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Blood in mind (German Edition)

Blood in mind (German Edition)

Titel: Blood in mind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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und in seinem Schrank nun nach einem Pyjama suchte, von dem er genau wusste, dass er ihn nicht besaß. Weil Songlian nicht weitersprach, drehte er sich zu ihm um. Der Vampir musterte Fars nackten Körper mit einer für die momentane Situation unpassend anerkennenden Miene. Far starrte Songlian entgeistert an, stieß dann einen Fluch aus und schnappte sich die Bettdecke, um sich darin einzuwickeln. Der Blick des Blutsaugers war jetzt eindeutig belustigt. Far war irritiert. Diese ganze Situation kam ihm inzwischen ziemlich bizarr vor.
    „… ebenfalls Vampire töte“, brachte Songlian den Satz endlich zu Ende.
    „Wieso starrst du mich so an?“
    „Weil deine Haut von einigen Schlachten erzählt“, antwortete Songlian.
    Im Laufe seines kurzen Lebens hatte Far bereits einige Schuss- und Stichverletzungen hinnehmen müssen.
    „Das Leben ist eben nicht immer Zuckerbrot, Reißzahn.“
    Einen Moment lang sahen sie einander lediglich an.
    „Ich schlafe auf dem Sofa. Keine Tricks, Blutsauger.“
    Songlian ruckte demonstrativ an den Handschellen.
    „Keine Sorge. Wie denn auch?“, fragte er.
    „Du würdest es sicherlich hören, wenn ich mich mitsamt deinem Bett vom Balkon stürze.“
    Gegen seinen Willen musste Far nun doch grinsen. Der Bursche da hatte so etwas an sich, das ihn trotz allem irgendwie anzog. Etwas umständlich streckte sich Songlian auf dem Bett aus und schloss friedlich die Augen. Far raffte die Bettdecke um sich zusammen und wanderte auf nackten Sohlen ins Wohnzimmer zurück, wo er sich auf das Sofa warf. Seine DV8 schob er unter ein Kissen, um sie griffbereit zu haben. Wenig später fiel er in einen unruhigen Schlaf.
     
     
    Es war bereits kurz nach dreizehn Uhr, als Far aufwachte. Er streckte sich und tappte gähnend in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Hinterher sah er nach seinem Gefangenen. Songlian schlief noch und zu Fars größter Verwunderung lag Mister X schnurrend wie eine Kettensäge neben dem Vampir gekuschelt auf dem Bett.
    „Ich hielt dich für einen Menschenkenner. Auf Vampire trifft das scheinbar nicht zu, du Verräter“, flüsterte Far und hob den Kater auf den Fußboden. Dabei stieg ihm der Geruch von Sandelholz und Zimt in die Nase. Der Vampir sah nicht nur verflixt gut aus, er roch sogar angenehm. Far zuckte zurück, als wäre er bei etwas Verbotenem ertappt worden. Er schnappte sich eine Jeans aus dem Schrank und zog sie rasch an. Schließlich schob er die Balkontür auf, um ins Freie zu treten. Auf das Geländer gestützt schaute er sich um. Der Himmel versprach einen sonnigen Nachmittag, es war nicht eine Wolke am Himmel. Dafür wehte ein leichter Wind. Wie friedlich New York wirken konnte.
    Far versuchte sich eine Zeit ohne Dämonen und ohne das Chaos, das sie verursachen konnten, vorzustellen. Es wollte ihm allerdings nicht so recht gelingen.
    „Die Hölle ist ihnen zu eng geworden. Seitdem kreuzen sie in unserer Welt auf“, hatte der Chief einmal zu ihm gesagt. Die Dämonen tauchten wie Quälgeister in kleinen Gruppen aus den Portalen auf und fanden Vergnügen am sinnlosen Morden und Zerstören. Nichts wie tödliche Plagegeister. Dagegen waren diejenigen mit besonderer Vorsicht zu genießen, die über Intelligenz verfügten und denen es gelang, unerkannt in dieser Welt zu leben. Sie bedienten sich menschlicher Hüllen und ließen sich von wirklichen Menschen nicht unterscheiden. Über ihre Ziele konnte man nur Vermutungen anstellen.
    Far empfand es als eine besondere Herausforderung, die Straßen von diesen Geschöpfen zu säubern. Er hatte sogar ein persönliches Interesse daran … Doch jetzt stand zu befürchten, dass er diese Jagd zusammen mit einem Vampir vornehmen sollte. Was wohl der Chief zu diesem Blutsauger und Joeys blödem Vorschlag sagen würde?
     
     
    Hinter ihm erwachte Songlian, was der in Gedanken versunkene Far gar nicht bemerkte. Entzückt ließ der Vampir seinen Blick über Fars wohlproportionierten Körper, die breiten Schultern und die schmalen Hüften gleiten. In diesem Augenblick fuhr der Wind durch den wirren Schopf und spielte mit den halblangen, hellbraunen Strähnen, die in der Sonne einen goldenen Schimmer annahmen. Songlian dachte ein wenig verträumt an die stahlgrauen Augen und das schön geschnittene Gesicht des Officers. Tatsächlich war es nicht nur Fars Kampfstil gewesen, was den Vampir angezogen hatte. Es war weitaus mehr … Als er sich nun räusperte, fuhr sein unwilliger Wächter herum.
    „Ausgeschlafen?“ Songlian wirkte

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