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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schützt«, meinte er. »Wir haben nach magischen Anzeichen gesucht, aber die Antwort könnte handfesterer Natur sein. Und nach dem Bericht, den ich gelesen habe, hatte der Strigoi Mühe, sein Blut zu trinken.« Dimitri hatte »Lee« sagen wollen, sich dann aber aus Respekt vor Clarence eines Besseren besonnen. Der benommene, glückliche Gesichtsausdruck des alten Mannes machte es schwer zu erkennen, ob er überhaupt verstand, worüber wir sprachen.
    »Sie haben sich zwar darüber beklagt«, stimmte ich zu. »Aber das schien sie nicht daran zu hindern, es zu trinken.« Strigoi konnten mit Gewalt erschaffen werden, wenn ein Strigoi alles Blut aus seinem Opfer saugte und ihn oder sie dann seinerseits mit Strigoi-Blut fütterte. Lee hatte Strigoi gebeten, das für ihn zu tun, aber sie hatten lediglich seinen Tod bewirkt.
    »Wir würden gern eine Probe von Dimitris Blut nehmen und es dann mit Ihrem vergleichen, Eddie«, fuhr Sonya fort. »Blut kann alle möglichen magischen Eigenschaften haben, was uns vielleicht zeigt, wie wir gegen Strigoi vorgehen können.«
    Ich hielt mein Gesicht so ausdruckslos wie möglich und betete, dass niemand von mir Notiz nahm. Blut kann alle möglichen magischen Eigenschaften haben. Hoffentlich würde sich in diesem ganzen Hin und Her niemand an das Rätsel erinnern, warum mein Blut für Strigoi unerklärlicherweise so widerlich war. Und wirklich, warum sollten sie? Ich war nie wiederhergestellt worden. Ich war kein Dhampir. Es gab nicht den geringsten Grund, warum ich an diesen Experimenten teilnehmen sollte. Und dennoch – warum schwitzte ich dann plötzlich?
    »Wir können es zur chemischen Untersuchung an ein Labor schicken und versuchen, den Ergebnissen die magischen Eigenschaften zu entnehmen«, fuhr Sonya fort. Sie klang entschuldigend, aber Eddie wirkte nicht besorgt.
    »Kein Problem«, sagte er. »Was immer Sie brauchen.« Er meinte es ernst, das wusste ich. Blut zu verlieren war für ihn eine Million Mal einfacher, als nichts zu tun. Außerdem verlor er beim täglichen Training wahrscheinlich mehr Blut, als sie für dieses Experiment jemals benötigen würden.
    »Wenn Sie einen anderen Dhampir brauchen«, meldete sich Angeline zu Wort, »können Sie mich ebenfalls … benutzen. Ich und Eddie könnten Ihnen helfen. Wir wären ein Team. Sydney müsste nicht mitkommen – sie hat ja jetzt einen festen Freund.«
    Daran stimmte so wenig, dass ich nicht einmal wusste, wo ich ansetzen sollte. Die Zuversicht, die Eddie hinsichtlich des Blutes gezeigt hatte, verschwand bei der Bemerkung »wir wären ein Team« wieder.
    »Wir werden es in Erwägung ziehen«, sagte Sonya. Es lag ein Funkeln in ihren Augen, und mir fielen ihre Worte ein, sie könne in Auren Zuneigung erkennen. Konnte sie Angelines Schwärmerei wahrnehmen? »Für den Augenblick würde ich dich lieber nicht von deinen Schularbeiten wegholen. Bei Eddie ist es weniger wichtig, da er bereits einen Abschluss hat, aber du solltest keinen Unterricht versäumen.« Darüber war Angeline offenbar nicht sehr glücklich. Sie hatte Probleme in zahlreichen ihrer Kurse, ganz zu schweigen von einigen peinlichen Situationen – wie damals, als sie eine Karte von Mittelamerika zeichnen sollte und stattdessen eine von Nebraska und Kansas geliefert hatte. Sie setzte zwar eine großspurige Miene auf, aber ich wusste nur zu gut, dass die Amberwood manchmal zu viel für sie war.
    Jill kam zu uns, strahlend und erfrischt. Im Idealfall tranken Moroi jeden Tag Blut. Sie konnten überleben, wenn sie nur zweimal die Woche etwas bekamen, aber mir war aufgefallen, dass Jill umso müder und erschöpfter wirkte, je weiter die Nahrungsaufnahme zurücklag.
    »Du bist dran, Adrian«, sagte sie.
    Er gähnte und schien überrascht zu sein, dass man ihn überhaupt bemerkt hatte. Meiner Ansicht nach interessierte er sich nicht wirklich für Sonyas Blutexperimente. Als er aufstand, sah er zu mir herüber. »Kommst du mal für eine Sekunde mit raus, Sage?« Bevor ich auch nur protestieren konnte, fügte er hinzu: »Keine Sorge, ich nehme dich nicht mit zum Trinken. Ich wollte dir nur rasch eine Frage stellen.«
    Ich nickte und folgte ihm aus dem Raum. Sobald wir draußen waren, sagte ich: »Ich will keine weiteren witzigen Kommentare zu Brayden hören.«
    »Meine Kommentare sind vielleicht zum Schreien komisch, aber nicht witzig. Doch darüber wollte ich gar nicht sprechen.« Er blieb im Flur stehen, vermutlich vor Dorothys Zimmer. »Also, wahrscheinlich wird mein

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