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Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO

Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO

Titel: Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Zeigefinger zum typischen Surfergruß.
    Oh. Mein. Gott. Er hat nicht gerade »Hang loose!« gesagt, oder? Vergiss den Lykanthropie-Virus. Mein Freund ist vom Keanu-Reeves-Virus infiziert.
    »Ähm, klar. Hampton Beach. Wie du meinst.«
    Aber beim Verlassen der Turnhalle wird mir klar, dass ich wichtigere Probleme habe als den Umstand, dass mein Freund sich in einen Beach Boy verwandelt. Die Cheerleader der Oakridge High sind Werwölfe. Sie haben möglicherweise den Quarterback getötet und meine neue Freundin infiziert.
    Und ich, Rayne McDonald, bin die Einzige, die sie aufhalten kann.
    Wie gewöhnlich. Seufz.

 
9
     
    Es ist schon nach zehn, als ich an diesem Abend endlich nach Hause komme. Weit nach Moms normaler Schlafenszeit. Aber als ich die Haustür aufdrücke, fallen mir sofort drei Dinge gleichzeitig auf:
     
    In der Küche brennt Licht.
    Köstlicher Duft nach Speisen erfüllt das Haus.
    Meine Mom kichert.
     
    Ich stoße einen Seufzer aus. Klasse. David muss eingetroffen sein. Aus irgendeinem Grund hatte ich die Hoffnung gehegt, sein Einzugsdatum läge weiter hinten im Schuljahr und Mom habe uns lediglich weit im Voraus gewarnt. Es war wohl doch nicht ganz so weit im Voraus.
    Ich erwäge, hineinzugehen und den beiden Guten Abend zu sagen, die Nummer der pflichtschuldigen Tochter zu geben und alles. Aber dann überlege ich doch noch mal. Wenn ich sie zusammen sehe, wird das nur dazu führen, dass mir übel wird. Wenn Mom mit dem Typen zusammen ist, verwandelt sie sich in eine totale Stepford-Ehefrau und ich kann es nicht ertragen, sie mit den Wimpern klimpern zu sehen und Dinge sagen zu hören wie »Oh, du bist ja so witzig, David!«, obwohl er ganz klar kein bisschen amüsant war. Und dann versucht sie, vor ihm die Autoritätsperson herauszukehren. Sie war früher die Freundin-Mom - die Mom, der wir alles erzählen konnten, ohne uns Sorgen machen zu müssen, verurteilt zu werden. Jetzt wo sie David beeindrucken will, hat sie sich in die Gestapo-Mom verwandelt - allzeit bereit, mich wegen irgendeiner Kleinigkeit anzuschreien. Hör auf zu rauchen. Fang an zu essen. Warum kommst du nie pünktlich nach Hause? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal ein langes Gespräch über das Leben und solche Sachen geführt haben. Oh, und wenn ich versuche, etwas über David zu sagen, geht sie sofort total in die Defensive. Ich schätze, sie hat den Tag nie ganz verwunden, an dem ich ihr erzählt habe, er wäre ein böser Vampir. Aber das war ein ehrlicher Fehler und gründete sich auf einige ziemlich handfeste Beweise. Absolut keine Sache, die sie mir vorhalten sollte.
    Ich trotte die Treppe hinauf und den Flur entlang zu meinem Zimmer. Ich drücke die Tür auf und schalte das Licht ein, froh darüber, wieder in meiner sicheren Zuflucht zu sein. Nach dem Abend, der hinter mir liegt, will ich einfach nur abhängen. Vielleicht ein paar Stunden World of Warcraft. Das ist Spiders und mein bevorzugtes Online-Videospiel und wir spielen, wann immer wir die Gelegenheit dazu finden. Tatsächlich ist sie vielleicht gerade online...
    Oh. Mein. Gott.
    Zuerst denke ich, ich sei ins falsche Zimmer geraten.
    Dies kann nicht mein Zimmer sein - meine geheiligte Fluchtburg vor der brutalen Realität der Welt, in der wir jeden Tag leben. Mein Zimmer hat quälend schöne dunkle Fotos an der Wand. Mein Zimmer hat eine schwarze Tagesdecke und wird nur von einer einzigen Schwarzlichtbirne erhellt. Mein Zimmer hat Leuchtsterne an den Wänden und unechte Spinnweben, die von den Bettpfosten bis zur Decke reichen.
    Das Zimmer, das ich gerade betreten habe, ist vollkommen kahl. Die Wände sind nackt und nur die kleinen Löcher darin beweisen, dass dort jemals etwas gehangen hat. Mehrere neue Lampen, jede mit einer Billionen-Watt-Glühbirne, machen mich mit ihrem Strahlen praktisch blind. Die Bettwäsche ist gewechselt worden und jetzt liegt eine neutrale dunkelblaue Tagesdecke über gestärkten weißen Laken auf dem Bett. In den Steckdosen, an denen ich mein Handy und den iPod auflade, stecken Raumparfüms.
    Und auf dem Bett steht am Fußende ein Koffer. Mit Männerkleidern, die daraus hervorquellen.
    »Nein, nein, nein, nein!«, rufe ich in unfassbarem Entsetzen. »Das kann nicht wahr sein!«
    »Ich habe versucht, sie aufzuhalten, Rayne, aber sie hat sich aufgeführt wie eine Wahnsinnige.«
    Ich drehe mich um. Sunny steht in der Tür, das Haar zerwühlt und bereits bettfertig im Flanellschlafanzug.
    »Das war Mom?«, rufe ich.

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