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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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irgendwelche Nachrichten bekommen hatte. Ich hatte es heute Abend ausgeschaltet, weil ich der Ansicht war, dass – wenn es jemals eine Zeit gab, in der ich mir Frieden verdient hatte – es dann diese sein musste. Zu meinem Erstaunen hatte mich in meiner Abwesenheit aber auch niemand gebraucht, obwohl eine SMS von Jill gekommen war, abgeschickt vor fünfzehn Minuten. Wie war dein Date mit Brandon? Wie ist er denn so?
    Ich schloss die Wohnheimtür auf und trat ein. Er heißt Brayden, schrieb ich zurück, dann grübelte ich über den Rest ihrer Frage nach und überlegte mir lange, was ich antworten sollte.
    Er ist genau wie ich.

Kapitel 6
    D u hast ihm die Hand geschüttelt?«, fragte Adrian ungläubig.
    Ich warf Eddie und Angeline einen anklagenden Blick zu. »Bleibt hier denn nichts privat?«
    »Nein«, sagte Angeline so unverblümt aufrichtig wie immer, und Eddie kicherte tatsächlich. Es war ein seltener Augenblick der Kameradschaft zwischen ihnen.
    »Sollte das ein Geheimnis bleiben?«, fragte er. Wir waren in Clarence Donahues Haus; Grund war Jills und Adrians zweimal pro Woche stattfindende Blutaufnahme. Jill war jetzt bei Dorothy, Clarences menschlicher Haushälterin, die zugleich seine Spenderin war. Ich konnte inzwischen eine Menge Moroi-Dinge gelassen hinnehmen, aber das Trinken von Blut – menschlichem Blut – ließ mich noch immer jedes Mal schaudern. Mein geschicktester Mechanismus, damit fertigzuwerden, bestand in dem Versuch, den Grund unserer Anwesenheit zu vergessen.
    »Nein«, gab ich zu. Julia und Kristin hatten mich vor zwei Tagen zu weiteren Details meines Dates ausgequetscht, also hatte ich ihnen welche geliefert. Ich musste mich wohl damit abfinden, dass alles, was ich ihnen erzählte, sofort jeden erreichen würde. Zweifellos hatte dann meine Amberwood-Familie Adrian alles weitererzählt.
    »Wirklich?« Adrian war immer noch mit dem Ende meines Dates beschäftigt. »Seine Hand?«
    Ich seufzte und ließ mich wieder in ein glattes Ledersofa sinken. Clarences Haus erinnerte mich von außen immer an ein typisches Spukhaus – aber im Innern war es modern und gut eingerichtet. »Hör mal, es ist einfach so passiert. – Okay, weißt du was? Vergiss es doch. Das geht dich nichts an. Lass es gut sein.«
    Aber etwas in Adrians Miene sagte mir, dass er so leicht nicht lockerlassen würde.
    »Angesichts dieser rot glühenden Leidenschaft ist es ein Wunder, dass ihr die Finger voneinander lassen könnt«, bemerkte Adrian trocken. »Wird es ein zweites Date geben?«
    Eddie und Angeline sahen mich erwartungsvoll an. Ich zögerte. Das war eine Information, die ich Julia und Kristin nicht gegeben hatte, hauptsächlich deswegen, weil wir es gerade erst verabredet hatten.
    »Ja«, antwortete ich schließlich. »Wir unternehmen Ende dieser Woche einen Ausflug zu den, ähm, Windmühlen.«
    Wenn ich gewollt hatte, dass sie den Mund hielten, hatte ich ganz bestimmt Erfolg. Alle wirkten verblüfft.
    Als Erster fand Adrian die Sprache wieder. »Das heißt wohl, er fliegt mit dir in seinem Privatjet nach Amsterdam. In diesem Fall würde ich gern mitkommen. Aber nicht wegen der Windmühlen.«
    »Nördlich von Palm Springs liegt ein riesiger Windkraftpark«, erklärte ich. »Einer der wenigen auf der Welt, in dem es öffentliche Führungen gibt.«
    Weitere leere Blicke.
    »Windenergie ist eine wichtige erneuerbare Energie, die einen gewaltigen Einfluss auf die Zukunft unseres Landes haben könnte!«, sagte ich genervt. »Eine coole Sache.«
    »›Cool‹«, erwiderte Adrian. »›Wind‹. Ich verstehe, Sage. Ziemlich clever.«
    »Es sollte kein … «
    Die großen Türen mit Buntglasfenstern, die zum Wohnzimmer führten, öffneten sich, und Dimitri und Sonya traten ein, gefolgt von Clarence, unserem Gastgeber. Ich hatte ihn seit meiner Ankunft nicht gesehen und bedachte ihn mit einem höflichen Lächeln, dankbar für die Ablenkung von meinem sogenannten Liebesleben.
    »Hallo, Mr Donahue«, begrüßte ich ihn. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    »Hm?« Der ältliche Moroi sah mit zusammengekniffenen Augen zu mir herüber, und einige Momente später hellten sich seine Züge auf, da er mich erkannt hatte. Er hatte weißes Haar und kleidete sich immer so wie auf einer förmlichen Dinnerparty vor fünfzig Jahren. »Da sind Sie ja. Freut mich, dass Sie vorbeikommen konnten, meine Liebe. Was führt Sie her?«
    »Jills Nahrungsaufnahme, Sir.« Wir kamen zweimal pro Woche, aber Clarences Verstand war inzwischen nicht mehr ganz

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