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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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wert bist. Auf Wiedersehen, Wolfsprinzessin. Lass mich wissen, welche Heldentaten ich vollbringen muss, um deine Gunst zu gewinnen.«
    Nachdem er fort war, konnte sie ihn immer noch riechen, als habe er Anspruch auf ihr ganzes Leben erhoben.
    »Ich werde mir mein Männchen selbst aussuchen«, schwor sie laut und ging zum Telefon.

18
    »Und wenn ich ein magisches Wesen wäre?«, fragte Vivian Aiden. Sie konnte seinen Atem am anderen Ende der Leitung hören. Sie wünschte, ihr Herzschlag wäre genauso langsam und gleichmäßig.
    »Was für ein magisches Wesen denn?«, fragte er.
    »Wenn ich mich beispielsweise in etwas anderes verwandeln könnte?«
    Aiden lachte. »Wie ein Selkie in einem schottischen Märchen?«
    »Oder … wie ein Wolf.«
    »Du wärst ein wunderschöner Wolf«, sagte er.
    Sie lächelte. »Bin ich auch.«
    »Und, Mademoiselle Wolf, was möchten Sie von mir?«, fragte er neckend.
    »Ich möchte, dass du darüber nachdenkst, was ich eben gesagt habe«, erklärte sie ihm. »Ich komme dich heute Abend besuchen, und ich werde es wahr werden lassen.«
     
    Es war nach neun Uhr, und der gemästete, träge Abend summte vor klatschsüchtiger Insekten und suhlte sich in zu viel Parfüm. Die Hitze des Tages hatte noch nicht
nachgelassen, und Vivian zupfte an dem feuchten Stoff ihres Kleides, als sie die Hauptstraße überquerte und in die Alleen von Aidens Viertel bog.
    Angst regte sich in ihrer Brust. Sie setzte sich über das Gesetz des Rudels hinweg. Aber es braucht ja niemand zu erfahren , beruhigte sie sich. Nur Aiden und ich. Was kann das schon schaden?
    Sie wusste, dass Aiden dachte, sie habe ihm am Morgen am Telefon nur etwas vorgespielt. Sie wusste, dass sie es ihm zeigen musste, damit er ihr Glauben schenkte. Doch wenn sie ihn dazu gebracht hatte, sich Gedanken über ihre verwandelte Gestalt zu machen, fiele es ihm vielleicht leichter, es zu akzeptieren, wenn sie es schließlich tat. Sie stellte sich seine verblüffte Miene vor, während sie vor seinen Augen ihre Gestalt wechselte. Anfangs wäre er vielleicht sogar ein wenig verängstigt, doch er liebte sie, oder etwa nicht? Das stand in seinen Augen geschrieben. Er würde wissen, dass sie ihm niemals etwas antäte. Er liebte sie, und sie liebte ihn. Sie bebte vor Aufregung. Sie hatte diesen Gefühlen noch nie zuvor Ausdruck verliehen. Ich möchte mein Leben mit jemandem teilen, für den ich etwas empfinde , dachte sie. Was gibt ihnen das Recht, mir vorzuschreiben, wen ich zu lieben habe?
    Doch was, wenn das Rudel es erfuhr? Würden sie und Aiden gemeinsam weglaufen müssen? Gewiss würde er das wollen, wenn er herausfand, dass ein anderer Anspruch auf sie erhob. Die Vorschriften seines Vaters gingen ihm auf die Nerven. Er würde nicht bleiben wollen.
Sie konnten weit weg gehen. Verhungern würden sie nicht. Sie könnte für sie beide jagen.
    Unvermittelt lachte sie los. Sie klang wie einer dieser Liebesromane, die Esmé wie Popcorn verschlang. Aiden brauchte seine Eltern, damit sie die Studiengebühren bezahlten. Sie wollte sein Leben nicht ruinieren. Doch sie wollte jemanden, der die reine Schönheit dessen zu schätzen wusste, was sie war. Er verstünde, warum sie das Leben nicht auf die leichte Schulter nehmen oder ihre Kraft darauf verwenden wollte, sich anderen gegenüber als Herrin aufzuspielen. Er verstünde, dass es ausreichte, einfach nur zu sein.
    Vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit, ihn zu verwandeln. Sie hatte nie miterlebt, wie es gemacht wurde, aber es gab Legenden, wie die Verwandlung vonstattengehen konnte – wenn ein Mensch den Biss eines Werwolfs überlebte, wurde er zu einem; wenn man Wasser aus der Spur einer Werwolfspfote trank; wenn man eine Zaubersalbe auftrug – Legenden enthielten oft ein Körnchen Wahrheit. Oh, er würde es lieben! Das wusste sie. Er wollte so gern etwas Besonderes sein. Doch er würde sich ihr gegenüber nicht als Herr aufspielen oder seine neue Fähigkeit durch Blut und Macht besudeln. Er wäre ihr wahrer Seelengefährte.
    Vivian ging den blumengesäumten Pfad zu Aidens Haus entlang. Sie hielt inne, um tief Luft zu holen und ein Stoßgebet an den Mond zu schicken. Der Mond kümmerte sich um Liebende. Eine Schweißperle rann in den tiefen Ausschnitt ihres weichen Baumwollkleids. Ihr heftiges
Klopfen an der Tür war ein Echo ihres wilden Herzschlags.
    »Es ist offen!«, rief Aiden von drinnen. »Zähl bis zehn, und dann komm rein.« In seiner Stimme schwangen Aufregung und Geheimnisse mit. Er war in

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