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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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selbst.«
    »Er braucht Clarence«, warf Deacon ein. »Der ist nämlich ein Beschwörer.«
    »Ein was?«
    Er nickte zu meinem Arm hin. »Ein Dämon, der die Zauberformeln heraufbeschwören kann, die eine Landkarte hervorbringen. Und er ist ein Diener Penemues. Deshalb verfügt er über spezielle Insiderkenntnisse.«
    »Wofür entscheidest du dich nun, Lily? Erledige den Job - den Job, für den du erschaffen wurdest -, oder deine Schwester stirbt.«
    Ich holte tief Luft. Kleine Verzögerungstaktik. Aber es konnte keinen Zweifel geben. Wie auch, wenn Rose’ Leben auf dem Spiel stand? »Na schön. Ich bin dabei.«
    »Nein!« Deacon packte mich so fest am Oberarm, dass ich schon fingerlange Blutergüsse fürchtete. »Das kannst du nicht machen!«
    »Kann ich wohl.«
    »Wir müssen uns unterhalten. Allein.«
    Johnson saß auf dem Bett und grinste. »Nur zu! Ich bleibe hier und spiele ein bisschen mit dem Leben deiner Schwester.«
    »Spinnst du?«, fauchte ich Deacon an, kaum dass sich die Moteltür hinter uns geschlossen hatte.
    Statt mir zu antworten, hielt er einen Finger hoch, dann führte er mich den Flur runter zur Treppe. Erst als wir den braungrünen Pool erreicht hatten, fing er an zu reden.
    »Das kannst du nicht machen.«
    »So? Dann pass mal auf!« Ich wollte schon gehen, doch er packte mich am Arm und riss mich zurück. Ich wehrte mich und verpasste ihm mit meinem freien Arm einen gediegenen Kinnhaken. Sein Kopf knickte nach hinten, und als er sich wieder gefangen hatte, glühten seine Augen vor Wut.
    »Treib es nicht zu weit, Lily! Nicht jetzt. Nicht in dieser Sache.«
    »Das gilt auch für dich!«, schoss ich zurück. Mein Blut brodelte, und mein Körper bebte. Ich war ganz scharf auf einen Kampf. Scharf darauf, Lucas Johnson die Visage zu polieren. Aber wenn ich an den nicht rankam, war mir Deacon ebenso recht.
    »Zwei Wochen.« Deacon musterte mich angespannt. »Bis zur Konvergenz sind es nur noch zwei Wochen! Was ist aus unserem Plan geworden, die Pforte zu schließen?«
    »Was daraus geworden ist?« brüllte ich. »Wirf mal einen Blick auf Lucas Johnson! Das ist daraus geworden!«
    »Verdammt, Lily! Wir hätten die Pforte schließen müssen!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Moment mal, Cowboy! Kann ja sein, dass du eine Vision hattest, wie wir die Pforte schließen, aber der Plan ist den Bach runtergegangen.«
    »Nein ...«
    »Doch. Visionen sind nicht die Zukunft, sondern eine mögliche Zukunft. Eine mögliche Zukunft, die ich in den Sand gesetzt habe, als ich die Schatulle von Shankara zerstört habe.«
    »Das kann ich einfach nicht akzeptieren. Wir können die Neunte Pforte immer noch verschließen. Wir können immer noch alle Pforten verschließen.«
    Völlig frustriert raufte ich mir die Haare. »Deacon, du hast selbst gesagt, dieses Superschloss ist bloß eine Legende. Wir wissen nicht einmal, ob es wirklich existiert.«
    »Es gibt auch noch andere Mittel und Wege, Lily. Es gibt Möglichkeiten, jede Pforte einzeln zu schließen.«
    »So? Welche?« Er schwieg, daher wetterte ich weiter. »Hab ich mir schon gedacht. Also erzähl mir nicht, dass wir einem Phantom hinterherjagen sollen. Nicht, wenn das Leben meiner Schwester auf dem Spiel steht.«
    »Wir reden hier von der Apokalypse, Lily! Das Leben aller Menschen steht auf dem Spiel.«
    »Ganz genau. Deshalb haben wir auch keine Zeit für irgendwelche Spielchen. Wenn ich diesen Oris Clef auftreibe, haben wir wenigstens ein Pfand zum Verhandeln. Glaubst du, ich würde ihn einem Schwachkopf wie Johnson geben? Oder gar Clarence? Nie im Leben. Aber ich brauche Zeit, um mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich diesen Drecksack aus Rose’ Körper herausbekomme.«
    »Das kann ich nicht zulassen, Lily.«
    »Mensch, Deacon, ich habe doch keine andere Wahl!«
    »Man hat immer eine Wahl.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und baute mich entschlossen vor Deacon auf. »Na schön. Dann wähle ich Rose. Ich lasse sie nicht noch einmal im Stich.«
    »Lily...«
    »Nein!«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Finde heraus, was dieses Schloss ist, wo es ist und wie wir es in die Finger bekommen können. Dann führen wir diese Diskussion noch einmal. Bis dahin ...« Ich holte tief Luft. »Bis dahin werde ich wohl als Doppelagentin arbeiten müssen.«
    »Du spielst ihnen direkt in die Hände.«
    »Es geht nicht anders«, sagte ich. »Sonst ist Rose tot.« Letztlich lief es darauf hinaus. Wenn ich Johnson nicht half, würde Rose sterben. Da gab es nichts groß zu

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