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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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roter Blutstropfen fiel von oben auf Reeses Wange. Und noch einer.
    Ich wollte nicht aufblicken, aber ich wurde dazu gezwungen.
    Ein Fuchs kauerte am Rand des offenen Grabes. Im Maul trug er eine erbeutete Krähe, die er in meine Hände fallen ließ. Ich hielt den toten Vogel so, dass das Blut auf Reeses Herz spritzte und den Anzug versaute, in dem er begraben worden war.

    Ich schloss die Augen. Ich kann die Augen zumachen. Dann warf ich die Krähe weg. Die Übelkeit schwemmte über mich hinweg und mein wunder Finger pochte bis zu meinen Zehenspitzen. Aber es war mir egal, wie weh es tat. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper zurückerlangt. Sie hatte mich freigelassen.
    Als ich gerade auf dem Sarg in die Hocke kam, schlug Reese die Augen auf.
    Wimmernd fiel ich wieder zurück. Sein Blick war stumpf und tot. Aber er streckte die Hände aus und hielt sich rechts und links am Sarg fest. Dann hievte er sich in eine sitzende Position. Er sah mich an. Seine gräulichen Hände fassten in seinen Schoß. Er umklammerte das Zauberbuch.
    Mit zitternden Lippen gab er einen rauen Laut von sich. Vor Entsetzen bekam ich eine Gänsehaut.
    »Nick.«
    Er wollte nach mir greifen, aber ich wich ruckartig zurück. Ein ersticktes Geräusch entfloh ihm. Ein Lachen. Natürlich war es Josephine.
    Reese stand auf und sie drehte ihn zu den Wänden seines eigenen Grabes. Es war ein Kampf, aber er hievte sich hoch.
    Ich drückte mich in die Erde und versuchte weiterzuatmen.
    Silla
    Es würde viel zu lange dauern, um den Wald herumzurennen, also musste ich den direkten Weg mitten hindurch nehmen. Vorbei an all den Tieren, die von Josephine besessen waren. Ich marschierte darauf zu, die Schere gezogen wie ein Schwert
und meine verletzte Hand an meiner Seite, damit das Blut zur Erde tropfte.
    Ein paar Eichhörnchen plapperten auf mich ein, ihr Gekicher klang kalt und unnatürlich. Vielleicht taten sie mir nichts, vielleicht guckten sie nur zu.
    Ich erreichte den Waldrand, wo die ersten Bäume in die Höhe schossen und ihre Äste ausbreiteten. Dahinter lag alles im Schatten. Die Bäume waren ineinander verschlungen und das Unterholz war so dicht, dass die Sonne kaum bis unten durchdrang.
    Ich musste schlucken, als ich an Nick dachte. Ich musste zu ihm. Josephine musste gebannt werden, damit sie ihm nichts tun konnte.
    Scheiß auf die Tiere. Es war schließlich nicht so, als würden Tiger in unseren Wäldern leben. Eigentlich müsste alles gut gehen, wenn ich nicht gerade auf Wildschweine traf.
    Ich packte die Schere und ging in den Wald.
    »Silla.«
    Das kam von oben. »Oh nein.« Eric hatte die Augen geöffnet. Sie sahen sehr hell aus.
    »Eric?« War er es wirklich? Hatte Josephine ihn freigelassen?
    »Silla, ich fühle … Hilf mir hier runter.« Sein Kopf rollte hin und her.
    Die Äste, die ihn hielten, waren um seine Arme geschlungen, wanden sich unter seinen Schultern hindurch und um seine Brust. Selbst wenn ich zu ihm hochklettern konnte – was würde passieren, wenn ich ihn daraus befreite? Er würde mindestens sechs Meter tief fallen und sich die Knochen brechen.
    »Silla«, flüsterte er wieder.
    Eine Krähe landete auf einem Ast und brachte Erics Körper wieder ins Schaukeln. Der Vogel hüpfte mit ausgebreiteten
Schwingen auf ihn zu. Eric zuckte zusammen. Sein Adamsapfel ging rauf und runter, als würde er sich gleich erbrechen.
    »Warte!«, rief ich. Falls es doch Josephine war, hatte ich immer noch die Schere.
    Ich legte meine blutige Handfläche an den nächsten Baum, dessen Äste ihn in der Schwebe hielten. Ich schmiegte mich an den Baum und sagte: »Bring ihn runter. Beuge deine Äste und leg ihn auf den Boden.« Ich stammte vom Diakon ab, ich hatte die nötige Kraft. Ich hatte die Magie. »Gehorch mir«, flüsterte ich und fuhr mit den Lippen über die Rinde. An Reime war jedoch nicht mehr zu denken. »Ich habe für dich geblutet, gehorche mir.« Ich stellte mir vor, wie der Baum sich beugte, die Umschlingung löste und Eric losließ.
    Als ich etwas knacken und rascheln hörte, drehte ich mich blitzschnell um. Die Bäume bogen sich zur Erde und ließen Eric hinunter. Wie sie sich in der Dunkelheit bewegten, so fließend, das passte kaum zu ihrem festen Holz. Wie geschmeidige schwarze Bänder und Seile legten sie Eric langsam auf den mit welkem Laub bedeckten Erdboden.
    Ich lief zu ihm. Er lag auf dem Bauch. »Eric?« Ich biss mir auf die Lippe, weil ich Angst hatte, ihn anzufassen.
    »Danke«, sagte er, ohne die Augen

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