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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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auf den Lippen, und ich stand schnell auf, um nachzusehen, wie weit wir waren – und um meine Verwirrung zu verbergen.
    Der Mechaniker war endlich fertig – er hatte nichts gefunden – , und Adrian und ich fuhren ins Stadtzentrum zurück. Ich beobachtete ihn besorgt, voller Angst, dass er ohnmächtig werden könnte.
    »Hör auf, dir Sorgen zu machen, Sage. Mir geht es gut«, sagte er. »Obwohl … ich sollte mir besser ein Eis besorgen. Selbst du musst zugeben, dass das im Augenblick eine gute Idee wäre.«
    Allerdings, aber diese Befriedigung würde ich ihm nicht verschaffen. »Was ist das nur mit deinen tiefgekühlten Desserts? Warum hast du immer Appetit darauf?«
    »Weil wir in einer Wüste leben.«
    Gegen diese Logik konnte ich nichts einwenden. Wir erreichten seine Wohnung, und ich tauschte die Autos. Bevor er das Haus betrat, gab ich ihm den Rat, er solle Wasser trinken und sich ausruhen. Dann sprach ich die Worte aus, die in mir gebrannt hatten.
    »Danke für den Ausflug zum Pool«, sagte ich. »Einmal abgesehen von deinem Beinahe-Sonnenstich war das ziemlich umwerfend.«
    Er schenkte mir ein kesses Lächeln. »Vielleicht wirst du dich doch noch an Vampirmagie gewöhnen.«
    »Nein«, widersprach ich automatisch. »Daran werde ich mich nie gewöhnen.«
    Sein Lächeln verschwand sofort. »Natürlich nicht«, murmelte er. »Wir sehen uns.«
    Am Ende schaffte ich es rechtzeitig zum Abendessen. Ich hatte ein italienisches Restaurant ausgesucht, das von den Düften nach Knoblauch und Käse erfüllt war. Brayden saß an einem Ecktisch, trank Wasser und zog sich wütende Blicke der Bedienung zu, die wahrscheinlich ungeduldig auf seine Bestellung wartete. Ich nahm ihm gegenüber Platz und ließ meine Tasche neben mich fallen.
    »Tut mir so leid«, entschuldigte ich mich bei ihm. »Ich hatte da was mit meinem, ähm, Bruder zu erledigen.«
    Wenn Brayden sauer war, ließ er es sich nicht anmerken. Das war seine Art. Er bedachte mich jedoch mit einem prüfenden Blick. »Hat es was mit Sport zu tun? Du siehst aus, als wärst du einen Marathon gelaufen.«
    Es war keine Beleidigung, auf keinen Fall, aber ich stutzte doch – hauptsächlich deshalb, weil ich an Adrians Bemerkung dachte. Brayden hatte fast nichts über mein Halloweenkostüm zu sagen gehabt, aber das jetzt fiel ihm auf?
    »Wir waren in Santa Sofia und haben seinen Wagen überprüfen lassen.«
    »Hübsche Gegend. Fahr auf dem Highway weiter, und du kommst in den Joshua Tree National Park. Bist du jemals dort gewesen?«
    »Nein. Ich hab nur was darüber gelesen.«
    »Der Ort ist kultig. Faszinierende Geologie.«
    Die Kellnerin kam vorbei, und ich bestellte voller Dankbarkeit einen Eislatte. Brayden war mehr als glücklich darüber, mir etwas über die Geologie des Parks erzählen zu können, und wir verfielen schon bald in unseren behaglichen Rhythmus intellektueller Diskussionen. Ich wusste nichts von der besonderen Anlage des Parks, aber ich wusste mehr als genug über Geologie im Allgemeinen, um mithalten zu können. Tatsächlich konnte ich auf Autopilot reden, während mein Geist zu Adrian zurückkehrte. Ich erinnerte mich noch einmal an das, was er über das rote Kleid gesagt hatte. Außerdem wollte mir seine Bemerkung nicht aus dem Kopf, dass sein Leiden es wert war, mich glücklich zu sehen.
    »Woran denkst du?«
    »Mmh?« Mir wurde bewusst, dass ich doch den Faden unseres Gespräches verloren hatte.
    »Ich habe gefragt, welchen Typus Wüste du bemerkenswerter findest«, erklärte Brayden. »Alle Welt stürzt sich auf die Mojave, aber ich persönlich ziehe die Wüste von Colorado vor.«
    »Ah, ja.« Ich glitt in den Fluss unseres Gesprächs zurück. »Ähm, Mojave. Mir gefallen die Felsformationen besser.«
    Was beim Essen eine Debatte über die verschiedenen Regionen auslöste – und Brayden wirkte immer glücklicher. Er hatte wirklich gern jemanden um sich, der mit ihm mithalten konnte. In keinem meiner Bücher hatte etwas darüber gestanden, dass man das Herz eines Mannes durch akademische Debatten gewinnen konnte. Doch mir machte es nichts aus. Ich mochte es, mich zu unterhalten, aber es erfüllte mich nicht direkt mit Erregung. Ich musste mir ins Gedächtnis rufen, dass wir uns noch in einem frühen Stadium unserer Beziehung befanden – falls ich sie überhaupt so nennen konnte. Gewiss würde bald der Teil kommen, in dem wir bis über beide Ohren verliebt waren.
    Wir redeten noch lange, nachdem wir mit dem Essen schon fertig waren. Die Kellnerin

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