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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Erscheinen zu sein. Sie stürzte an May vorbei in seine Arme und schluchzte vor Erleichterung auf. Sie war dieser Verrückten nicht länger ausgeliefert. Das war erst einmal die Hauptsache. An mehr konnte Sarah in diesem Moment nicht denken.
    »Was ist los, Sarah, was ist passiert? May, dachte ich es mir doch, dass du das vorhin warst, die durchs Treppenhaus geschlichen ist. Woher wusstest du, dass Sarah sich hier aufhält? Sie braucht absolute Ruhe.«
    »Hilf mir. Jonathan, bitte hilf mir«, presste Sarah hervor, bevor May auch ihm eine ihrer Lügengeschichten auftischen konnte. »May, sie ... Sie hat mich einfach angegriffen, sie wollte mir etwas antun!«
    »Sarah, hör auf damit«, zischte May. »Du bist nicht ganz bei Sinnen. Erinnere dich an meine Worte, pass auf, was du ihm erzählst!«
    Jonathan sah May scharf an. »Warum? Was genau hast du ihr denn gesagt, May?« Langsam kam er auf May zu, bis er dicht vor ihr stand. Sarah blickte zwischen den beiden hin und her. Jonathan war eigenartig ruhig. Gefährlich ruhig.
    »Alles, was ich aus meinen Ermittlungen und dem, was ich erfahren habe, weiß«, zischte May und ihre Augen funkelten vor Zorn.
    Jonathan starrte das Mädchen einen Moment lang ausdruckslos an. Dann lächelte er mit einem Mal und legte May einen Arm um die Schultern.
    »Au, verdammt, lass mich sofort los! Du tust mir weh!«
    Aber Jonathan ließ nicht von ihr ab, er schien sie fest im Griff zu haben. Ohne sie loszulassen, wandte er sich Sarah zu. »Alles in Ordnung, Sarah, ich bringe sie erst einmal von hier weg. Beruhige du dich inzwischen ein bisschen und versuche nicht mehr an diesen ... unangenehmen Vorfall zu denken. Er wird sich nicht wiederholen. Ich bin bald wieder zurück und werde mich dann richtig um dich kümmern, okay? Alles wird gut, du wirst schon sehen. Ich verspreche es dir. Dann sind wir beide außer Gefahr. Wir können alles Geschehene vergessen und ganz von vorne anfangen.« Jonathan schob May vor sich her zur Tür.
    »Sarah, bitte, vergiss nicht, was ich zu dir gesagt habe«, schrie May. »Glaub ihm kein Wort, er ist nicht der, für den du ihn hältst, er -«
    »Halt den Mund«, fuhr Jonathan sie an und Sarah hörte May vor Schmerz aufschreien, »oder du wirst es bereuen.« Jonathan riss die Tür mit seiner freien Hand auf und verschwand mit May im Schlepptau. Sarah vernahm, wie sich die Schritte schnell entfernten und eine andere Tür ins Schloss fiel. Dann war alles still.
    Sie blieb noch einen Augenblick regungslos stehen, dann ließ sie sich erschöpft wieder auf ihre Matratze fallen. Mit noch immer zitternder Hand griff sie nach einer Flasche Wasser und trank sie in einem Zug leer. Langsam verschwand die drückende Müdigkeit aus ihrem Kopf, aber das Durcheinander blieb. Alles, was in diesen letzten wenigen Minuten geschehen war, kam ihr wie ein Chaos aus Worten, Stimmen und Gesichtern vor - unwirklich und verwirrend wie ein Film in einer fremden Sprache. Erst Mays merkwürdiger Auftritt, dann Jonathan, der wieder einmal ihr Retter in letzter Sekunde gewesen war. Sarah war in diesem Moment wirklich froh gewesen, dass er aufgetaucht war, aber dennoch ... Als sie sich nun an den Ausdruck in seinen Augen erinnerte, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. So eisig, so unnahbar, so ... abgebrüht. Was stellte Jonathan wohl jetzt mit May an? Wohin brachte er sie? Und dieses Lächeln ... es war kein freundliches, kein vertrauenerweckendes Lächeln gewesen, sondern eines, das einem Angst einjagen konnte. Sarah wollte nicht, dass Jonathan wieder zu ihr zurückkam. Zumindest nicht, solange Dustin nicht in ihrer Nähe war.
    »Ich bin bald wieder bei dir ... Alles wird gut. Dann sind wir beide außer Gefahr und können alles Geschehene vergessen ...«
    Wir beide? Was hatte Jonathan damit gemeint? Sarah sprang auf. Sie musste weg, auf der Stelle. Egal, was hier gespielt wurde, sie durfte niemandem mehr vertrauen, keiner Menschenseele. Alle schienen nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. May versuchte alle Schuld von sich zu weisen und erzählte völlig abstruse Geschichten und Jonathan ... er verstand noch immer nicht, dass nichts aus ihnen beiden werden würde. Es funktionierte offensichtlich nicht, nur mit ihm befreundet zu sein, das genügte ihm nicht. Er glaubte, er hätte ein Anrecht auf sie, weil er sie beschützte und zufällig immer dann auftauchte, wenn sie ihn brauchte. Anscheinend sah er darin eine Art Fügung oder Schicksal.
    Erneut überkam Sarah Angst. Angst vor Jonathans

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