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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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einen kleinen Hof mit einem Müllcontainer führte.
    Als sie den Polsterer direkt gegenüber des Hofs erreichte, befestigte gerade eine Polizistin ein gelbes Plastikband quer über dem Eingang. üßer Mond , dachte Vivian. Geht das auf mein Konto? Sie wandte sich ab und presste die Stirn gegen das schmutzige Schaufenster.
    Hinter ihr ertönten das Geklapper von Stiefelabsätzen und klimpernde Ketten. Sie wirbelte in Richtung des Lärms und erblickte die Fünf. Die Zwillinge und Gregory tanzten beinahe, so elektrisiert waren sie vor Aufregung.
    »Verdammt, Vivian. Du siehst beschissen aus«, sagte Finn.
    Sie winkte ab.
    »Ooooh, sie ist ja so was von hart«, erwiderte Gregory.
    Willem schubste ihn. »Lass sie in Ruhe.«

    »Lass besser Gabe nicht Wind davon kriegen, dass du immer noch in sie verknallt bist«, warnte Gregory ihn.
    »Genau. Der gibt dir bloß einen Tritt in den Hintern«, sagte Finn.
    Willem spuckte seinen Zwillingsbruder an, der geschickt auswich.
    Rafe hatte keinen Ton von sich gegeben. Er starrte sie nur mit selbstzufriedener, belustigter Miene an. Ulf stand zappelig neben ihm.
    »Was ist denn hier passiert?«, fragte Vivian rau.
    Endlich sagte auch Ulf etwas mit piepsiger Stimme. »Sie haben eine Leiche hinter dem Müllcontainer gefunden.« »Irgendeinen Kerl.«
    Vivians Eingeweide verwandelten sich zu Eis.
    »Wir haben sie nicht zu Gesicht bekommen«, erzählte Willem ihr. »Aber da ist viel Blut.«
    »Ein verdammter Fluss davon in die Straßenrinne«, fügte Gregory genüsslich hinzu. »Ich habe gehört, wie ein Cop etwas von wilden Tieren gemurmelt hat.« Er gackerte entzückt.
    Auf der anderen Straßenseite fuhr leise ein Krankenwagen los, gefolgt von einem Streifenwagen. Lucien Dafoe kam um die Ecke gebogen, was Vivian nicht überraschte; er war schließlich Stammgast im Tooley’s. Er lehnte sich gegen den Türpfosten am Eingang und betrachtete grinsend das Treiben. Eigentlich sollte er klug genug sein, schockiert auszusehen, selbst wenn ihm das Ganze nichts ausmachte.

    Da wurde Vivian bewusst, dass Rafe ihr eine Frage gestellt hatte. »Was?«
    Rafe verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. »Ich habe gesagt, hast du etwas gesehen, Viv?«
    »Wie bitte?«
    »Hier unten. Gestern Nacht. Ich habe dich in Wolfsgestalt unter der Brücke gesehen. Du bist in diese Richtung gelaufen.«
    Die Sonne versengte ihren Kopf und ließ ihren Schädel brennen. Ihre Zunge fühlte sich dick an, und das Reden fiel ihr schwer. »Tatsächlich?« Sie versuchte, unbekümmert zu klingen.
    Rafe lachte in sich hinein, doch seine Augen waren kalt und begierig. »Hast du uns etwas zu erzählen, Baby? Etwas, das wir wissen sollten? Na?«
    »Du bist so ein Scheißkerl, Rafe.« Sie musste weg, bevor das Zittern in ihrem Innern sie übermannte. Sie durfte sich ihre Panik nicht anmerken lassen. »Hier gibt es nichts weiter zu sehen. Esmé wird mir nach ihrer nächsten Schicht bestimmt alles erzählen.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Glaub ja nicht, dass du auch nur einen Deut besser bist als wir, Viv!«, rief Rafe ihr hinterher. »Wir haben gesehen, was du Astrid angetan hast.«
    Sie ging den Weg zurück, den sie gekommen war, in der messerscharfen, weiß glühenden Sommerhitze, durch ein Viertel, das so fremdartig war wie die Landschaft ihrer Träume.
    Ich bin es nicht gewesen. Ich kann es nicht gewesen
sein , versuchte sie sich zu beruhigen. Doch das Blut, das sie sich unter den Fingernägeln weggeschrubbt hatte, schalt sie eine Lügnerin.

20
    Als Vivian am Sonntag erwachte, war die Luft in ihrem Zimmer kühl und süß, und die Sonnenstrahlen, die sich zwischen ihren Vorhängen hindurchstahlen, waren blass und unschuldig. Unten spielte leise das Radio. Es war alles nur ein Traum , dachte sie und tat einen langen, tiefen Atemzug. Aiden liebte sie noch. An ihrem Gesicht war kein Blut gewesen.
    In dem Augenblick, als Vivian die Küche betrat, wusste sie, dass sie sich erneut selbst belogen hatte. Unter Esmés Augen waren dunkle Ringe, und ihre Haare waren unordentlich am Hinterkopf zusammengesteckt. Sie trug immer noch ihr Nachthemd. »Geht es dir besser, Baby?«, fragte ihre Mutter geistesabwesend und starrte in die Ferne, während sie schluckweise ihren Kaffee trank.
    »Was ist los?«, fragte Vivian, der es vor der Antwort graute.
    »Man hat Samstagmorgen hinter dem Tooley’s eine Leiche gefunden.«
    Niemand hatte Esmé erzählt, dass sie am Tatort gewesen war, stellte Vivian fest. »Und?«, sagte sie mit klopfendem

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