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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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drehte sich dann noch einmal um. Der Fürst hatte ihr bereits den Rücken zugewandt.
    "Herr...?"
    Ohne sich umzudrehen antwortete der Fürst. "Was ist noch?"
    "Chase... Er wird..."
    Petra stockte.
    "Er wird dich vernichten, Petra, sollte er je von deiner Intrige erfahren."
    "Dann haben Sie es ihm noch nicht gesagt?"
    Der Fürst wandte sich wieder zu ihr herum, hob die Augenbrauen. "Nein. Und ich werde es auch nicht tun.
    Von mir erfährt er nichts."
    Petra atmete auf.
    "Aber sollte er von selbst dahinter kommen", fuhr der Fürst dann nach einem Augenblick des Schweigens fort,
    "dann werde ich dich nicht schützen."
    "Ich verstehe."
    "Was immer dann geschieht, hast du dir selbst zuzuschreiben."
    "Ja, Herr."
    Petra vollführte einen sehr tiefen, sehr untertänig wirkenden Knicks und verließ dann den Raum.
    Fürst von Radvanyi verzog angewidert das Gesicht und würdigte sie keines Blickes mehr. Selbst der Appetit auf konserviertes Blut adeliger Mademoiselles vergangener Jahrhunderte war ihm für diese Nacht vergangen.
    *
    Zwei Wochen später...
    Rachel Shapiro stand am Grab von Lieutenant Detective Robert Malloy. Sein Grabstein war neben dem seiner Tochter errichtet worden.
    Tränen glitzerten in Rachels Augen.
    Es war lange her, seit sie das letzte Mal geweint hatte. Schließlich war sie eine toughe FBI-Agentin, die es gelernt hatte, ihre Emotionen zu kontrollieren.
    Aber jetzt, in der grauen Abenddämmerung an diesem Ort der Trauer konnte sie es einfach nicht unterdrücken.
    Die Polizei rätselte immer noch darüber, was wirklich auf dem Gelände von Dellrey & Sons geschehen war.
    Und auch Rachel Shapiro hatte kein klares Bild davon.
    Sie wusste nur eins.
    Dass Robert Malloys Kehle genau auf die Art zerfetzt worden war, wie es Vampire taten.
    In deinem Kampf gegen das Böse warst du auf dich allein gestellt, dachte Rachel. Ich hoffe für dich, dass dieser Kampf in jener anderen Welt, in der du jetzt mit deiner Tochter wieder vereint bist, bereits gewonnen wurde...
    Dann bückte sie sich.
    Die Rose, die sie die ganze Zeit über zwischen den Fingern der linken Hand gehalten hatte, legte sie auf das Grab.
    Morgen würde sie nach L.A. fliegen und alles hinter sich lassen, was mit New York und Rob Malloys letztlich aussichtlosem Kampf zusammenhing.
    Leb wohl, Rob!, dachte sie.

4.Buch
    Die Rückkehr
    „Der Mann in diesem Sarg ist ein Verdammter!", dröhnte die sonore Stimme des groß gewachsenen, korpulenten Mannes. Mit dem langen grauen Bart und den etwas wirr herumstehenden Haaren wirkte er wie ein biblischer Patriarch. Seine Kleidung glich der eines Reverends. Mit der Faust tickte er gegen den dunklen Eichensarg, der in der Mitte der Bühne aufgebahrt war.
    Es herrschte absolute Stille in der Halle. Die Blicke der Zuschauer waren wie gebannt auf Moses Jordan gerichtet, einem der charismatischsten Prediger, die Amerika je gesehen hatte.
    Moses Jordan ließ den Blick über die Reihen der Zuschauer schweifen. "Norman Guthridge, der Mann in diesem Sarg, ist körperlich tot. Aber seine Seele leidet noch immer. Sie leidet unter der Schuld, die unser Bruder Norman, dieses verirrte Schaf vor dem Herrn, auf sich geladen hat..."
    Orgelmusik setzte ein.
    Moses Jordan öffnete den Eichensarg. Ein knarrender Laut entstand dabei, als er den Deckel zur Seite schob.
    Der bärtige Prediger blickte auf den bleichen, wächsern aussehenden Leichnam im Inneren des Sargs.
    "Ich werde dich jetzt ins Leben zurückholen, Norman!", kündigte Moses Jordan an. "So kannst du deine Sünden öffentlich vor all diesen Menschen hier bereuen und auf Vergebung hoffen..."
    Die Orgelmusik schwoll zu einem dramatischen Crescendo an.
    Das Licht veränderte sich. Es wurde stockdunkel in der Halle. Nur Moses Jordan wurde von Scheinwerfern grell angeleuchtet. Sein Gesicht wirkte jetzt geradezu gespenstisch.
    Jordan schloss die Augen.
    Seine Züge verzogen sich, wie unter einer nicht näher definierbaren Qual. Es wirkte, als ob der Prediger eine unglaubliche Kraftanstrengung zu verrichten hätte. Er beugte sich über den Toten, ohne dabei die Augen zu öffnen. Dann legte er der Leiche die Hand auf die Stirn.
    "Die Kraft des Herrn fahre in dich, Norman! Sie ist hier anwesend, jetzt, in diesem Augenblick! Die Kraft möge durch meinen Körper hindurch in dich fahren und dir die Augen ein letztes Mal öffnen, damit deine verdammte Seele Frieden zu finden vermag..."
    Moses Jordan öffnete die Augen.
    Er wandte ruckartig den Kopf in Richtung des Publikums.
    Die

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