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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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erhielten Dimitri und Eddie die nötige Deckung, um Sonya zu befreien. Ein Aufblitzen von rotblondem Haar erregte meine Aufmerksamkeit, und ich erkannte Angelines geschmeidige Gestalt. Effizient durchtrennte Dimitri Sonyas Fesseln, dann half er, sie Eddie in die Arme zu legen. Ein fanatischer Krieger ging zwar auf sie los, aber Angeline schlug ihn schnell bewusstlos – als sei er der Sänger einer Motivationsband.
    Neben mir rief einer der Master: »Schnappt euch die Alchemistin! Nehmt sie als Geisel! Sie werden verhandeln, wenn wir sie haben!«
    Die Alchemistin. Richtig. Das war ich.
    Im Lärm des Kampfes hörte ihn kaum jemand – bis auf eine Person. Dem Mädchen mit dem gebleichten blonden Haar war es gelungen, den Betäubungspfeilen auszuweichen. Sie sprang auf mich zu. Mein Adrenalinspiegel schoss in die Höhe, und plötzlich hatte ich keine Angst mehr. Mit Reflexen, von deren Vorhandensein ich nichts gewusst hatte, griff ich in meine Handtasche und zog das sogenannte Potpourri heraus. Ich riss es auf und schleuderte es weg, wobei ich eine lateinische Beschwörung rief, die man grob mit »Du kannst nicht mehr sehen« übersetzen konnte. Verglichen mit dem Wahrsagezauber war dieser hier erstaunlich einfach. Er erforderte Willenskraft meinerseits, gewiss, aber der größte Teil der Magie war mit den Bestandteilen des Potpourris verknüpft und bedurfte nicht der stundenlangen Konzentration wie bei anderen Zaubern. Die Macht wogte fast sofort durch mich hindurch und erfüllte mich mit einem Rausch, den ich nicht erwartet hatte.
    Aufschreiend ließ das Mädchen die Pistole fallen und grub die Finger in die Augen. Entsetzte Rufe von den Mastern in meiner Nähe zeigten mir, dass auch sie von dem Zauber betroffen waren. Ich hatte einen Blendungszauber gewirkt, einen, der die Leute in meiner Nähe ungefähr dreißig Sekunden lang blenden würde. Irgendein Teil von mir wusste zwar, dass es falsch war, Magie zu wirken, aber der Rest triumphierte, weil er einige dieser kriegslüsternen Fanatiker aufgehalten hatte, und sei es auch nur vorübergehend. Ich verschwendete nichts von dieser kostbaren Zeit, sondern sprang von meinem Platz auf und rannte durch die Arena, weg von den Kämpfen in der Nähe des Eingangs.
    »Sydney!«
    Ich weiß nicht, wie es mir gelang, meinen Namen aus dem Lärm herauszuhören. Als ich mich umschaute, sah ich Eddie und Angeline, die Sonya durch die Tür trugen. Sie hielten inn e und ein gequälte r Ausdruck glitt über Eddies Gesicht, während er sich umsah und die Situation einschätzte. Ich konnte seine Gedanken erraten. Ich sollte mit ihnen kommen. Die meisten der Krieger waren in die Mitte der Arena gerannt und versuchten, Sonyas Rettung zu vereiteln. Dazu bildeten sie eine Mauer zwischen meinen Freunden und mir. Selbst wenn ich nicht wirklich gegen jemanden kämpfen musste, schien es doch unmöglich, dass ich einfach unbemerkt vorbeischlüpfen konnte – vor allem, da mehrere Leute immer noch nach »der Alchemistin« riefen.
    Energisch schüttelte ich den Kopf und bedeutete Eddie, ohne mich zu gehen. Unentschlossenheit spiegelte sich auf seinem Gesicht, und ich hoffte, er würde jetzt nicht versuchen, durch die Menge zu drängen, um mich zu holen. Ich zeigte auf die Tür und forderte ihn erneut auf zu gehen. Sonya war die Bedürftige. Ich würde selbst hinausfinden. Ohne abzuwarten, was er tun würde, drehte ich mich um und ging weiter in die Richtung, die ich zuvor eingeschlagen hatte. Ich hatte viel offenen Raum zu überwinden, aber wenige Krieger, die mich aufhalten konnten.
    Mehrere Gebäude umgaben die Arena, einige mit Türen und Fenstern. Ich ging auf sie zu, obwohl ich nichts hatte, um die Scheiben einzuschlagen. Zwei der Türen hatten Vorhängeschlösser. Damit blieben zwei ohne Schloss übrig. Die erste, bei der ich es versuchte, hatte anscheinend ein unsichtbares Schloss und ließ sich nicht öffnen. Hektisch rannte ich zur zweiten und hörte einen Ruf hinter mir. Das Mädchen mit dem gebleichten, blonden Haar konnte wieder sehen und folgte mir. Verzweifelt drehte ich den Türknauf. Nichts. Ich griff in meine Handtasche und zog das heraus, was die Krieger irrtümlich für ein Desinfektionsmittel gehalten hatten. Ich goss die Säure über den Metallknauf, und er schmolz vor meinen Augen. Ich hoffte, dadurch das Schloss zu zerstören. Dann warf ich mich mit der Schulter gegen die Tür, und sie gab nach. Gleich darauf riskierte ich einen Blick zurück. Meine Verfolgerin lag auf dem

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