Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
können.
Aber in diesem Fall waren sie an den Falschen geraten.
Chase' Gegner bleckte die Zähne. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Seine Gestalt war massig. Chase schätzte, dass der Kerl mindestens einen halben Kopf größer war als er. Seine Rechte schnellte mit dem angespitzten Pflock blitzartig hervor.
Eine Finte, denn der eigentliche Stoß erfolgte dann mit dem Pflock in der Linken.
Chase bog den Arm zur Seite, so dass der Stoß ins Leere ging. Er packte den Unterarm und schleuderte seinen Gegner herum. Hilflos taumelte er gegen eine der Autotüren. Er stöhnte auf, als er dort aufschlug.
"Ich würde dir dringend empfehlen, zu verschwinden", sagte Chase. "Such dir Spielpartner in deiner Liga, du Saubermann!"
Der Typ versuchte es noch einmal.
Ein ungestümer Angriff. Gleichzeitig nahm Chase aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahr. Einer der Kerle, die zuvor an der Ecke gestanden hatten, hielt etwas in der Hand. Eine Armbrust. Chase duckte sich instinktiv.
Der Pflock, den der Armbrustschütze anstatt des üblichen Stahlbolzens in seine Waffe eingelegt hatte, zischte dicht über Chase hinweg, traf stattdessen den Mann, der Chase angegriffen hatte.
Der Glatzkopf schrie auf, als ihm der Pflock ins linke Auge drang.
Eine Sekunde lang stand er wie erstarrt da.
Die Wucht, mit der das Geschoss seinen Kopf getroffen hatte, ließ ihn rückwärts taumeln. Zwei Schritte noch, bedingt durch letzte Zuckungen der Nerven. Wie bei einem geköpften Huhn.
Dann schlug er schwer hin.
Der Kerl mit der Pump Gun hatte nichts Besseres zu tun, als seine Waffe erneut durchzuladen und abzufeuern. Die Kugel traf Chase mit voller Wucht an der Schulter. Es fühlte sich wie ein kräftiger Schlag an. Das Leder zerfetzte und darunter klaffte eine schreckliche Wunde. Aber nicht für lange. Chase knurrte. Jetzt wurde es ihm zu bunt. Sollten sie doch bekommen, was sie so sehr herausforderten!
Chase sprang aus dem Stand heraus auf die Motorhaube von einem der Wagen. Es handelte sich im einen alten Chevy, der eher in ein Museum als auf eine Straße gehörte. Mit weiten Sprüngen lief Chase über die Wagen, von einer Kühlerhaube auf das Dach, dann auf den Kofferraum und so weiter. Er schnellte auf die beiden Typen an der Ecke zu. Der Kerl mit der Armbrust war immer noch damit beschäftigt, den nächsten Holpflock in seine Waffe einzulegen.
Der andere trug etwas in der Hand, das sich für Chase erst jetzt aus dem Schatten herausschälte.
Eine Kettensäge...
Die haben sich informiert!, ging es Chase durch den Kopf. Sie wissen, wie man Vampire töten kann - und die Kettensäge soll mich ganz offensichtlich einen Kopf kürzer machen!
Zunächst hatte Chase gedacht, dass diese Kerle auf irgendwen gewartet hatten. Aber er kam mehr und mehr zu der Einsicht, dass dies ein ganz gezielter Angriff war.
Auf ihn.
Chase Blood.
Der Vampir duckte sich, als der Armbrustschütze seinen Pflock abschoss. Dicht zischte das Ding an Chase vorbei, durchschlug eine der Pkw-Scheiben. Die regulären Stahlbolzen einer handelsüblichen Armbrust für Sportzwecke konnten sogar Panzerplatten durchschlagen. Bei den Holzpflöcken reichte es immerhin für Glasscheiben.
Der Schütze erbleichte, als Chase auf ihn zuschnellte.
Er wusste, dass er jetzt keine Chance mehr hatte, rechtzeitig den nächsten Pflock in die Waffe einzulegen. Dazu war die Bedienung der Armbrust zu umständlich.
So riss er seine Waffe aus dem Gürtel. Er trug einen zierlichen 22er Revolver. Dreimal feuerte er kurz hintereinander. Die Kugeln stanzten Löcher in Chase' TShirt. Es wirkte wie von Motten zerfressen.
Chase blickte kurz an seinem jetzt ziemlich zerschossenen Körper hinab. Ein grausamer Zug erschien auf seinem Gesicht. Dann stürzte er sich auf den Armbrust-Mann, der verzweifelt zurückwich, dann aber stolperte. Mit der Armbrust schlug er um sich. Chase machte sich nicht einmal die Mühe, den Schlägen auszuweichen. Der harte Stahl des Armbrustgestells prallte gegen seinen Schädel. Er grinste nur dazu.
Ungerührt packte er den Armbrust-Nazi dann am Hals, schleuderte ihn davon. Ein Schrei gellte durch die Straße. Ein so schauerlicher Schrei, dass einem dabei buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren konnte.
Mit ungeheurer Wucht prallte der Armbrustmann gegen eine Hauswand.
An der kalten Brownstone-Fassade rutschte er zu Boden. Blut rann ihm aus dem Mund.
Seine Augen starrten gebrochen ins Nichts.
"Dieser verdammte Bastard! Jetzt unternehmt doch mal was!", rief
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