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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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an und lieferte ihm eine kurze Zusammenfassung dessen, was mit Jill geschehen war. Natürlich gab er mir die Schuld.
    »Du solltest sie im Auge behalten, Sydney!«, rief Keith.
    »Ich soll hier außerdem undercover als Schülerin auftreten, und ich kann schließlich nicht jede Sekunde des Tages mit ihr verbringen.« Ich fand es nicht der Mühe wert zu erwähnen, dass ich tatsächlich mit Adrian unterwegs gewesen war, als Jill weggelaufen war – nicht dass Keith mir noch mehr hätte antun können. Er hatte bereits erheblichen Schaden angerichtet.
    »Und jetzt muss ich also die Konsequenzen tragen«, erwiderte er mit einer weltmüden Stimme. »Ich bin derjenige, der für deine Unfähigkeit geradestehen muss.«
    »Geradestehen? Du brauchst bloß den Brief zu unterschreiben, den ich für dich getippt habe. Bist du im Moment zu Hause? Oder gleich zurück? Ich bringe dir den Brief rüber.«
    In Anbetracht dessen, wie sehr er sich offenbar über die Sache ärgerte, ging ich davon aus, dass er sich auf das Angebot stürzen würde. Daher war ich sehr überrascht, als er sagte: »Nein, das brauchst du nicht. Ich komme zu dir.«
    »Es ist kein Problem. Ich kann in weniger als zehn Minuten bei dir sein.« Er sollte nicht mehr Gründe als notwendig haben, sich darüber auszulassen, welche Unannehmlichkeiten ich ihm bereitete – oder sich bei den Alchemisten zu beklagen.
    »Nein«, entgegnete Keith mit überraschender Eindringlichkeit. »Ich werde zu dir kommen. Ich breche sofort auf. Treffen wir uns im Sekretariat?«
    »In Ordnung«, antwortete ich, völlig verwirrt von seinem Gesinnungswechsel. Wollte er mich überprüfen oder so? Eine Inspektion verlangen? »Bis gleich.«
    Ich war bereits auf dem zentralen Campus, daher konnte ich praktisch sofort im Sekretariat sein. Ich setzte mich draußen auf eine kunstvolle steinerne Bank mit einem guten Blick auf den Besucherparkplatz und wartete. Es war heiß, wie gewöhnlich, aber da ich mich im Schatten aufhielt, war es tatsächlich ziemlich angenehm. Die Bank befand sich in einer kleinen Anlage voller blühender Pflanzen, wo auch ein Schild stand, mit der Aufschrift: Der Kelly-Hayes-Gedenkgarten. Er sah ziemlich neu aus.
    »Hey, Sydney!«
    Kristin und Julia kamen aus dem Gebäude und winkten mir zu. Sie setzten sich neben mich, um mich zu fragen, was ich gerade täte.
    »Ich warte auf meinen Bruder.«
    »Ist der süß?«, erkundigte sich Kristin hoffnungsvoll.
    »Nein«, antwortete ich. »Überhaupt nicht.«
    »Doch, das ist er«, widersprach Julia. »Ich habe ihn letztes Wochenende in deinem Wohnheim gesehen. Als ihr alle zum Mittagessen gefahren seid.«
    Ich brauchte eine Sekunde, bis ich begriffen hatte, dass sie Adrian meinte. »Oh. Anderer Bruder. Sie haben nicht viel gemeinsam.«
    »Stimmt es, dass deine Schwester in ernsten Schwierigkeiten steckt?«, wollte Julia wissen.
    Ich zuckte die Achseln. »Nur ein bisschen. Sie darf den Campus nicht verlassen, Familienangelegenheiten ausgenommen. Es könnte schlimmer sein. Obwohl … es hat sie ihren Model-Job gekostet, darüber ist sie traurig.«
    »Für wen wollte sie denn modeln?«, fragte Kristin.
    Ich grub in meinem Gedächtnis. »Lia DiStefano. In zwei Wochen findet eine Show statt, und sie wollte Jill auf dem Laufsteg haben. Aber Jill kann nicht üben, weil sie hierbleiben muss.«
    Die Augen der beiden wurden groß.
    »Lias Kleider sind umwerfend!«, schwärmte Julia. »Jill muss das machen. Vielleicht bekommt sie kostenlose Sachen.«
    »Ich hab’s doch gesagt. Sie kann nicht.«
    Kristin legte nachdenklich den Kopf schräg. »Aber was wäre, wenn sie es für die Schule täte? Wie so eine Sache, die für ihre Karriere oder ihren Beruf nützlich wäre?« Sie wandte sich an Julia. »Gibt es eigentlich noch einen Nähclub?«
    »Ich glaube, ja«, sagte Julia und nickte eifrig. »Das ist eine gute Idee. Hat Jill ein Wahlfach?« Neben Sport verlangte die Amberwood von ihren Allround-Schülern auch, dass sie außerhalb des Unterrichts an Hobbys und Aktivitäten teilnahmen. »Es gibt einen Nähclub, dem sie beitreten könnte … und ich wette, sie könnte es so drehen, dass ihre Arbeit für Lia als eine Art Spezialrecherche durchgeht.«
    Als Jill neulich einen losen Faden an ihrer Strickjacke hatte festziehen wollen, hatte sie beinahe die ganze Jacke aufgeribbelt. »Ich glaube, das ist wirklich nicht Jills Ding.«
    »Unwichtig«, meinte Kristin. »Die meisten Leute in dem Club können ohnehin nicht nähen. Aber jedes Jahr arbeiten die

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