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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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hat er dir angetan?«
    Jonathans Augen blickten May so zornig an, dass sie schauderte. »Warum ich ihn so hasse?«, zischte er. »Weil er ein Lügner ist, weil er nie ein Herz besessen hat - schon damals nicht, als er noch Mensch war. Er ist ein Scheusal, eine Bestie. Ich will, dass er leidet und endlich die Strafe bekommt, die er verdient. Ich kenne ihn, May, ich kenne ihn besser, als du denkst.«
    May senkte den Blick. Es lag ihr auf der Zunge, Jonathan nach seiner Vergangenheit zu fragen und danach, wer George war, weshalb er sich in seinen Briefen an ihn Henry nannte und was genau zwischen ihm, Emilia und Dustin vorgefallen war. Aber sie riss sich zusammen. Wer wusste, wie sehr Jonathan ausrasten würde, wenn er mitbekäme, dass sie in seinen Sachen herumgestöbert hatte. Sie musste versuchen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Er sollte sich ihr von selbst anvertrauen. Sie musste behutsam mit ihm umgehen, vorsichtig, auch wenn sie ihm am liebsten seine verlogenen Augen ausgekratzt hätte.
    »Du und Dustin ... ihr habt euch also schon vor langer Zeit getroffen, habe ich recht? Ich nehme an, es war damals, als er und Emilia sich auf Montebello kennen gelernt haben.«
    Jonathans Blick wurde glasig und er legte die Stirn in Falten, als holte ihn die düstere Erinnerung an diese Zeit ein.
    Schließlich nickte er entschlossen. »Ja. Und ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er wieder und wieder Unheil anrichten wird, wenn ihn niemand daran hin dert. «
    »Und du willst derjenige sein, der seinem Schaffen ein Ende bereitet?«
    Jonathan nickte abermals.
    »Weil du ... Angst um Sarah hast, nicht wahr?«
    »Ich liebe sie«, sagte Jonathan ernst. »Du glaubst mir vielleicht nicht, aber ... Ich habe noch nicht viel von mir und meinen Erinnerungen an mein Menschsein ver loren, auch wenn ich für Emilia gearbeitet habe. Ich selbst habe nie meinem Verlangen nach Menschenblut nachgegeben, habe seit meiner Verwandlung keinen Tropfen getrunken.«
    May sah ihn mit großen Augen und einer gewissen Bewunderung an. Jonathan hatte sich die Briefe mit Ratschlägen und Warnungen, die er von diesem George bekommen hatte, anscheinend zu Herzen genommen. Sie selbst wusste, wie schwer es war, sich dem Drang nach Menschenblut zu widersetzen. Es hatte auch bei ihr Zeiten gegeben, in denen sie durch die Hölle gegangen war und das Verlangen nach etwas Wärme und Leben in ihrem Körper beinahe unerträglich geworden war.
    »Also ... hoffst du, dass Sarah dich irgendwann durch ihre Liebe erlöst?«, fragte May vorsichtig. Jonathan schien sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben, sich in Gedanken bereits eine Traumwelt mit Sarah aufgebaut zu haben.
    »Ich lasse mir nicht noch einmal von Dustin ein Mädchen wegnehmen, für das ich solche Gefühle habe«, zischte Jonathan durch zusammengebissene Zähne. »Er wird nicht noch einen Menschen ins Unglück stürzen, den ich liebe. Dieses Mal werde ich gewinnen, koste es, was es wolle. Sarah liebt mich tief in ihrem Innern auch, das weiß ich. Früher oder später wird sie ihre Gefühle erkennen und zu ihnen stehen. Und dann, irgendwann, wird sie mir mein Menschenleben zurückgeben.«
    May schüttelte voller Entsetzen den Kopf. Jonathan war blind, er sah die Dinge nicht mehr klar. Er war anscheinend einmal in Emilia verliebt gewesen, aber Dustin war ihm als Konkurrent in die Quere gekommen. Dies ging auch aus seinen Briefen an diesen George hervor. Und nun schien sich in seinen Augen alles zu wiederholen, was er schon einmal hatte durchmachen müssen. Dustin war hinter dem Mädchen her, das Jonathan liebte und Jonathan wollte nicht akzeptieren, dass er wieder drauf und dran war zu verlieren, dass Sarah Dustin liebte und nicht ihn, dass sie sich für einen anderen entschied. Für denjenigen, der Jonathans Leben schon einmal zerstört hatte. Die Situation musste schlimm sein für Jonathan, May konnte nachvollziehen, dass er verletzt und enttäuscht wir. Aber er drohte, in seinem Wahnsinn alles nur noch schlimmer zu machen. »Du verstrickst dich doch nur selbst in Lügen, Jonathan.« Mays Stimme zitterte. »Merkst du das denn nicht? Sarah ... sie mag dich ganz bestimmt, sehr sogar ... Aber ... sie liebt eben jemand anderen. Sie liebt ihn, Dustin. Dagegen wirst du niemals etwas unternehmen können. Gefühle lassen sich mehr umstimmen.“
    Jonathan funkelte sie böse an. »Was redest du da? Du selbst hast mir doch immer gepredigt, Sarah würde sich irgendwann für mich entscheiden und ihre Gefühle

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