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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kleid. Schlichte Eleganz war ihr Stil.
    Schon das brachte sie in Gegensatz zu Chase.
    Doch das war nicht das einzige, was zwischen ihr und der Nummer Zwei der New Yorker Vampire stand.
    Es war ein offenes Geheimnis, dass Petra der Meinung war, dass ihr eigentlich der Stellvertreter-Posten in Radvanyis Herrschaftsbereich zustand. In Chase sah sie nicht viel mehr als einen dahergelaufenen Proleten ohne Manieren.
    "Ich denke, wir haben alles besprochen, Petra", sagte der Fürst.
    Petra wandte sich ihrem Herrn und Meister zu, senkte demütig den Kopf und hauchte: "Wie Sie meinen, Herr!"
    "Sollte die Angelegenheit nicht in unserem Sinn geregelt werden können, informiere mich bitte umgehend."
    "Ja, Herr."
    "Andernfalls betrachte ich die Sache als erledigt." Einen Moment lang bedachte der uralte Vampir Petra Brunstein mit einem nachdenklichen Blick. "Du scheinst wirklich ein glückliches Händchen zu haben, was den Umgang mit unseren vampirischen Feinden aus Philadelphia angeht."
    Petra schien dieses Kompliment unangenehm zu sein. Sie deutete eine Verbeugung an und entfernte sich. Als sie Chase erreichte, der in angemessener Entfernung stehen geblieben war, sah sie an ihm herab.
    "Na, wo hat sich denn unser Ferkel wieder herumgetrieben?
    Waren es wieder mal irgendwelche Abflussrohre?"
    "Du weißt einfach nicht, was cool ist, Petra!"
    "Muss wohl an meinem hohen Alter liegen!"
    Chase verzog das Gesicht. "Das wird's wohl sein!"
    "Kauf dir trotzdem mal 'nen Deo. Du stinkst erbärmlich!"
    Petra ging an ihm vorbei, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Chase wartete, bis sie durch die Tür gegangen war.
    Der Fürst sah ihn erstaunt an. "Irgendetwas scheint nicht in deinem Sinn gelaufen zu sein, Chase, sonst wärst du wohl kaum hier. Berichte. Was ist mit Dominguez?"
    "Mausetot."
    In knappen Sätzen fasste Chase zusammen, was er bei den Piers erlebt hatte.
    Er berichtete auch von Jack Tardelli.
    "Der Don von Philadelphia!", stieß Radvanyi hervor und seine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.
    "Jedenfalls hatte der Wagen Kennzeichen aus Philadelphia, das weiß ich genau!"
    "Ich habe es gewusst! Dominguez war ein Verräter! Und bei Jack Tardelli handelt es sich um eine Marionette von Magnus von Björndal..."
    Magnus von Björndal, der Herr der Vampire von Philadelphia verfügte über eine ähnliche Machtfülle wie Radvanyi. Jeder der beiden Vampirherrscher war bestrebt seinen Machtbereich auf das Gebiet des anderen auszudehnen.
    Allerdings hatte lange Zeit eine Art Patt zwischen ihnen bestanden.
    Keiner von ihnen war in der Lage gewesen, den anderen endgültig zu besiegen. Hin und wieder tauchten kleinere Gruppen von Vampiren in New York auf, die in Magnus von Björndals Diensten standen. Bislang hatte Chase noch immer rechtzeitig dafür sorgen können, dass sie schleunigst wieder von der Bildfläche verschwanden.
    Offenbar setzte Magnus von Björndal inzwischen darauf, Teile des von Radvanyi kontrollierten organisierten Verbrechens im Big Apple unter seine Kontrolle zu bekommen.
    Dominguez war wohl nur der erste Brunstein in einer Art Dominospiel, dass der Vampirherr aus Philadelphia aufzuziehen versuchte.
    "Herr, ich habe eine Bitte..."
    "Welche?"
    "Ich möchte alles über Tardelli wissen. Jedes Detail. Was er in den letzten zwanzig Jahren gemacht hat und so weiter."
    "Kein Problem, Chase."
    Radvanyi nickte leicht. Seine Gesichtszüge ließen nicht den geringsten Rückschluss darauf zu, was er in diesem Augenblick dachte. Eine pergamentartige, gepuderte Maske, die nicht zu durchdringen war. Und das leichte Aufblitzen in Radvanyis Augen wusste Chase nicht zu deuten. Schließlich fuhr der Fürst fort: "Ich glaube, du überschätzt Tardelli. Er ist wohl nichts weiter als eine Schachfigur in einem Spiel, das andere bestimmen."
    "Trotzdem, ich würde gerne mehr über ihn erfahren."
    "Nichts dagegen einzuwenden..."
    Der Fürst wandte sich einem seiner Computerterminals zu.
    Seine dürren Finger glitten über die Tastatur.
    Chases Gedanken kehrten derweil in die Vergangenheit zurück.
    In eine Zeit, in der Computer etwas für Banken und große Konzerne gewesen waren, in der man noch Schallplatten und keine CD's gehört hatte und in der Pac-man das das Non-Plusultra der interaktiven Unterhaltung gewesen war. Chase konnte sich noch gut daran erinnern, stundenlang von einem kleinen kugelförmigen Monster, dass irgendwie wie das Gegenteil eines Smiley ausgesehen hatte, durch ein mit schlichten Leuchtbalken angedeutetes

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