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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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lächelte. »Du erinnerst mich an mich selbst, als ich jung war.«
    »Ich bin kein bisschen wie Sie«, erwiderte Max zornig. »Und wenn ich hier lebend rauskommen sollte, werde ich dafür sorgen, dass Sie im Gefängnis landen.«
    »Abgemacht!«, sagte Riga. »Jetzt komm her und hilf mir mit dem Hebel, sonst kommen wir nie an den Klingen vorbei.«
    Der Holzgriff musste mit Kraft in die richtige Position gebracht werden. Riga stützte sich mit seinem ganzen Gewicht darauf und drückte Max das Gewehr in die Hand. Max hatte längst verstanden, was nun zu tun war. Er legte den Gewehrkolben auf den Hebel und schob das Ende des Laufs an die Mauer, damit die Kraft des Wassers den Hebel nicht nach oben drücken und die Rotation auslösen konnte.
    Riga ließ den Hebel langsam los, das Gewehr übernahm nun das Gewicht für ihn. Dann sagte er: »Komm!«
    Max betrachtete den schrecklichen Hindernisparcours und sah seinen Verfolger an. »Sie zuerst.«
    Riga lachte. Der Junge hatte Mumm, aber würde er ihn töten, um sein eigenes Leben zu retten? Max müsste nur das Gewehr wegreißen und dem Wasser wieder freien Lauf lassen, während Riga zwischen den Schneiden steckte. Doch so viel Kaltschnäuzigkeit traute Riga ihm nicht zu. Riga holte ein halbes Dutzend kleine Leuchtfackeln aus seiner Tasche. Er riss den Verschluss ab und warf sie so weit, wie er konnte. Klappernd landeten sie zwischen den Pfosten und tauchten die Klingen in rotes Licht. Das sah aus wie Blut.
    Riga betrat das Labyrinth. Max wartete ein paar Sekunden ab, bevor er ihm folgte. Wie ein Schlangenmensch im Zirkus bewegte er sich vorwärts.
    Riga hatte sich bei den Verrenkungen ein paar tiefe Schnittwunden zugezogen, gab aber keinen Mucks von sich. Als Max sich einen Moment lang nicht konzentrierte, weil er Riga zusah, verletzte er sich prompt am Rücken. Das heraussickernde Blut rann wie Schweiß an seinem Körper herunter.
    Sie hatten es jedoch schon fast geschafft, denn er sah Licht vor sich, das nicht von den Leuchtfackeln stammte. Nur noch ein paar Meter.
    Er wollte noch schneller vorwärtskommen, aber die Klingen verfingen sich wie Dornen in seiner Kleidung. Immer wieder musste er den Stoff davon lösen. Riga war nahezu am Ende der Monstermaschine angekommen.
    Mit einem Mal begannen Max’ Beine zu zittern. Sofort stieg Panik in ihm auf und beinahe hätte er sich auf einem der klingenbesetzten Pfosten abgestützt. Er drehte den Oberkörper, um nicht umzukippen.
    Riga war der Todesfalle schon fast entkommen, als ein Holzpfahl in Bewegung geriet.
    »Hinter Ihnen! Vorsicht!«, schrie Max.
    Voller Angst ließ Max den Blick in alle Richtungen schweifen, um sich davon zu überzeugen, dass keines der Messer auf ihn zuraste.
    Rigas Reaktion war bemerkenswert. Er behielt die Beine auf dem Boden und wich der Klinge mit dem Oberkörper aus, wobei er tief in die Knie ging und mit dem Rücken den Boden berührte. Die Spitze traf sein Hemd, schrammte haarscharf an seinen Rippen vorbei und durchtrennte das Schulterhalfter.
    Max’ Warnung und Rigas schnelle Reaktion hatten den Mörder vor einer tödlichen Verletzung bewahrt. Die halb automatische Waffe schlitterte über den Boden.
    Riga richtete sich auf, wandte sich um und beobachtete, wie Max sich vorankämpfte.
    »Beeil dich, Junge, der Hebel wird nicht ewig halten!«
    Max hörte das Knirschen der Pfähle und sah die Messer erzittern. Der Boden vibrierte so stark, dass Max fast gestürzt wäre. Er war sich sicher, dass er allerhöchstens ein paar Sekunden Zeit hatte, bis das Gewehr nachgeben würde. Er kam sich vor wie eine Fliege, die sich aus einem Spinnennetz befreien wollt e – manchmal hatten Fliegen ja Glück.
    »Nun mach schon!«, schrie Riga.
    Und dann hörten beide das Krachen. Das Gewehr wurde fortgedrückt, der Hebel klappte herunter und sie vernahmen das Rauschen von Wasser. Ächzend erwachten die Pfähle wieder zum Leben. Die Messer hinter Max drehten sich schon. Er keuchte vor Anstrengung und versuchte verzweifelt, sich noch schneller vorwärtszubewegen.
    Er würde es nicht schaffen. Das war ihm klar. Er hob den Blick und sah Riga in die Augen, der gut einen Meter von ihm entfernt stand. Die Klingen kamen Max immer näher. Blitzschnell rammte Riga sein gesundes Bein gegen einen der Pfähle und drückte ihn mit aller Kraft nach hinten. Das plötzliche Gegengewicht verlangsamte die eben erst angelaufene Bewegung.
    Max erkannte einen schmalen Spalt zwischen zwei Klingen, sprang todesmutig hindurch, landete auf

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