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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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auswich und Baumstümpfe und Rinnen umkurvte. Sie steuerte die Lücke zwischen den beiden kämpfenden Parteien an.
    Das Maschinengewehr wurde zu ihr herumgeschwenkt. Charlies Männer nutzten die kurze Feuerpause und rückten vor. Sie hatte mit ihrem Ablenkungsmanöver dafür gesorgt, dass die Briten wieder neuen Mut fassten und weiterkämpften. Doch nun starrte sie selbst in den Lauf des tödlichen Maschinengewehrs.
    Als die Windschutzscheibe barst, warf sie sich nach unten. Das war das Letzte, was sie wahrnahm. Der führerlose Landrover schoss ins Unterholz und verfing sich darin wie eine Fliege im Netz.
    Sekundenlang war Max wie gelähmt. Wie hatte der Mann ihn aufgespürt? Und das über eine so weite Entfernung? Hatte er etwa doch in dem Hubschrauber gesessen, der ihn und Xavier am Fluss verfolgt hatte?
    Wie ein Todesengel stand Riga in der Türöffnung. Bisher hatte er noch keine Anstalten gemacht, sein Gewehr zu heben. Nur er konnte den Schamanen getötet haben. Warum hatte er ihn gerettet? Was wollte er von ihm?
    Riga streckte die freie Hand in Richtung Mauer und zog einen hölzernen Hebel herunter. Ein Wasserschwall stürzte in das Gebäude.
    »Das Wasser treibt ein Rad an, das wiederum die Klingen in Bewegung setzt. Wir suchen jetzt beide nach Antworten, Max. Dich zu töten ist harte Arbeit. Du hast es verdient, noch ein wenig länger zu leben.«
    Die Holzpfosten knirschten und kamen schließlich zum Stillstand. Irgendwo tropfte es und jedes Platschen klang wie ein leises Echo der Drohung, dass der Antrieb wieder eingeschaltet werden konnte.
    Max rührte sich immer noch nicht von der Stelle. Obwohl sich die Holzpfosten hinter ihm nicht mehr drehten, war eine Flucht durch all die messerscharfen Klingen unvorstellbar. Er käme nur sehr langsam voran und Riga könnte ihn mit Leichtigkeit schnappen.
    »Wer hat Sie geschickt? Haben Sie Danny Maguire getötet? Warum sind Sie hinter mir her? Reden Sie schon!« Die Fragen sprudelten nur so aus ihm heraus. Max wollte Zeit gewinnen, aber auch die Antworten wissen.
    Riga blieb im Eingang stehen, um diesem cleveren und schnellen Jungen den Fluchtweg zu versperren. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ja, warum soll ich es dir eigentlich nicht sagen? Mein Auftraggeber heißt Cazamind. Er betreibt dieses Projek t – auch wenn ich immer noch keine Ahnung habe, worum es hier geht. Danny Maguire hat sich eine tödliche Krankheit eingefangen, die seinen Körper aufgefressen und ihm das Gehirn ausgesaugt hat. Als er auf die Hochspannungsleitung im U-Bahn-Schacht gestürzt ist, müssten die ganzen Krankheitserreger eigentlich mit draufgegangen sein, aber Cazamind hat ihn zur Sicherheit trotzdem einäschern lassen. Und dieses seltsame Gebäude steht damit in irgendeinem Zusammenhang. Cazamind wollte um jeden Preis verhindern, dass du hierherkommst und die Wahrheit herausfindest.«
    Max verstand immer noch nicht, warum Riga ihn nicht einfach abknallte. Schließlich hatte er ihn zu diesem Zweck bis in das Tal verfolgt.
    Riga konnte sich denken, was Max gerade durch den Kopf ging. »Ich bin hergekommen, um dich zu töte n – aber Cazamind wollte mich ebenfalls aus dem Weg räumen. Ich soll sein Geheimnis nämlich auch nicht erfahren.«
    Jetzt begriff Max, warum Riga ihn am Leben gelassen hatte. »Sie glauben, dass ich Cazaminds Geheimnis kenne und es mir zunutze machen will?«
    Riga nickte.
    »Ja, ich weiß, dass hier irgendwa s …« Max hielt inne. Das war nicht gut genug. Er musste Riga überzeugen. »Meine Mutter hat mir einige Hinweise gegeben«, log er.
    »Welche denn zum Beispiel?«
    »Fotos.«
    Rigas Augen zuckten. War das ein Zeichen dafür, dass er ihm nicht glaubte?
    »Sie wissen ja, dass meine Mutter hier war.«
    »Ja«, sagte Riga, »das hat er mir gesagt.«
    Max fuhr zusammen. Dieser Cazamind wusste also, dass seine Mutter hier gewesen war. War er der Mann, der sich geweigert hatte, seine todkranke Mum mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus zu fliegen?
    »Sie brauchen mich. Ich weiß, wo Cazamind sein Geheimnis versteckt.« Das war geblufft.
    Riga sah Max prüfend an. Max hoffte inständig, dass der Killer ihm die Lüge abkaufte.
    »Hier durch?«, fragte Riga und deutete mit dem Kopf auf die Holzpfosten.
    »Ja. Einen anderen Weg gibt es nicht.«
    Riga überlegte. »Also gut. Bring mich dorthin.«
    »Und was passiert danach?«
    »Dann muss ich versuchen, dich zu töten. Vertrag ist Vertrag. Aber wenn es so weit ist, gebe ich dir eine Chance. Du hast mein Wort.« Riga

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