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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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bedeutete das für die Moroi? War Jill in Gefahr?
    War auch Adrian in Gefahr?
    »Das Einzige, was ich tun werde, ist, die Polizei zu rufen«, erklärte ich. »Ich weiß nicht, wer Sie sind oder warum sie von meiner Freundin besessen sind, aber keiner von uns beiden hat Ihnen irgendetwas getan. Sie sind verrückter, als ich zuerst dachte, wenn Sie glauben, ich würde Ihnen sagen, wo sie ist, damit Sie sich an sie heranpirschen können.«
    Dann sah ich – pures Glück – eine Streifenbeamtin die Straße hinuntergehen. Die beiden Männer an meinem Tisch folgten meinem Blick und konnten zweifellos meine Gedanken erraten. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Beamtin herbeizurufen. Wir hatten wegen des Überfalls in der Gasse keine Anzeige erstattet, aber wenn ich diese Männer einer Körperverletzung beschuldigte, würde man sie bestimmt verhaften. Unisono standen beide auf.
    »Sie begehen einen schrecklichen Fehler«, sagte Jeff. »Wir hätten dieses Problem schon vor Ewigkeiten lösen können, wenn unsere Gruppen zusammengearbeitet hätten. Zuerst die Strigoi, dann die Moroi. Ihr fehlgeleiteter Abstieg in ihre Verderbnis hat fast alles zunichtegemacht. Zum Glück wandeln wir den wahren Pfad weiter.« Dass er gerade beide Gruppen erwähnt hatte, war besonders erschreckend. Diese Männer waren furchteinflößend, gewiss, aber nicht so sehr, wenn sie einfach geheimnisvoll und vage von Vampiren sprachen. Der Gebrauch der Worte »Moroi« und »Strigoi« dagegen war ein Hinweis auf tiefere Kenntnisse.
    Blondie warf mir ein kleines, selbstverfertigtes Pamphlet hin. »Lesen Sie das, vielleicht werden Sie dann das Licht sehen. Wir melden uns wieder.«
    »An Ihrer Stelle würde ich das nicht tun«, gab ich zurück. »Kommen Sie mir noch einmal dumm, und es bleibt nicht bloß bei freundschaftlichem Geplauder.« Meine Worte kamen grimmiger heraus, als ich erwartet hatte. Vielleicht färbten Dimitri und Wolfe inzwischen auf mich ab.
    Jeff lachte, als die beiden aufbrachen. »Ein Jammer, dass Sie so in Bücher verbohrt sind«, bemerkte er. »Sie haben das Zeug zu einer Jägerin.«

Kapitel 16
    U nverzüglich rief ich die Gruppe zusammen. Das war ein dickes Ding. Ich wusste noch immer nicht, wie groß die Gefahr war, in der wir schwebten, aber ich wollte keinerlei Risiken eingehen. Ich wählte Clarences Haus als Treffpunkt, da die Jäger offenbar noch nichts davon wussten. Trotzdem machte es mich nervös. Ich wäre auch dann nervös gewesen, wenn wir uns in einem Alchemistenbunker getroffen hätten.
    Und anscheinend war Jäger nicht mal der richtige Ausdruck. Ihrem elenden Pamphlet zufolge nannten sie sich »Die Krieger des Lichts«. Ich war mir nicht so sicher, ob sie diesen fantastischen Titel tatsächlich verdienten, vor allem, da sie in ihrem Missionierungsblättchen »Abgrund« mit »t« schrieben. Das Pamphlet war wirklich sehr dürftig aufgemacht und erklärte bloß, dass sich etwas Böses unter den Menschen bewegte und die Krieger die Streitmacht waren, die es vernichten würde. Sie drängten ihre Mitmenschen, bereit zu sein und rein zu bleiben. Keiner der Vampire wurde namentlich erwähnt, wofür ich dankbar war. Das Pamphlet ließ auch unerwähnt, dass sie angeblich eine gemeinsame Vorgeschichte mit den Alchemisten hatten.
    Bevor wir zu Clarence fuhren, suchte Eddie Latte auf eine Wanze ab. Der bloße Gedanke bereitete mir Angst, genauso beobachtet zu werden wie Adrian. Das Ganze erregte das Gefühl von gewaltsamem Eindringen. Ich fühlte mich nur deswegen etwas besser, weil ich kein allzu großes Vertrauen in ihre Technologie hatte.
    »Unwahrscheinlich, dass sie so weit fortgeschritten sind«, sagte ich zu Eddie, während er sich unter den Wagen begab. »Ich meine, dieses Pamphlet sah aus wie auf einem Kopierer aus den Achtzigern hergestellt. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es so lange herumgelegen hat, oder ob sie den Apparat heute noch benutzen … Aber wie auch immer, das schreit in meinen Augen nicht gerade nach Hightech.«
    »Vielleicht«, stimmte er mit leicht gedämpfter Stimme zu. »Aber wir dürfen keine Risiken eingehen. Wir wissen nicht, wozu sie fähig sind. Und nach allem, was wir wissen, wollen sie sich mit den Alchemisten zusammentun, um eine Technologie abzustauben.«
    Ein Frösteln überlief mich. Es war ein ungeheuerlicher Gedanke: Dass die Alchemisten und diese gewalttätige Randgruppe etwas miteinander zu tun haben könnten. Es war verrückt gewesen, als Adrian und ich darüber spekuliert

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