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Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO

Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO

Titel: Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Sie hat sich oben auf den Toilettensitz gehockt, damit man ihre Füße unter der Tür nicht sehen kann. Als würde sie sich vor jemandem verstecken … oder vor etwas.
    Sie zittert am ganzen Leib.
    Und sie blutet.

 
8
     
    Der Geruch des Blutes, das aus einer langen Schnittwunde an ihrem linken Arm tropft, ist beinahe überwältigend. Ich stelle mir vor, wie es meine Kehle hinunterrinnt. Würzig, warm und dickflüssig. So köstlich. So befriedigend. Ich trete einen Schritt zurück. Das Mädchen hat offensichtlich etwas Grauenvolles durchgemacht. Das Letzte, was sie braucht, ist ein Nachwuchsvampir, der sich während der letzten Monate richtiges Essen versagt hat und genau jetzt endlich nachgibt, ihren Arm packt und anfängt draufloszusaugen.
    Ich schüttle den Kopf. Ich werde mir auf dem Heimweg einen Hamburger kaufen. Extra blutig. Keine große Sache. Wirklich nicht.
    »Komm nicht näher!« ruft Cait und hält die Hände vors Gesicht, als wolle sie einen bevorstehenden Schlag abwehren.
    »Cait! Ich bin es, Rayne. Geht es dir gut? Es geht dir offensichtlich nicht gut.«
    Ich bemerke, dass auch Jareth einen großen Schritt rückwärts gemacht hat. Wahrscheinlich kämpft er gegen den gleichen Drang an wie ich. Wir Vampire verwandeln uns wirklich in Ungeheuer, wenn es um frisches Blut geht. Und Widerstand ist häufig nutzlos.
    »Rayne?«, wimmert Cait, bevor sie die Hände sinken lässt und zu mir aufblickt. »Bist du es wirklich?«
    »Pass auf. Ich rufe einen Krankenwagen, okay?« Ich wühle in meiner Messenger-Bag nach meinem Handy, klappe es auf und fange an zu wählen.
    »Nein!«, protestiert Cait, zieht sich ruckartig ihren Pullover über den Arm und springt vom Toilettensitz.
    Sie reißt mir das Handy aus der Hand und schleudert es quer durch den Raum. Es schlittert über den gekachelten Boden und die Batterie fällt heraus.
    »Ähm, war das wirklich nötig?«, frage ich. Jetzt bin ich nicht nur blutdurstig und besorgt, sondern auch noch wütend. Das ist das dritte Handy, das ich in diesem Jahr einbüße. Und Mom wird mir niemals abkaufen, dass ich diesmal nicht diejenige war, die es zerstört hat.
    »Kein Krankenwagen. Mir geht es gut.«
    »Du blutest.«
    »Nur eine winzige Schnittwunde. Keine große Sache.«
    Ich lasse den Blick durch die Umkleide schweifen und betrachte die Verwüstung. »Keine große Sache? Sieh dich doch mal um, Cait. Du willst mir erzählen, hier sei nichts geschehen?«
    Cait verzieht das Gesicht und bricht in Tränen aus. »Nein.« Sie schluchzt. »Es ist durchaus etwas geschehen. Etwas wirklich... Verrücktes. Ich kann es nicht erklären. Es ist zu... unheimlich. Du wirst denken, ich hätte den Verstand verloren.«
    »Ich verspreche es dir, Cait. Du kannst absolut nichts sagen, was mich auf den Gedanken bringen wird, du hättest den Verstand verloren.« Ich lege ihr eine Hand auf die Schulter. »Im Ernst.« Wenn sie über mich Bescheid wüsste, würde sie denken, ich sei diejenige, um die sich die Männer in den weißen Kitteln kümmern müssten.
    »Ich habe... mit eigenen Augen gesehen...« Sie schüttelt den Kopf, lehnt sich an die Wand und blickt zur Decke empor. Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass das Blut aus ihrer Schnittwunde jetzt durch den Ärmel tritt. Ich zwinge mich, den Blick abzuwenden. »Oh Gott, du wirst denken, ich sei durchgedreht. Aber die Cheerleader. Sie... sie... ganz plötzlich haben sie sich...«
    »... in Werwölfe verwandelt und den Raum zu Kleinholz gemacht, bevor sie heulend in die Nacht hinausgestürmt sind?«, fragt Jareth mit ruhigem, nüchternem Tonfall.
    Caits Augen werden so groß wie Untertassen, als sie Jareth anstarrt. »Woher wusstest du das?«, fragt sie mit zitternder Stimme. »Und wer bist du überhaupt?
    Und wie bist du in die Mädchenumkleide gekommen?«
    »Keine Bange, Cait. Das ist Jareth. Mein Freund. Er ist einer von den Guten«, versichere ich ihr. Dann geht mir schlagartig die Ungeheuerlichkeit dessen auf, was Jareth soeben gesagt hat. Ich drehe mich zu ihm um und meine Augen sind wahrscheinlich genauso groß wie die von Cait. »Was hast du gerade gesagt?«
    Er zuckt die Achseln und schaut sich im Raum um.
    »Nach den Beweisen zu urteilen, die wir hier sehen, erscheint es mir durchaus möglich, dass die ganze Truppe irgendwie durch den Lykanthropie-Virus infiziert wurde.«
    »Lykan...?«
    »Laienhaft ausgedrückt: Sie sind in Werwölfe verwandelt worden.«
    »Hahaha!« Ich heuchle, so laut ich kann, Gelächter und versuche, so zu tun,

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