Blood in mind (German Edition)
Zeug, um mit diesem Kerl zu ficken?“, fauchte Far wütend. Sorgen! Als ob er sich Sorgen machen würde …
Auf einmal veränderte sich Songlians Gesichtsausdruck. Schlagartig verschwand alles Heitere. Er löste sich von der Mauer und trat auf Far zu. Die erweiterten Pupillen des Vampirs fixierten ihn.
„Keineswegs, Far Baxter“, erwiderte er ungehalten, als er so dicht vor Far stehen blieb, dass dieser seine Körperwärme spüren konnte.
„Ich nehme sie, damit du mir für eine Weile aus dem Kopf gehst. Und dann kommst du, schleichst mir nach und zettelst eine Schlägerei an.“ Sie starrten einander in die Augen. Keiner von ihnen war bereit auch nur ein Stück zurückzuweichen.
Fars Herz klopfte ihm bis zum Hals. Auf einmal packte er Songlian mit beiden Händen am Kragen und stieß den Vampir gegen die Mauer zurück. Seine Lippen pressten sich grob auf Songlians und entlockten dem ein leises Stöhnen. Fars Zunge berührte Songlians Lippen und bereitwillig öffnete der seinen Mund. Die Hände des Vampirs gruben sich in Fars hellbraunes Haar und ihre Körper drängten sich aneinander, während sie sich küssten. Fars Haut schien sich überall dort zu entzünden, wo sie einander berührten. Der aufregende Geruch des Vampirs hüllte ihn ein und sorgte dafür, dass sein Verstand komplett aussetzte. Alles wirkte so perfekt, als wären sie füreinander bestimmt worden: die Beschaffenheit von Songlians warmen Lippen, der Geschmack seines Mundes, die Glätte seiner Haut, von der Far unbedingt mehr spüren wollte. Er drängte sich dichter an Songlian, versuchte mit ihm zu verschmelzen und eins zu werden. Seine Finger rutschten wie von allein unter das offen stehende Hemd und begannen die nackte Haut zu liebkosen. Doch jäh schaltete sich sein Verstand wieder ein und zerstörte diesen wunderbaren Moment. Keuchend löste sich Far von ihm und wandte sich mit einem Ruck ab. Mit einer zitternden Hand strich er sich eine Haarsträhne zurück, während er sich zu sammeln versuchte. Er konnte sein eigenes Verhalten nicht erklären. Aber er würde diese ungewohnten Empfindungen auch nicht mehr ignorieren können, die ihn immer dann überkamen, wenn er mit Songlian zusammen war. In einer unbewussten Reaktion ballte er die Hände zu Fäusten.
„Far?“, fragte der Vampir nach einer ganzen Weile leise. Er musste etwas näher gekommen sein, denn er stand nun direkt hinter ihm. Eine Hand legte sich unsicher auf Fars Arm. Der drehte kaum den Kopf.
„Kannst du nicht einfach mal deinem Gefühl folgen? Ist das so schwer für dich?“
„Lass uns nach Hause fahren“, sagte Far mit müder Stimme, Songlians enttäuschten Blick bewusst meidend.
Auf der Suche nach einem Taxi kamen sie nur zwei Straßen weit. Dann versperrte ihnen auf einmal ein dunkler Transporter den Weg, aus dem mehrere flinke Gestalten sprangen. Ehe sich Far versah, wurden er und Songlian zu Boden gezerrt. Jemand drehte ihm schmerzhaft die Arme auf den Rücken, und als er sich zu wehren versuchte, blitzten Fangzähne warnend an seinem Gesicht auf. Einen Herzschlag lang erstarrte Far beim Anblick des gefährlichen Gebisses. Dann versuchte er sich verzweifelt freizukämpfen. Ein fieser Hieb in seine Nieren ließ ihn aufschreien. Er trat mit einem Bein zu und konnte sich aus dem Griff befreien, indem er sich heftig herumwarf. Im nächsten Moment war er auf den Füßen und rannte wie ein Hase von dem Transporter fort. Wieso nur war er ohne eine Waffe aus dem Haus gegangen? Obwohl er keinen Verfolger hören konnte, wusste Far, dass ihm jemand auf den Fersen war. Während er die Straße entlang hetzte, zog er sein Handy aus der Tasche und drückte die Kurzwahl für Jonathans Telefonnummer. Dann versenkte er das Handy rasch wieder in der Jacke. Gerade rechtzeitig, denn schon packte ihn sein Verfolger bei den Haaren, riss ihn erneut zu Boden und schlug ihm hart den Kopf auf den Asphalt. Blut sammelte sich in Fars Mund und er drohte das Bewusstsein zu verlieren. Einzig die langsam aufsteigende Panik hielt ihn wach, denn es war überhaupt nicht gut, in Anwesenheit eines Vampirs zu bluten. Wieder wurden ihm die Arme auf den Rücken gedreht und die Handgelenke mit Kabelbinder zusammengebunden. Dann zerrte ihn der Angreifer unsanft zum Transporter zurück. Gemeinsam mit Songlian, der ähnlich verschnürt war, wurde er in das Gefährt gestoßen. Mit einem unheilvollen Geräusch schlug die Tür zu und schon schoss der Transporter mit durchdrehenden Reifen
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