Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Anprobe aufsuchen müssen … und zum Üben. Sie würde mich auch bezahlen, aber jemand müsste mich dort hinbringen und mir eine elterliche Genehmigung verschaffen.«
    Wir setzten uns, und ich verbrachte eine unnötig lange Zeit damit, in meinem Joghurt zu rühren, während ich über ihre Worte nachgrübelte. Dabei konnte ich ihren Blick auf mir spüren.
    »Es ist irgendwie dumm, nehme ich an«, fuhr sie fort, als ich nicht antwortete. »Ich meine, ich habe keine Erfahrung. Und ich weiß nicht mal, warum sie mich haben will. Vielleicht ist es bloß ein Gag. Unheimliche Models oder so was.«
    Ich nahm schließlich einen Löffel Joghurt, dann sah ich zu ihr auf. »Du bist nicht unheimlich, Jill. Du hast wirklich den idealen Körper für ein Model. So etwas ist schwer zu finden. Zumindest unter Menschen.« Erneut versuchte ich, nicht daran zu denken, wie schwer es uns Menschen fiel, es mit der Perfektion der Moroi aufzunehmen. Ich versuchte, jetzt nicht gleich daran zu denken, dass mein Dad vor Jahren mal meine Figur kritisiert und gesagt hatte: »Wenn diese Monster es tun können, warum du nicht auch?«
    »Aber du hältst es nach wie vor für eine furchtbar schlechte Idee«, gab sie zurück.
    Ich reagierte nicht. Ich wusste, was Jill wollte, aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, mich direkt darum zu bitten. Und ich konnte nicht jetzt schon einfach nachgeben. Ich war wegen gestern immer noch zu erregt und keineswegs geneigt, ihr einen Gefallen zu tun. Andererseits konnte ich auch nicht nein sagen. Noch nicht. Trotz ihres verantwortungslosen Verhaltens hatte mich ihre Bemerkung, wie elend ihr Leben hier sei, schwer getroffen. Dies war etwas Positives und Gutes, mit dem sie sich die Zeit vertreiben konnte. Außerdem war es ein dringend benötigter Schub für ihr Ego. Laurel war es gelungen, Jills ungewöhnliche Gesichtszüge gegen sie zu verwenden; im Gegensatz dazu würde es Jill guttun, wenn sie sah, dass andere sie positiv betrachteten. Sie musste begreifen, dass sie etwas Besonderes war, dass sie wunderbar war. Ich wusste nicht, ob ich Lee für diese Chance verfluchen oder ihm danken sollte.
    »Ich glaube, wir können erst etwas entscheiden, wenn wir mit Mrs Weathers gesprochen haben«, meinte ich schließlich. Ich warf einen Blick zu einer Uhr in der Nähe. »Und – wir müssen jetzt sowieso zu ihr.«
    Ich aß noch einige Löffel von meinem Joghurt, bevor ich ihn wegwarf. Jill nahm sich für unterwegs einen Donut mit. Als wir in unsere Lobby zurückkehrten, stellten wir fest, dass für Jill etwas abgegeben worden war: ein Strauß vollkommener, roter Rosen und dazu ein Entschuldigungsbrief von Lee. Jill schmolz dahin, die Bewunderung für diese Geste zeigte sich auf ihrem Gesicht. Selbst ich bewunderte die Romantik, die dahinterstand, obwohl ein sarkastischer Teil meiner selbst sagte, dass Lee stattdessen vielleicht besser Eddie und mir Blumen hätte schicken sollen. Wir waren diejenigen, bei denen er sich entschuldigen musste. Dennoch gerieten die Blumen schnell in Vergessenheit, als wir uns in Mrs Weathers’ Büro niederließen und ihr Urteil hörten.
    »Ich habe mit dem Direktor gesprochen. Sie werden nicht der Schule verwiesen«, erklärte sie Jill. »Aber im kommenden Monat werden Sie sich ausschließlich in Ihrem Wohnheim aufhalten, wenn Sie nicht im Unterricht sind. Sie werden sich nach Ende des Unterrichts sofort bei mir melden, damit ich weiß, dass Sie hier sind. Sie dürfen zu den Mahlzeiten in die Cafeteria gehen – aber nur in die Ihres Wohnheims. Nicht in die auf dem Westcampus. Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel gibt es, wenn eine Hausaufgabe oder ein Lehrer von Ihnen verlangt, außerhalb der Schulstunden irgendwo hinzugehen, wie zum Beispiel in die Bibliothek.«
    Wir nickten beide, und einen Moment lang war ich einfach erleichtert, dass Jill nicht der Schule verwiesen worden war oder etwas in der Art. Dann traf mich das wahre Problem wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte Jill erklärt, dass dieses Treffen Einfluss auf jegliche Entscheidungen im Hinblick auf den Model-Job haben werde, doch es stand viel Schlimmeres auf dem Spiel.
    »Wenn Sie Hausarrest im Wohnheim hat, dann darf sie die Schule nicht verlassen«, sagte ich.
    Mrs Weathers bedachte mich mit einem schiefen Lächeln. »Ja, Miss Melrose. Das bedeutet Hausarrest im Allgemeinen.«
    »Aber sie muss die Schule verlassen dürfen, Ma’am«, wandte ich ein. »Wir haben zweimal in der Woche ein Familientreffen.« Im Idealfall hatten

Weitere Kostenlose Bücher