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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gegeben, dass Mr Juarez nicht käme. Er ist nicht verschwunden.« Fast hätte ich meine Befürchtungen wegen seiner Familie ausgesprochen, aber ich hielt mich zurück. Ich benötigte noch weitere Beweise.
    Mit den Sorgen um Trey, Ms Terwilligers Arbeit, den Kriegern, Brayden und all den unzähligen anderen Komplikationen wusste ich, dass ich keinen Augenblick meiner Freizeit verschwenden durfte. Trotzdem fuhr ich nach der Schule zu Adrian, auf einer Mission, die ich nicht ablehnen konnte. Auf dem Weg zu Wolfes Kurs Anfang dieser Woche hatte Adrian beiläufig erwähnt, dass er den Mustang vor dem Kauf nicht von einem Mechaniker hatte überprüfen lassen. Obwohl ich bei meiner laienhaften Begutachtung nichts an dem Auto auszusetzen gefunden hatte, drängte ich ihn nun, den Wagen unbedingt noch durchchecken zu lassen – was natürlich bedeutete, dass ich einen Spezialisten finden und den Termin vereinbaren musste. Es war kurz vor meinem Treffen im Textilmuseum, aber ich war mir sicher, dass ich zeitlich alles hinbekommen würde.
    »Der Mann, von dem ich den Wagen gekauft habe, wirkte ziemlich vertrauenswürdig«, erklärte mir Adrian, nachdem wir den Wagen bei dem Mechaniker abgegeben hatten. Er hatte uns gesagt, dass er ihn sich sofort ansehen wolle und wir darauf warten könnten. Seine Werkstatt lag in den Außenbereichen eines Vorortes, daher schlug Adrian vor, einen Spaziergang durch das Viertel zu machen. »Und bei der Probefahrt lief er wie am Schnürchen, darum bin ich davon ausgegangen, dass alles okay ist.«
    »Trotzdem könnte es Probleme geben, die du nur nicht erkennen kannst. Besser, auf Nummer sicher zu gehen«, erwiderte ich und wusste, dass ich mich damit wie ein Moralapostel anhörte. »Schlimm genug, dass du einen Wagen gekauft hast, den du nicht fahren kannst.« Ich sah ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.
    »Mit deiner Hilfe werde ich im Nu ein Profi sein. Wenn du mir natürlich nicht mehr helfen willst, improvisiere ich einfach und krieg’s allein raus.«
    Ich stöhnte. »Du weißt doch schon, was ich dazu sagen – wow.«
    Das Wohnviertel war eins der besseren. Tatsächlich waren die Häuser schon fast richtige Villen. Wir blieben vor einem Haus stehen, das wie eine Kreuzung zwischen einer Hazienda und einer Plantage aus dem Süden aussah, groß und weitläufig, mit einer von Säulen gestützten Veranda und einer Fassade aus rosafarbenem Stuck. Der Vorgarten bildete eine Mischung verschiedener Klimata – grünes Gras mit Palmen, die den Weg zum Haus säumten und den Eindruck tropischer Wachposten erweckten.
    »Wunderschön«, bemerkte ich. »Ich habe ein Faible für Architektur. In einem anderen Leben hätte ich dieses Fach studiert – nicht Chemie und Vampire.« Während wir weitergingen, sahen wir noch mehr Häuser dieser Art, von denen eins schöner als das andere war. Alle hatten hohe Zäune und Hecken, die ihre Gärten verbargen. »Ich frage mich, was dahinter ist. Pools wahrscheinlich.«
    Adrian blieb vor einem anderen Haus stehen. Es war genauso gelb wie sein Wagen und zeigte eine weitere Mischung verschiedener Stilrichtungen, wie die südwestliche Version einer mittelalterlichen Burg, komplett mit Türmchen. »Hübsche Kontraste«, bemerkte er.
    Ich musterte das Haus und versuchte, mir ein Urteil zu bilden.
    Unterdessen verweilte Adrians Blick auf einem Gärtner, der einige Hecken trimmte. Ein verstohlenes Lächeln umspielte Adrians Lippen. »Willst du die Rückseite sehen? Komm mit.«
    »Was hast du … « Bevor ich noch ein Wort sagen konnte, stolzierte Adrian über den mit Granit gepflasterten Weg und ging quer über den Rasen zu dem Mann hinüber. Ich wollte nichts damit zu tun haben, aber der verantwortungsbewusste Teil meiner selbst konnte nicht zulassen, dass sich Adrian in Schwierigkeiten brachte. Ich eilte hinter ihm her.
    »Sind die Besitzer zu Hause?«, erkundigte er sich.
    Der Gärtner hatte in seiner Arbeit innegehalten und sah Adrian an. »Nein.«
    »Wann sind sie zurück?«
    »Nach sechs.«
    Es erstaunte mich, dass der Mann diese Fragen beantwortete. Hätte man sie mir gestellt, wäre ich davon ausgegangen, dass jemand einen Einbruch plane. Dann sah ich den glasigen Ausdruck in den Augen des Gärtners und begriff, was los war.
    »Adrian … «
    Adrian wandte den Blick nicht von dem des anderen Mannes ab. »Bringen Sie uns nach hinten.«
    »Natürlich.«
    Der Gärtner ließ seine Heckenschere fallen und ging zu einem Tor an der Seite des Hauses. Ich bemühte mich,

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