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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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menschlich. Reiß dich zusammen, Mädchen , ermahnte sich Vivian. Es bereitete ihr Unbehagen, derart aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Sie legte eine Hand auf die Hüfte und wappnete sich trotzig dagegen, in seinen dunklen Augen zu ertrinken. »Dein Gedicht ist gegenüber von einem Bild von mir abgedruckt worden. Ich war froh, dass ich nicht neben irgendwelchem Müll stehe.«
    Der blonde Junge lachte wiehernd.
    »Sei still, Quince«, sagte Aiden, doch er grinste.
    »Das war so’ne Art Waldszene, oder?«, sagte der Junge mit der komischen Frisur. »Total gespenstisch.«
    Das dunkelhaarige Mädchen legte Aiden eine Hand auf den Arm. »Bingo wartet auf uns.«

    »Moment, Kelly.« Sanft entzog Aiden sich dem Griff, und das Mädchen runzelte schmollend die Stirn. »Cooles Bild«, sagte er zu Vivian. »Es ist, als könntest du meine Gedanken lesen.«
    »Genau das habe ich mir bei deinem Gedicht gedacht«, antwortete Vivian. Ihre Reaktion auf ihn war beunruhigend, aber sie wollte das Gefühl ergründen. Sie griff nach seiner Hand und drehte sie nach oben, dann ließ sie die Nägel seine Finger entlanggleiten. Er sträubte sich nicht.
    »Was willst du tun, mir die Zukunft vorhersagen?«, fragte Aiden.
    »Ja«, antwortete sie. Sie fischte einen Filzstift aus ihrer Handtasche. Dann schrieb sie unter seinem gebannten Blick ihre Telefonnummer auf seine Handfläche. Aus einer Laune heraus malte sie einen fünfzackigen Stern darum.
    »Was ist denn das?«, sagte Quince. »Bist du jüdisch oder was?«
    »Nein«, sagte Aiden sanft. »Das ist ein Pentagramm.«
    »Dann ist sie also eine Hexe«, meinte Kelly unwirsch.
    Nein, meine Liebe , dachte Vivian. Du siehst dir nicht genug Horrorfilme an. Wer ein Pentagramm in seiner Handfläche entdeckt, wird einem Werwolf zum Opfer fallen.
    »Bist du eine Hexe?«, fragte Aiden mit funkelnden Augen.
    Ihre Stimme klang heiser. »Warum findest du es nicht
heraus?« Sie schloss seine Hand um das Zeichen, das besagte, dass er für sie bestimmt war. Ihr Herz hämmerte wild angesichts ihres Verwirrspiels, doch sie würde auf keinen Fall die Nerven verlieren.
    Als sie ging, hörte sie, wie Kelly lauter sprach, doch sie machte sich nicht die Mühe hinzuhören. War das also seine Freundin? Er hatte etwas Besseres verdient. Etwas viel Besseres.
    Den ganzen Nachmittag musste sie immer wieder an ihn denken, wie ein Ohrwurm, der ihr nicht aus dem Kopf ging. Nach einer Weile wurde es lästig. Was bin ich eigentlich, eine Perverse? , fragte sie sich. Er war ein Mensch, um Mondes willen – eine halbe Person.
    Es ist bloß ein Spiel , beruhigte sie sich, um zu sehen, ob ich ihn in die Falle locken kann. Doch sie wollte herausfinden, was in einem menschlichen Kopf vorging, dass er solch ein Gedicht verfasste, und sie wollte ergründen, warum er ihr den Atem geraubt hatte.
    Die Eingangstür öffnete sich in dem Moment, in dem Vivian zu Hause eintraf. Gabriel, der Auslöser für den letzten Kampf ihrer Mutter, erschien im Türrahmen und verstellte ihr den Weg. Sein T-Shirt spannte sich über der breiten Brust.
    »Hi, Viv«, sagte er. »Gut siehst du aus.« Seine Stimme grollte wie träger Donner, und seine Augen blitzten aufreizend.
    Am liebsten hätte sie ihn angespuckt. »Spar dir das für Esmé auf.«
    Grinsend rieb sich Gabriel das Kinn. Ihr fiel das weißliche,
runzelig vernarbte Gewebe an seinem rechten Handrücken auf. Die Spitze einer weiteren Narbe lugte an seinem Hals hervor. »Man sieht dich gar nicht im Tooley’s«, sagte er, ohne auf ihren Zorn zu achten.
    Sie starrte ihn wütend an. »Ich bin zu jung, um zu trinken.«
    Genüsslich ließ er den Blick über sie schweifen. Unwillkürlich zog sie am Saum ihrer Shorts. Ihr Oberteil fühlte sich zu eng an. Sie war sich eines Schweißtröpfchens bewusst, das zwischen ihren Brüsten hinabrann. »Was du nicht sagst«, meinte er schließlich.
    Sie starrte ihm in die Augen, forderte ihn heraus. Sie war ihm unterlegen, trotzte ihm aber dennoch, und sie unterdrückte das Beben ihrer Lippen. Beide schwiegen; sie konnte sein starkes, scharf geschnittenes Gesicht nicht deuten. Er streckte die Hand nach ihr aus. Sie zuckte zurück. Dann lachte er dröhnend und trat beiseite. Sie schlüpfte an ihm vorbei ins Haus, verärgert, weil sie zusammengezuckt war. Immerhin zeigte sie ihm aber, dass sie es wagte, an ihm vorüberzugehen. Sie schlug ihm die Tür vor seinem arroganten Gesicht zu.
    »Mom!«, schrie sie mit schriller Stimme.
    Esmé steckte den Kopf aus dem

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