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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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College stand in geprägten goldenen Lettern darauf. Jetzt fiel mir auch ein, warum mir der Name so bekannt vorgekommen war, als Adrian ihn in dem Traum erwähnt hatte.
    »Ms Terwilliger … hatten Sie nicht gesagt, Sie würden Leute am Carlton-College kennen?«
    Sie schaute von ihrem Computer auf. »Hm? O ja. Ich glaube schon. Ich spiele mit der halben Geschichtsfakultät Poker. Im Sommer unterrichte ich dort sogar. Das heißt, in Geschichte. Nicht Poker.«
    »Sie kennen nicht zufällig jemanden vom Zulassungsgremium, oder?«, fragte ich.
    »Eher nein. Ich nehme an, ich kenne eher Leute, die Leute dort kennen.« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. Ich schwieg, und nach einigen Sekunden sah sie mich wieder an. »Warum fragen Sie?«
    »Es gibt keinen besonderen Grund.«
    »Natürlich gibt es einen besonderen Grund. Interessieren Sie sich dafür, dieses College zu besuchen? Sie würden dort weiß Gott wahrscheinlich mehr lernen als hier. Natürlich mit Ausnahme meines Kurses.«
    »Nein, Ma’am«, antwortete ich. »Aber mein Bruder würde gern hingehen. Er hat gehört, dass die Kurse noch nicht begonnen haben, weiß aber nicht genau, ob er so kurzfristig noch aufgenommen werden kann.«
    »Es ist auch wirklich sehr kurzfristig«, stimmte Ms Terwilliger mir zu. Sie musterte mich eingehend. »Soll ich mich mal erkundigen?«
    »Oh. O nein, Ma’am. Ich hatte nur gehofft, einige Namen von Personen zu bekommen, mit denen ich mich in Verbindung setzen könnte. Ich würde Sie nie bitten, so etwas zu tun.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Warum denn nicht?«
    Ich wusste nicht weiter. Manchmal war sie so schwer zu verstehen. »Weil … Sie keinen Grund dazu haben.«
    »Ich würde es als Gefälligkeit für Sie tun.«
    Darauf konnte ich keine Antwort finden und starrte sie nur an. Sie lächelte und schob sich die Brille die Nase hoch.
    »Das können Sie einfach nicht glauben, stimmt’s? Dass jemand Ihnen einen Gefallen tut.«
    »Ich … also, das heißt … « Meine Stimme verlor sich, denn ich wusste immer noch nicht recht, was ich sagen sollte. »Sie sind meine Lehrerin. Ihr Job ist es, na ja, mich zu unterrichten. Das ist alles.«
    »Und Ihr Job«, gab sie zurück, »ist es, sich in der letzten Schulstunde in diesem Raum zu melden, um sämtliche dieser banalen Aufgaben zu erledigen, die ich für Sie habe, und am Ende des Semesters dann einen Aufsatz abzugeben. Sie sind in keiner Weise dazu verpflichtet, mir Kaffee zu holen, nach der Schulzeit aufzutauchen, mein Leben zu organisieren oder Ihr eigenes vollkommen neu zu ordnen, um meine lächerlichen Bitten zu erfüllen.«
    »Es … es macht mir nichts aus«, erwiderte ich. »Und alles ist zu erledigen.«
    Sie kicherte. »Ja. Und Sie bestehen darauf, sich für Ihre Aufgaben ein Bein auszureißen, nicht wahr? Ganz gleich, wie unbequem es für Sie ist.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich mache meine Sache eben gern gut, Ma’am.«
    »Sie machen Ihre Sache hervorragend. Viel besser, als Sie es müssten. Und vor allem: Sie tun es klaglos. Daher ist es doch das Geringste, was ich tun kann, Ihretwegen einige Telefongespräche zu führen.« Wieder lachte sie. »Das verblüfft Sie am meisten, nicht wahr? Dass jemand Sie lobt.«
    »O nein«, widersprach ich matt. »Ich meine, es kommt schon vor.«
    Sie nahm ihre Brille ab und musterte mich aufmerksamer. Das Gelächter war verschwunden. »Nein, ich glaube nicht. Ich kenne Ihre spezielle Situation nicht, aber mir sind schon viele Schüler wie Sie begegnet – solche, deren Eltern sie einfach so hierherverfrachten. Obwohl ich das Streben nach Bildung zu schätzen weiß, finde ich, dass ein größerer Teil der Schüler bloß deshalb hierherkommt, weil ihre Eltern einfach nicht die Zeit oder die Lust haben, sich mit dem Leben ihrer Kinder zu beschäftigen – oder ihnen auch nur Aufmerksamkeit zu schenken.«
    Wir beschäftigten uns mit einem dieser zwischenmenschlichen Bereiche, die regelmäßig Unbehagen in mir auslösten, vor allem, weil unerwartet ein Element der Wahrheit darin lag. »Es ist noch komplizierter, Ma’am.«
    »Da bin ich mir sicher«, antwortete sie. Ihre Miene wurde grimmig, und jetzt sah sie ganz anders aus als die zerstreute Lehrerin, die ich sonst kannte. »Aber hören Sie auf meine Worte: Sie sind eine außergewöhnliche, talentierte und brillante junge Frau. Lassen Sie sich niemals von jemandem das Gegenteil einreden! Lassen Sie sich niemals das Gefühl aufdrängen, unsichtbar zu sein, von

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