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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zukunft!"
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen.
    "Wer steht hinter Ihnen, Tardelli? Man nennt Sie den 'Don von Philadelphia', aber steht nicht hinter jedem Hai ein noch größerer Fisch?" Jack Tardelli sprach jetzt mit gedämpfter Stimme. Seine Worte waren kaum zu hören, so leise sprach er. Ein verhaltenes Wispern, das sich mit den Geräuschen der Wellen vermischte, die unablässig gegen die Kaimauer plätscherten.
    "Wir planen die Übernahme New Yorks in unsere Organisationsstruktur, Mr. Dominguez. Unsere Pläne sind sehr konkret und es geht eigentlich nur darum, ob Sie bei dieser kleinen Revolution ein Gewinner oder ein Opfer sein wollen."
    Dominguez schluckte.
    Jack Tardelli strahlte eine Selbstsicherheit aus, die ihn beeindruckte.
    "Ich hatte Sie immer für jemanden gehalten, dem ersteres lieber ist", fügte Tardelli grinsend hinzu.
    "Natürlich."
    "Wir sind uns also einig."
    "Ja."
    "Ihr Anteil wird verdoppelt. Wenn es gut für uns läuft, reden wir in einem Jahr über eine Verdreifachung. Sie müssten uns allerdings zuvor noch ein paar kleinere Gefallen tun..."
    Ein Schuss ließ sowohl Dominguez und seine Leute als auch den Don von Philadelphia mit seinem Gefolge herumwirbeln.
    Bei einem der Container wurde gekämpft.
    Offenbar waren Jack Tardellis Leute auf jemanden getroffen, der sich dort verborgen gehalten hatte. Ein Schrei gellte durch die Nacht. Ein menschlicher Körper wurde wie eine Puppe einige Meter weit geschleudert, kam sehr hart auf den Beton auf und blieb dort in eigenartig verrenkter Haltung liegen. Es handelte sich um einen der Bewaffneten aus Tardellis Gefolge.
    Der Don von Philadelphia blickte mit bebenden Nasenflügeln in Dominguez' Richtung.
    Die Bodyguards um ihn herum luden ihre MPis durch.
    "Ich habe damit nichts zu tun!", zeterte Dominguez. Seine letzten Worte.
    Tardellis Leute eröffneten das Feuer.
    Dominguez und seine Leibwächter wurden innerhalb von Sekundenbruchteilen zusammengeschossen. Ihre Körper zuckten unter den MPi-Salven, die durch ihre Kleidung hindurchfetzten. Augenblicke später lagen sie alle in ihrem Blut auf dem Asphalt. Tardellis Bodyguards bildeten einen Ring um den Don, um ihn abzuschirmen. Gemeinsam wichen sie zur Limousine zurück. Dort war Tardelli sicher. Sie war mit einer schusssicheren Panzerung versehen, die selbst gegen Einschläge kleinerer Granatenkaliber schützte.
    Einer der Bodyguards öffnete die Tür.
    Jack Tardelli stieg ein.
    Gleichgültig, ob es die Cops oder Dominguez' Leute gewesen waren, die bei dem Container gelauert hatten - Tardelli ging auf Nummer sicher. Er hatte keine Lust, in eine Falle zu laufen. Auch wenn er mit Dominguez dafür einen wichtigen Verbindungsmann in der New Yorker Unterwelt opfern musste. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder war Dominguez wirklich unschuldig, wie er mit seinen letzen Worten beteuert hatte. In dem Fall war er ein Trottel. Oder man hatte den Riesen von Anfang an nur benutzt, um Jack Tardelli an den Kragen gehen zu können. In beiden Fällen hätte Dominguez sterben müssen. Tardelli hatte in all den Jahren, in denen er sich seine Position im organisierten Verbrechen erarbeitet hatte, eine Art sechsten Sinn für Gefahr. Ohne diese Spürnase hätte er wahrscheinlich längst in einem mit den falschen Beileidsbekundungen seiner Konkurrenten bekränzten Sarg gelegen.
    Bevor er sich in die Limousine hineinduckte, zögerte er einen Moment. Er beobachtete den Kampf an der Ecke des Containers. Ein weiterer Schuss fiel.
    Ein Schrei gellte.
    "Mammia mia, was ist das denn!", flüsterte Jack Tardelli leise vor sich hin. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen.
    Der junge Mann, der aus dem Schatten heraustrat und einem von Tardellis Gorillas mit seiner Schrotpistole den halben Kopf wegsengte, blickte in Tardellis Richtung.
    Der Don von Philadelphia konnte das Gesicht genau sehen. Das fahle Mondlicht ließ es grau erscheinen.
    Diesen Schweinehund kenne ich doch!, durchzuckte es Tardelli. Nie würde ich dieses Gesicht vergessen... Das Gesicht eines kleinen Scheißers, der versucht hat, im Spiel der Großen mitzumischen.
    "Chase!", flüsterte Tardelli.
    Lange war es her. Über zwanzig Jahre. Es war kaum zu glauben, aber dieser Kerl schien sich überhaupt nicht verändert zu haben. Er wirkte, als wäre er keinen Tag gealtert.
    Seit damals...
    Tardelli war jetzt Ende fünfzig, hatte seit der Zeit, da er Chase zuletzt begegnet war, mehrere Anzuggrößen zugelegt und graues Haar bekommen, dessen Dichte inzwischen auch

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