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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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bevor er in Stücke geschnitten wurde. Geh! Du musst dich beeilen. Ich sag den Wachen, dass du in Richtung Dschungel gelaufen bist.«
    Max wandte sich von ihm ab und rannte los. Hoffentlich würde der Junge sein Wort halten und die Männer anlügen, denn sonst wären sie ihm gleich wieder auf den Fersen.
    Riga bemerkte einen Schatten an einer Seite der Pyramid e – das musste Max Gordon sein. Offensichtlich rannte der junge Engländer zu dem Gebäude mit dem großen Wasserrad. Was hatte er vor? Wusste der Junge etwas über Cazaminds Machenschaften? Riga wollte das unbedingt herausfinden, doch vor Max würde er den Eingang des Gebäudes zu Fuß ganz bestimmt nicht erreichen. Aber er konnte ja auch schwimmen. Riga warf sich in einen der Wasserkanäle, die zu dem Rad führten.
    Max sah Flints Hutfedern aus der Gruppe der gefangenen Kinder ragen. Xavier war bestimmt bei ihm, aber im Moment konnte er den beiden nicht helfen. Die Sehnen und Muskeln in seinen Beinen lechzten nach einer Ruhepause. Das hier war schlimmer als jedes noch so harte Training.
    Max erreichte das Messerhaus und trat durch den Eingang. Staub rieselte von der Decke, die Mauern erzitterten und er bemerkte eine heftige Vibration. Er ging weiter in das kühle Gebäude hinein. Das Licht, das durch die Türöffnung fiel, erhellte nur einen kleinen Bereich des Raumes. Max schloss die Augen, damit sie sich nach dem gleißenden Sonnenlicht schneller an die Dunkelheit anpassten. Etwas bewegte sich. Luft strich ihm übers Gesicht. Er blieb stehen.
    Wusch!
    Ein weiterer Luftzug war zu spüren. Waren das vielleicht Klingen? Das würde erklären, warum sie dieses Gebäude Messerhaus nannten.
    Wusch!
    Es klang wie ein riesiger Ventilator.
    Max öffnete die Augen und konzentrierte sich auf die Dunkelheit.
    Rotierende Holzpfosten versperrten den Weg ins Gebäude. Als Max noch genauer hinsah, bemerkte er die steinbesetzten Klingen an den Pfosten und musste würgen. Wenn die Klingen ihn erwischten, würden sie ihn wie ein gigantischer Fleischwolf zermetzeln. Max musste an die Boa constrictor mit ihren Zähnen denken.
    Er wich zurück, damit er nicht in die Fänge dieser Monstermaschine geriet. Wäre er auch nur einen Schritt weiter nach vorne gegangen, hätte sie ihn erfasst und er wäre eines furchtbaren Todes gestorben.
    Wenn er hier durchkommen wollte, musste er herausfinden, was die Konstruktion antrieb, und diesen Antrieb zerstören. Er drehte sich um. Im Eingang zeichneten sich die Umrisse eines Mannes ab, von dessen Kleidung Wasser tropfte. Um das Bein hatte er einen Lappen gebunden, in der Hand hielt er lässig ein Gewehr. Sein Gesicht lag im Schatten.
    Max konnte die Augen des Mannes zwar nicht erkennen, aber er war sich sicher, dass sie dem kaltherzigen Killer gehörten, vor dem er im British Museum geflohen war.
    »Hallo, Max«, sagte der Mann. »Ich heiße Riga.«
    Charlie Morgan und ihr Konvoi von ehemaligen Dschungelkämpfern der britischen Streitkräfte hatten die Männer aus der Stadt der verlorenen Seelen verfolgt. Der Alte, der mit einem ramponierten Lastwagen Vorräte in den Dschungel transportierte, hatte eine grobe Straßenkarte in den Staub gezeichnet, der sie entnahmen, dass es nur eine Zufahrt zum Tal gab.
    Charlie saß im letzten Fahrzeug des Konvois, weil ihre Helfer nicht wollten, dass sie in die Schusslinie geriet. Die Verbrecher-Söldner, wie der Alte sie nannte, würden die ganze Kampfkraft der Exsoldaten zu spüren bekommen. Die Briten konnten zwar auf ihre Erfahrung zählen, aber die Verteidiger der Dschungelfestung waren ihnen zahlenmäßig stark überlegen.
    Charlie hatte ebenfalls eine Kampfausbildung absolviert, doch sie war noch nie in eine große Schießerei geraten. Ihre Dschungelkämpfer wagten sich immer paarweise vor, feuerten und gewannen an Boden. Meter für Meter drangen sie in das verbotene Gebiet ein.
    Der Feind feuerte zurück. Das schwere Maschinengewehr, das auf der Ladefläche eines Pick-ups montiert war, ratterte pausenlos. Die Munition zerschmetterte Baumstämme und zerfetzte Äste und Zweige. Charlie begriff, dass ihre Männer nicht mehr weit kommen würden und sich bald geschlagen geben mussten. Das Fehlschlagen eines Angriffs war aber bei Charlie nicht vorgesehen. Sie wollte unbedingt als Sieger vom Platz gehen.
    Sie setzte sich ans Steuer des alten Landrovers, legte den Gang ein und trat das Gaspedal durch. Die Reifen wirbelten Erde auf, während Charlie das Lenkrad nach links und rechts riss, anderen Fahrzeugen

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