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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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der Salve durch und stürzte sich auf den Schützen. Für einen Moment glaubte Max, ein Donnergrollen zu vernehmen, doch dann sah er, woher das Geräusch kam: Der zweite Mann schob die Metalltür zu. Jetzt waren sie alle eingesperrt.
    Als Max sich wieder aufrappelte, lag der Schütze bereits regungslos auf dem Boden. Riga schob seine blutbeschmierte Machete ins Futteral und lud die Waffe des Toten nach. Er zerrte an der Metalltür, aber sie ließ sich keinen Millimeter weit öffnen.
    »Raus hier!«, befahl Riga den Laborarbeitern.
    Sie kamen aus dem Zelt, zogen hinter sich den Reißverschluss zu und setzten ihre Kopfbedeckung ab. Die Schussgeräusche von draußen wurden immer lauter, während Riga einen der Männer packte.
    »Wie gefährlich ist dieses Material?«, schrie Riga ihn an.
    Er achtete darauf, den Kisten nicht zu nahe zu kommen. Sein vorsichtiges Verhalten sagte Max, dass man vor ihrem Inhalt einen großen Respekt haben sollte.
    Max hob eine Schnur vom Boden auf und ließ sie durch seine Finger gleiten, bis er die Kästen mit Plastiksprengstoff entdeckte.
    »Die wollen das alles hier in die Luft jagen!«, rief er Riga zu. »Wir müssen raus!«
    Riga bedrohte die Männer. »Was ist da drin?«
    »Genetisch veränderte Bakterien«, antwortete der kleinere von ihnen in fließendem Englisch.
    Riga sah Max an. »Daran ist dein Freund gestorben, das muss so eine Art Brutkasten sein.« Wieder an die Männer gewandt, sagte er: »Hochspannung und Feuer zerstören die Krankheitserreger, richtig? Deswegen ist hier alles verkabelt.«
    Die Männer nickten. Riga hob die halb automatische Pistole.
    »Nicht schießen!«, schrie Max. »Meine Mutter war hier! Vor vielen Jahren. Wurde sie infiziert? Ist sie an diesem Zeug gestorben?«
    »Wir haben damit nichts zu tun!«, stammelte der größere der beiden Forscher. »Cazamind hat alles mitgenommen. Er hat die Daten.«
    »Cazamind ist hier ?«, fragte Riga und packte den Mann am Arm. »Wo?«
    Der Wissenschaftler brachte vor Angst kaum ein Wort heraus. »Auf dem Hubschrauberlandeplatz. Einen Kilometer nördlich von hier.«
    Max hörte kaum noch zu, er zerrte panisch an der Metalltür, die jedoch nicht nachgab. Kaum hatte der Mann zu Ende gesprochen, warf eine Schockwelle alle zu Boden. Die Natur schlug mit ihrer ganzen Kraft auf den Raum ein. Ein Stück Mauer fiel zusammen. Die Metalltür kreischte, als sie aus der Verankerung gerissen wurde. Die Labormediziner rannten um ihr Leben. Riga ließ sie laufe n – er betrachtete das zerstörte Labor. Einem Beben dieser Stärke hielten nicht einmal Hochsicherheitsbehälter stand. Einer war aus seiner Halterung gefallen, Flüssigkeit trat aus. Wie gefährlich mochte sie sein? Riga wich zurück. Weitere Erdstöße ließen den Boden erbeben.
    Max war fast Schulter an Schulter mit Riga, als sie auf die Türöffnung zustürzten. Starke Detonationen, die sich wellenförmig aus dem Dschungel bis zu ihnen fortsetzten, lösten in dem Gebäude eine Kettenreaktion von Explosionen aus. Der Wald wurde verwüstet, Erde flog umher, Bäume fielen krachend zusammen, ein Teil eines Berghangs löste sich.
    Die Schockwelle saugte Max und Riga die Spucke aus der Kehle, hämmerte ihnen auf die Ohren und schleuderte sie zu Boden. Eine zehn Meter breite Feuerwalze raste an der Baumlinie entlang und erreichte den Tempel, der in einer gewaltigen Explosion in die Luft flog. Es musste noch andere unterirdische Räume gegeben haben, denn als der Tempel in den Trümmern verschwand, öffnete sich die Erde und verschluckte den größten Teil der Schockwelle. Wäre das nicht geschehen, wären Max und Riga dort, wo sie lagen, gestorben.
    Riga kam wieder auf die Beine und tastete benommen nach der Kalaschnikow, doch die war fortgeschleudert worden. Max spie Erde aus, die ihm in den Hals geraten war. Ihm brannten die Augen, die Trommelfelle taten höllisch weh. Wie ein Greis richtete er sich so weit auf, dass er knien konnte. Sie hatten Glück gehabt.
    Asche und Dreck klebten auf ihrer Haut. Der Schweiß verwischte den Schmutz auf ihren Gesichtern und schuf groteske Masken. Mit den von Klingen zerfetzten Kleidern sahen sie aus wie Wesen der Hölle, und das Inferno, das sie umtoste, war der Spielplatz des Teufels.
    Die Kettenreaktion der Explosionen hatte den Boden aufgerissen und ein großes Stück der Felswand freigeleg t – sogar Riga staunte für einen Moment über das, was daraus hervorquoll. Die Lava war durch die Erdkruste gebrochen und versengte alles, was auf

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