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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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steckte ich den Stift in meine Handtasche zurück und schnappte mir ein anderes Souvenir, das aus den Hausaufgaben für Ms Terwilliger stammte: ein dünnes, rundes Holzarmband. Bevor einer der Krieger auch nur einen Finger rühren konnte, zerbrach ich den hölzernen Ring in vier Teile, warf sie auf den Boden und rief eine andere lateinische Beschwörung. Wieder spürte ich das Aufwallen von Macht und Hochstimmung. Die Männer schrien los – ich hatte einen Zauber gewirkt, der sie orientierungslos machte, der ihr Gleichgewicht störte und die Sicht trübte, so dass alles ganz plötzlich surreal wirkte. Es funktionierte ganz ähnlich wie der Zauber zum Blenden und wirkte auf die Personen um mich herum.
    Ich stürzte vor und stieß einen unserer Angreifer mühelos zu Boden. Er war zu beeinträchtigt von dem Zauber, um Widerstand zu leisten. Der andere Mann war so abgelenkt, dass er die Taschenlampe fallen ließ und bereits ebenfalls zu Bode gegangen war, weil seine Versuche scheiterten, das Gleichgewicht zu wahren. Trotzdem verpasste ich ihm einen ordentlichen Tritt in die Brust, damit er auch liegen blieb, und dabei griff ich mir seine Taschenlampe. Dank Adrians Nachtsicht benötigte ich sie zwar nicht zwangsläufig, aber die beiden Krieger wären, wenn der Zauber sich legte, von nun an hilflos in der Dunkelheit.
    »Sage! Was zum Teufel hast du mit mir gemacht?«
    Als ich mich umdrehte, klammerte sich Adrian an den Zaun und hielt sich daran aufrecht. In meinem Eifer, die Krieger auszuschalten, hatte ich ganz vergessen, dass der Zauber auf alle Personen in meiner Umgebung wirkte.
    »Oh«, sagte ich. »Tut mir leid.«
    »Es tut dir leid? Meine Beine gehorchen mir nicht!«
    »Eigentlich ist es dein Innenohr. Komm schon! Halt dich am Zaun fest und klettere hinauf. Eine Hand über die andere.«
    Ich hielt mich ebenfalls fest und schob Adrian hoch. Das Ersteigen des Zauns war nicht das Schwierigste – er stand nicht unter Strom und hatte auch keinen Stacheldraht – , und dass Adrian sich daran festhalten konnte, schwächte das Gefühl von Orientierungslosigkeit etwas ab. Dennoch ging es nur langsam voran. Dieser Zauber hielt etwas länger als der Blendungszauber, aber mir war schmerzlich bewusst, dass die Krieger frei von dem Zauber wären, sobald Adrian ebenfalls davon befreit war.
    Allen Widrigkeiten zum Trotz gelangten wir auf den Zaun hinauf. Auf der anderen Seite hinabzuklettern, war allerdings bedeutend schwieriger, und ich musste ziemlich akrobatische Verrenkungen machen, damit Adrian die Übersteigung gelang, ohne selbst das Gleichgewicht zu verlieren. Schließlich brachte ich ihn aber in die geeignete Position für den Abstieg.
    »Gut«, sagte ich. »Jetzt geh einfach umgekehrt wie eben vor, eine Hand unter die andere … «
    Etwas rutschte weg, entweder seine Hand oder sein Fuß, und Adrian stürzte zu Boden. Es war keine allzu große Höhe, und seine Körpergröße half etwas – nicht, dass er tatsächlich seine Beine hätte benutzen und auf den Füßen landen können. Ich zuckte zusammen.
    »Oder du nimmst einfach die Abkürzung«, sagte ich.
    Hastig kletterte ich ihm nach und half ihm beim Aufstehen. Abgesehen davon, dass Adrian durch den Zauber geschwächt war, hatte er offenbar keinen Schaden genommen. Ich legte einen Arm um ihn und gestattete ihm, sich auf mich zu stützen, dann versuchte ich, auf die Straße zuzulaufen, die er erwähnt hatte und die jetzt ganz schwach zu erkennen war. Laufen war jedoch schwierig. Es war harte Arbeit, Adrian aufrecht zu halten, und ich geriet immer wieder ins Stolpern. Trotzdem entfernten wir uns langsam von dem Gelände, was ungefähr das Beste war, worauf wir hoffen konnten. In seinem Zustand war Adrian unbeholfen und schwer, und seine Größe stellte ein echtes Hindernis dar.
    Dann, ohne Vorwarnung, verflog der Zauber, und Adrian erholte sich sofort. Die Kraft kehrte in die Beine zurück, und sein schwerfälliger Gang wurde wieder leicht. Plötzlich war es so, als trüge er mich, und wir fielen bei dem Versuch, uns an die neuen Gegebenheiten anzupassen, praktisch übereinander.
    »Bist du okay?«, fragte ich und ließ los.
    »Jetzt ja. Was zum Teufel war das?«
    »Nicht wichtig. Wichtig ist, dass diese Männer sich ebenfalls erholt haben. Vielleicht habe ich sie aber ausreichend kräftig niedergeschlagen, dass sie liegen bleiben.« Was mir irgendwie unwahrscheinlich vorkam. »Aber lauf trotzdem.«
    Wir rannten, und obwohl er zweifellos den Atemspielraum eines

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