Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht
nackte Hüfte, aber ohne jedes Ergebnis. Mit einem lauten Fluch ließ Mircea sie los. Das war kein einfacher Albtraum, in dem sie sich befand. Er hatte es geahnt, aber nicht gedacht, dass sein Bruder so weit gehen würde. Dracula hatte die Blutsbande, die zwischen ihm und Elisa durch das Bluttrinken gewebt worden waren, benutzt, um sie in eine Vision zu ziehen.
Mircea rang mit sich – es war ihm unmöglich, in diese Vision einzudringen, außer … sein Blick fiel auf den frischen Verband an Elisas Hals. Er schluckte. Wenn er von ihr trinken würde, bestünde die Chance, dass er auf diese Weise in die Vision gelangen und Elisa dort herausholen könnte. Aber durfte er das einfach tun? Die junge Frau wäre für immer an ihn gebunden, bis er starb. Er konnte sie nicht ohne ihr Einverständnis an sich fesseln.
Elisa stöhnte in diesem Moment auf. Ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz, und ihre Hände fuhren Halt suchend durch die Luft.
Mircea zögerte nicht mehr – er schob den Verband hinunter. Die Bissmale waren noch immer rot und verkrustet, aber Mircea spürte, wie allein der Geruch des Blutes den Drachen in ihm berührte. Er wollte seine Zähne in der weichen Haut versenken und Elisas süßen Geschmack kosten, aber er musste darauf achten, dass er nur so viel von ihr nahm, um in die Vision eindringen zu können.
Abermals stöhnte sie, und Mircea dachte nicht mehr – er grub seine Zähne in die tiefen, roten Löcher in Elisas Hals und spürte, wie sein Mund sich Sekunden später mit ihrem warmen Blut füllte. Er stöhnte wollüstig auf und packte Elisa fester, presste sie an sich.
Vor seinen Augen tanzten Blitze. Er schloss die Augen und ließ sich in dem Geschmack von Elisas Blut treiben. Er hörte Gelächter und Musik. Der weiche Duft von Kerzenwachs stieg ihm in die Nase und er roch … Blut?
Mircea trank weiter, und vor seinen Augen fügten die Blitze sich zu Bildern. Er kannte diesen Ort – den Ballsaal ihrer alten Heimat. Hier hatte er Elisabeth verführt, um sie von Draculafortzulocken. Genau wie damals war auch diesmal der Saal voller Menschen, aber diese tanzten nicht. Sie standen um etwas herum – einige lagen auf ihren Knien und berührten etwas, was Mircea von seinem Platz aus nicht sehen konnte. Er ging auf die Menge zu und stellte sich hinter zwei Gestalten, die schwer atmend auf die Mitte des menschlichen Rings starrten.
Als Mircea erkannte, weswegen sie so schwer atmeten, knurrte er unterdrückt. Mitten auf dem Holzboden lag Elisa – nackt. Dracula bewegte seine Hüften in einem plündernden, scharfen Rhythmus zwischen ihren Beinen. Die junge Frau wand sich unter ihm. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich deutlich eine Mischung aus Angst, Qual und Lust ab.
Immer wieder streichelten einige der im Kreis stehenden Tänzer Elisas Schenkel, ihre Brüste oder ihre Flanke, aber sie bemerkte es nicht. Mircea spürte eine unbändige Wut in sich wachsen. Ohne darüber nachzudenken, stieß er die Gestalten vor sich zur Seite und drängte sich in die Mitte des Kreises. Wortlos riss er seinen Bruder an den Schultern zurück und so weit weg von Elisa wie möglich.
Die Umstehenden stoben schreiend auseinander, nur Dracula erschrak nicht. Kaum, dass Mircea ihn losgelassen hatte, fauchte er auf. „Wag es nicht, sie anzurühren“, grollte er so dunkel, dass die Worte verwischten.
Mircea biss die Zähne zusammen und kniete sich zu Elisa. Sie rang nach Atem und flüchtete sich in seine Arme, kaum, dass er ihr geholfen hatte, sich aufzusetzen.
„Bruder!“ Draculas Stimme dröhnte wie Donner durch den Saal. Mircea hob Elisa auf seine Arme und stand auf – ruhig schaute er Dracula entgegen. Hier in dieser Vision verwischten die Grenzen zwischen Magie und Realität. Mircea erkannte Draculas Drachen, der wie eine flimmernde Fata Morgana hinter ihm aufragte. Die Konturen der beiden Wesen verwischten immer wieder und schienen fließend ineinander überzugehen.
„Du bist zu weit gegangen“, antwortete er Dracula so ruhig wie möglich. „Du hast sie ohne ihre Zustimmung an dich gebunden und versucht, dich durch Zwang zum legitimen Herrscher zu machen. Es ist genug.“
„Ich bestimme, wann es genug ist!“
Mircea spürte Draculas Hass und seine Wut. Er fasste Elisa fester, die ihre Arme um seinen Nacken gelegt hatte.
„Bring mich hier weg“, murmelte sie und drückte ihr Gesicht gegen seine Halsbeuge, als könnte sie nicht mehr ertragen, zu sehen, was geschah. „Bitte.“
Mircea drückte sie an sich und
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