Blood in mind (German Edition)
dich ja prima über mich informiert.“
„Er killt seinesgleichen, Far.“ Cooper sah seinen Partner nachdenklich an.
„Er macht eigentlich unsere Arbeit. Wie Joey vorhin sagte, er tötet Dämonen und Vampire gleichermaßen.“
Songlian nickte bestätigend. Far starrte ihn bloß wütend an.
„Lasst mich ein Mitglied eures Teams werden, Baxter. Ich würde endlich einmal irgendwo dazugehören. Und du hättest einen Partner. Unsere Methoden ähneln sich auch, daher würden wir bestimmt gut zusammenarbeiten …“
„Der spinnt doch, Coop.“ Far sah seinen Teamleiter in der Hoffnung auf Unterstützung an. „Der kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich mit einem Blutsauger …“
Cooper ließ ihn gar nicht ausreden:
„Soweit bekannt ist, hat Songlian noch nie einen Menschen aus Blutdurst umgebracht.“
„Soweit bekannt ist?“, wiederholte Far ungläubig.
„Erkläre mir bitte mal, was das jetzt genau bedeutet.“
„Ich ernähre mich ausschließlich von synthetischem Blut, das mir eine verlässliche Quelle liefert. Du brauchst keine Angst haben von mir gebissen zu werden. Das ist ohnehin unästhetisch. Manche waschen sich nicht mal den Hals …“
Coopers warnender Blick brachte Songlian zum Schweigen.
„Dem Chief stößt es schon seit Langem auf, dass du ohne einen Partner auf Streife gehst“, sagte er dann zu Far.
„Und aus Mangel an freiwilligem Personal willst du mir jetzt einen Vampir aufdrücken?“
„Er könnte uns wirklich von Nutzen sein.“
Songlian nickte eifrig.
„Aber das kann nur der Chief entscheiden“, fuhr Cooper fort und zückte sein Handy.
„Kann ich einmal dein Wohnzimmer als Telefonzelle benutzen?“
„Bitte. Nur zu.“
Cooper ging hinaus, um ungestört Chief Morlay anzurufen. Nach zehn Minuten unbehaglichen Schweigens im Schlafzimmer kehrte er wieder zurück.
„Du sollst Walker heute um fünfzehn Uhr ins Revier bringen.“
„Und in der Zwischenzeit?“, fragte Far ungehalten.
„In der Zwischenzeit darfst du hier auf ihn aufpassen.“
Als Far leise fluchte, lächelte Cooper lediglich freundlich und gab Joey einen Wink.
„Komm, Joey, wir haben noch Schlaf nachzuholen.“
„Coop, warte! Was ist mit seinen PSI-Kräften?“ Far wagte einen letzten verzweifelten Einwand.
„Sieh ihm lieber nicht zu tief in die Augen, wenn du ihm einen Gute-Nacht-Kuss gibst.“
„Und ich dachte, Joey wäre der Spaßvogel.“
Cooper drehte sich an der Tür um.
„Hör mal, wenn dir das zu viel wird, dann wirst du eben das Kissen und den Staubsauger bemühen müssen. Schlaf gut, Far.“ Sprach’s und verschwand zusammen mit Joey.
Langsam drehte sich Far zu Songlian um und musterte ihn finster. Die bernsteingelben Augen sahen ihn spöttisch an.
„Bitte nicht den Staubsauger …“
Mit einem Ruck wandte sich Far ab und ließ den Vampir allein im Schlafzimmer zurück. Cooper als Komiker reichte ihm.
Einige Zeit verbrachte Far im Wohnzimmer, wo er aus dem Fenster starrte, um sich wenigstens ein bisschen zu sammeln. Joey und seine ungeheuerlichen Vorschläge! Eine Berührung an seinen Beinen erregte schließlich seine Aufmerksamkeit. Far bückte sich und hob einen orangefarbenen Kater auf seine Arme. In einem Augenblick der Sentimentalität hatte er den Streuner bei sich aufgenommen und wurde dafür mit endloser Hingabe belohnt.
„Vielleicht kriege ich ja heute noch eine Mütze voll Schlaf. Was meinst du, Mister X?“
Der Kater schnurrte kurz und strampelte dann. Far setzte ihn wieder ab und Mister X lief schnurstracks in die Küche, wo er seinen Futternapf wusste.
Far hingegen kehrte ins Schlafzimmer zurück. Songlian sah ihm seltsam erleichtert an.
„Was? Was ist jetzt wieder los?“
„Ich dachte schon, du wärst ebenfalls gegangen.“
„Fürchtest du dich etwa alleine?“ Far drehte seinem Gefangenen den Rücken zu und begann seine Dienstkleidung auszuziehen. Die Doc Martens trat er unter das Bett, das zerrissene Hemd landete in einer Ecke. Hinter ihm blieb es überraschend still.
„Warum musstest du Joey unbedingt zustimmen?“, fragte Far mit gereizter Stimme.
„Zum wiederholten Male: Du gefällst mir.“
„Wie kannst du so etwas sagen? Du kennst mich nicht einmal. Außerdem töte ich deinesgleichen“, erklärte Far missmutig.
Songlian lachte leise.
„Ich habe doch bereits gesagt, dass ich dich eine Weile beobachtet habe, Baxter. Und vergiss nicht, dass ich ebenfalls …“ Er verstummte, als sich Far inzwischen seiner Hosen entledigte
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