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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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niemandem! Erlauben Sie keinem – nicht einmal einer Lehrerin, die sich ständig von Ihnen Kaffee holen lässt – , Sie herumzuschubsen!« Sie setzte ihre Brille wieder auf und suchte unter ihren Papieren herum. Schließlich fand sie einen Stift und grinste triumphierend. »Also dann. Wie heißt Ihr Bruder?«
    »Adrian, Ma’am.«
    »In Ordnung.« Sie nahm einen Bogen Papier heraus und notierte sich sorgfältig den Namen. »Adrian Melbourne.«
    »Melrose, Ma’am.«
    »Richtig. Natürlich.« Sie strich das falsche Wort durch und murmelte vor sich hin: »Ich bin nur froh, dass sein Vorname nicht Hobart lautet.« Als sie fertig war, lehnte sie sich lässig auf ihrem Stuhl zurück. »Da Sie es gerade erwähnen – es gibt eine Sache, die Sie für mich tun könnten.«
    »Was immer es ist«, sagte ich.
    »Sie sollen einen der Zauber aus diesem ersten Buch ausprobieren.«
    »Entschuldigen Sie bitte – haben Sie gerade gesagt, ich soll einen Zauber ausprobieren?«
    Ms Terwilliger wedelte mit der Hand. »Oh, keine Sorge. Ich bitte Sie nicht, einen Zauberstab zu schwenken oder ein Tieropfer darzubringen. Aber ich bin schrecklich fasziniert davon, wie komplex einige der Formeln und Schritte dieser Zauber waren. Ich muss mich einfach fragen, ob jemand sie tatsächlich in allen Einzelheiten durchgeführt hat. Einige sind ziemlich kompliziert.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich trocken. »Ich habe sie ja abgetippt.«
    »Genau. Also, probieren Sie einen der Zauber aus! Befolgen Sie die Anweisungen. Stellen Sie fest, wie lange es dauert. Stellen Sie ebenfalls fest, ob auch nur die Hälfte der erforderlichen Maßnahmen überhaupt möglich sind. Dann fassen Sie die Daten in einem Bericht zusammen. Bei so etwas, das weiß ich, sind Sie herausragend.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ms Terwilliger forderte mich ja nicht eindeutig dazu heraus, Magie einzusetzen, gewiss nicht auf die gleiche Weise, wie die Vampire sie benutzten. So etwas war überhaupt nicht möglich. Magie war nicht das Gebiet des Menschen. Sie war unnatürlich und verstieß gegen die Funktionsweise des Universums. Was die Alchemisten taten, gründete sich auf Wissenschaft und Chemie. Die Tätowierungen besaßen Magie, aber wir waren es, die vampirische Magie unserem Willen unterwarfen – wir benutzten sie nicht selbst. Das Übernatürlichste, was wir taten, war, einen Segen auf unsere Tränke herabzubeschwören. Sie bat mich nur, einen Zauber nachzustellen. Es war nicht echt. Es konnte nicht schaden. Und dennoch … warum verspürte ich so viel Unbehagen? Ich fühlte mich, als würde ich gebeten, zu lügen oder zu stehlen.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Für einen Moment erwog ich, es wieder mit Religion zu versuchen, aber dann tat ich die Idee ab. Dieser Vorwand war heute schon zu oft aufs Tapet gekommen, obwohl er diesmal tatsächlich halbwegs legitim erschien. »Nichts, Ma’am. Es kommt mir nur einfach merkwürdig vor.«
    Sie griff nach dem ersten Lederband und schlug ihn in der Mitte auf. »Hier. Nehmen Sie diesen – ein Einäscherungsamulett. Er ist zwar kompliziert, aber zumindest werden Sie ein Kunst- und Handwerksprojekt haben, wenn Sie fertig sind. Außerdem sollten die meisten Zutaten leicht zu beschaffen sein.«
    Ich nahm das Buch entgegen und überflog die Seite. »Wo werde ich Nesseln herbekommen?«
    »Fragen Sie Mr Carson! Er hat einen Garten vor seinem Unterrichtsraum. Alles andere können Sie bestimmt käuflich erwerben. Und Sie wissen ja, Sie können mir auch Quittungen geben. Ich zahle Ihnen das Geld zurück, wenn ich Sie losschicke, um mir was zu besorgen. Sie müssen längst ein Vermögen für Kaffee ausgegeben haben.«
    Ich fühlte mich etwas besser, als ich sah, wie zusammengewürfelt die Zutaten waren. Nesseln. Achat. Ein Stück Seide. Es gab nicht einmal etwas Entflammbares. Also war es Unfug. Mit einem Nicken erklärte ich ihr, dass ich bald anfangen würde.
    In der Zwischenzeit tippte ich in Keith’ Namen einen offiziellen Brief an die Amberwood. Das Schreiben erklärte, dass unsere Glaubensauffassungen zweimal die Woche einen Kirchenbesuch der ganzen Familie erforderten und dass Jill für diese Zeiten entschuldigt werden müsse. Außerdem sah das Schreiben vor, dass sich Jill sowohl vor als auch nach den Familienausflügen bei Mrs Weathers zu melden hätte. Hinterher war ich recht zufrieden mit meiner Arbeit und hatte das Gefühl, dass ich Keith erheblich beredter klingen ließ, als er verdiente.
    Ich rief ihn nach Schulschluss

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