, die Verwandlung rückgängig zu machen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. »Nein!«,
rief sie ihm zu. »Ich will dir nichts Böses.« Doch der Hand, die sie zum Zeichen der Liebe ausstreckte, wuchsen Krallen.
    Er schrie auf.
    »Warte«, sagte sie. »Ich weiß. Ich weiß. Jetzt sehe ich merkwürdig aus, aber das Ende ist wunderbar.« Doch die Worte waren nur ein leeres Knurren in ihrem Mund, der nicht zum Sprechen gemacht war. Vor Anstrengung troff ihr der Speichel aus dem Maul.
    Als sie sich vollständig verwandelte, fing Aiden zu weinen an, und stille Tränen rannen sein verletztes Gesicht herab.
    Bitterer Selbsthass stieg in ihr empor. Wie konnte sie so eine Närrin sein? In den Ekel vor sich selbst mischte sich Verachtung für Aidens Panik, dann schlechtes Gewissen, weil sie es verursacht hatte. Ihr Herz brach, weil er Angst hatte, weil er das Wunder nicht sah, dann tobte sie innerlich, weil er ihr das Gefühl gab, unrein zu sein.
    Ich bin hergekommen, damit du mich tröstest , heulte sie. Ich habe gedacht, du würdest es verstehen. Doch seinem Gesicht war anzusehen, dass er nichts als ein wildes Tier erblickte. Ich bin nicht wie sie! , rief sie ihm zu.
    Er tastete nach dem Tischchen neben seinem Bett, die Augen auf ihr Gesicht gerichtet.
    Schau, ich bin wunderschön , flehte sie ihn an. Sie winselte und wedelte wie ein Hund mit dem Schwanz.
    Er warf mit einer Tasse nach ihrem Kopf.
    Nein! , jaulte sie auf, als die Tasse an der Wand hinter ihr zerschellte.

    Er hasste sie. Er verabscheute sie. Sie verursachte ihm Pein. Sie gehörte nicht hierher. Sie gehörte nirgends hin. Sie musste fort.
    Der schnellste Weg nach draußen war das Fenster. Es war ihr gleichgültig, was sich darunter befand. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war ein Splittern, und sie flog inmitten glitzernder Glasscherben durch die Luft.

19
    Vivian erwachte mit dem kupferartigen Geschmack von Blut im Mund. Sie legte die Stirn in Falten und stöhnte, öffnete vorsichtig die Augen, schloss sie allerdings rasch wieder, als

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