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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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und die schwarzen Schuhe bedeckte eine Staubschicht. Ich drehte das Badewasser auf, warf die Schuhe in den Flur, die Strumpfhose in den Mülleimer und hoffte, daß die Reinigung das Kleid retten konnte - ich wollte nicht meine ganze Garderobe diesem verdammten South Chicago opfern.
    Aus dem Schlafzimmer holte ich das drahtlose Telefon und legte mich in die Badewanne. Den Whiskey in Reichweite, rief ich bei meinem Auftragsdienst an. Jonathan Michaels hatte versucht, mich zu erreichen, und seine Büronummer hinterlassen. Im Büro war er nicht mehr, und seine Privatnummer, die nicht im Telefonbuch stand, hatte ich nicht. Ich stellte das Telefon auf das Waschbecken, ließ mich zurücksinken und schloß die Augen.
    Steve Dresberg. Alias der Müllkönig. Nicht aufgrund seines Charakters, sondern weil kein Weg an ihm vorbeiführte, wollte man in Chicago Müll vergraben, verbrennen, verschiffen oder sonst irgendwie loswerden. Einige Leute behaupteten, daß zwei unabhängige Fuhrunternehmer, die spurlos verschwunden waren, nachdem sie sich geweigert hatten, mit ihm zu kooperieren, in einer zugeschütteten Müllkippe verfaulten. Andere behaupteten, daß ein Fall von Brandstiftung in einer Mülldeponie im letzten Sommer, der dazu geführt hatte, daß sechs Häuserblocks im Süden evakuiert werden mußten, auf sein Konto ging. Aber um das nachzuweisen, hätte man eine ganze Menge Leute mit voll einbezahlter Lebensversicherung gebraucht.
    Dresberg war eindeutig Sache der Polizei, wenn nicht des FBI. Und weil die Chance, daß Caroline bei McGonnigal mit einer neuen Aussage aufwartete, ziemlich gering war, sollte ich vielleicht die pflichtbewußte Staatsbürgerin spielen und ihn selbst anrufen. Ich hielt die Luft an und tauchte den Kopf unter Wasser. Angenommen, Dresberg hatte überhaupt nichts mit der Sache zu tun. Wenn ich den Bullen einen Tip gab, würde sie das vielleicht nur von erfolgversprechenderen Spuren ablenken. Ich setzte mich aufrecht und wusch mir das Haar. Das Wasser verfärbte sich dunkelgrau; ich ließ es auslaufen und drehte den Heißwasserhahn auf. Ich mußte bei Jurshak nur jemanden finden, der mir gegenüber die gleiche Offenheit an den Tag legte wie gegenüber Nancy. Dann, wenn dunkle Figuren anfangen würden, mir zu folgen, würde ich meine treue Smith & Wesson ziehen und sie abknallen. Vorzugsweise bevor sie mir eins überbraten und mich in den Sumpf werfen konnten.
    Ich wickelte mich in ein Badetuch und ging in die Küche auf Nahrungssuche. Das Dienstmädchen war schon länger nicht mehr einkaufen gewesen, die Vorräte waren knapp. Mit Erdnußbutter und Whiskey ließ ich mich im Wohnzimmer nieder. Ich war beim zweiten Whiskey und dem vierten Löffel Erdnußbutter, als es leise an der Tür klopfte. Ich stöhnte; es war Mr. Contreras mit einem vollbeladenen Tablett. Peppy folgte ihm auf den Fersen. »Stört Sie hoffentlich nicht, daß ich so bei Ihnen hereinplatze, Schätzchen, aber ich hab' Ihnen angesehen, daß Sie auf dem Zahnfleisch daherkommen, und mir gedacht, Sie hätten nichts gegen ein kleines Abendessen. Hab' in der Küche ein Hühnchen gegrillt, schmeckt auch ohne Holzkohle ganz gut, wenn ich das sagen darf. Ich weiß, daß Sie versuchen, gesund zu leben, deswegen hab' ich auch noch einen großen Salat gemacht. Wenn Sie lieber allein bleiben wollen, sagen Sie es, und Peppy und ich gehen sofort wieder. Macht mir bestimmt nichts aus. Aber mit dem Zeug, das Sie da trinken, können Sie sich nicht ernähren. Und Erdnußbutter? Scotch und Erdnußbutter? Auf keinen Fall, Schätzchen. Wenn Sie keine Zeit zum Einkaufen haben, lassen Sie es mich nur wissen. Kann Ihnen ohne Umstände was mitbringen, das wissen Sie doch.«
    Ich dankte ihm müde und bat ihn dazubleiben. »Ich zieh' mir nur schnell was an.«
    Vermutlich hätte ich ihn wieder runterschicken sollen - ich wollte nicht, daß er meinte, er könne hereinplatzen, wann immer er wollte. Aber das Huhn roch hervorragend, und der Salat sah knackig aus, und die Erdnußbutter lag mir irgendwie schwer im Magen. Es endete damit, daß ich ihm von Nancys Tod und meinem Ausflug zum Dead Stick Pond erzählte. Er war nie über das Field Museum hinausgekommen und hatte keine blasse Ahnung vom Leben in South Side. Ich holte meinen Stadtplan und zeigte ihm die Houston Street, in der ich aufgewachsen bin, und die Strecke zum Cal-Industriegebiet und das Marschland, wo man Nancy gefunden hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Dead Stick Pond? Der Name sagt alles. Es ist hart,

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