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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Garage eingeschlossen war, nicht? Er hat gesagt, er habe ihn vergessen! Und ich musste den Bus nehmen.«
    Unter fast allen anderen Umständen hätte ich gelacht. Aber als ich Dimitris Gesicht sah, verließ mich alle Erheiterung. Er ging wie ein gefangenes Tier im Wohnzimmer auf und ab und verströmte Verzweiflung und Sorge.
    »Ich bin ein Idiot«, murmelte er. Es war unklar, ob er zu sich selbst sprach oder mit uns. »Mir ist nicht aufgefallen, dass sie gestern Nacht weg war, und dann habe ich die Hälfte des Tages geglaubt, sie sei draußen bei der Gartenarbeit!«
    »Haben Sie versucht, sie über ihr Handy zu erreichen?« Ich wusste, es war eine törichte Frage, aber ich musste logisch anfangen.
    »Ja«, erwiderte Dimitri. »Keine Antwort. Dann habe ich noch mal überprüft, dass ihr Flug nicht verschoben wurde, und dann habe ich mit Mikhail gesprochen, um festzustellen, ob er vielleicht etwas wusste. Er wusste aber nichts. Mir ist es bloß gelungen, ihn auch noch zu beunruhigen.«
    »Er sollte auch beunruhigt sein«, murmelte ich und setzte mich auf die Sofakante. Nichts Gutes konnte hieraus erwachsen. Wir wussten, dass die Krieger von Sonya besessen waren, und jetzt war sie verschwunden, nachdem sie allein ausgegangen war.
    »Ich habe nur herausgefunden, dass sie hergekommen ist, um euch beide zu sehen«, fügte Dimitri hinzu. Er brach ab, ging weiter auf und ab und sah zwischen uns hin und her. »Hat sie etwas darüber gesagt, wo sie hinwollte?«
    »Nein«, antwortete ich. »Es ist nicht … gut mit uns gelaufen.«
    Dimitri nickte. »Adrian hat das Gleiche angedeutet.«
    Ich sah zu Adrian auf und erkannte, dass er sich ebenso wenig näher darüber äußern wollte wie ich. »Wir hatten Streit«, gab er zu. »Sie hat versucht, Sydney zu einigen Experimenten zu drängen, und Sydney hat abgelehnt. Ich habe mich auf Sidneys Seite geschlagen, als Sonya nicht lockerließ, und schließlich ist sie einfach weggefahren. Hat nichts darüber gesagt, wo sie hinwollte.«
    Dimitris Gesicht wurde noch düsterer. »Also könnte alles Mögliche passiert sein. Sie könnte direkt draußen auf der Straße entführt worden sein. Oder sie könnte irgendwo hingefahren sein, und man hat sie dort gekidnappt.«
    Oder sie könnte tot sein. Dimitri sprach so, als sei sie noch am Leben, aber ich war mir da nicht so sicher. Die Jäger, die uns in der Gasse überfallen hatten, schienen ziemlich versessen darauf gewesen zu sein, sie an Ort und Stelle zu töten. Wenn sie gestern Nacht nicht nach Hause gekommen war, standen die Chancen gut, dass sie sie gefunden hatten. Vierundzwanzig Stunden waren eine furchtbar lange Zeit, um eine »Kreatur der Dunkelheit« am Leben zu lassen. Ich musterte noch einmal Dimitris Gesicht und wusste sofort, dass ihm das alles vollkommen klar war. Er hegte einfach die Hoffnung, dass wir noch eine Chance hatten, etwas zu tun; dass wir nicht machtlos waren.
    Entschlossen schritt Dimitri zur Tür. »Ich muss mit der Polizei reden.«
    »Vermisstenanzeige?«, hakte Adrian nach.
    »Das auch. Wichtiger ist aber noch, eine Suche nach diesem Auto zu veranlassen. Wenn sie entführt wurde … « Er zögerte und brachte die Angst, die in uns allen lauerte, auf den Punkt. »Na ja. Wenn sie irgendwo versteckt ist, wird es sehr schwierig sein, sie aufzuspüren. Aber es ist erheblich schwieriger, ein Auto zu verstecken. Wenn die Polizei die Beschreibung des Wagens veröffentlicht, erhalten wir vielleicht einen Hinweis, falls der Wagen auftaucht.« Er wollte schon die Tür öffnen, sah sich dann aber noch einmal zu uns um. »Könnt ihr euch ganz bestimmt nicht an etwas anderes erinnern, das sie gesagt hat und das uns helfen könnte?«
    Adrian und ich erklärten, dass wir nichts vergessen hatten. Dimitri ging und gab uns die unnötige Anweisung, ihn sofort zu verständigen, wenn uns etwas einfiele oder falls Sonya – durch ein Wunder – auftauchte. Ich stöhnte, sobald er weg war.
    »Das ist meine Schuld«, sagte ich. Adrian sah mich überrascht an. »Warum um alles in der Welt sagst du das?«
    »Sonya ist hergekommen – aus dem Haus gegangen, obwohl sie es nicht sollte – und zwar meinetwegen. Wegen meines Blutes. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn ich nicht abgelehnt hätte? Vielleicht hätten ein paar Minuten Unterschied bedeutet, dass die Jäger nicht da gewesen wären. Oder wenn sie nicht so erregt gewesen wäre, hätte sie sich vielleicht besser verteidigen können.« Eine Unzahl an Erinnerungen überschlugen sich in

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