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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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bleibenden Eindruck zu hinterlassen. »Sydney Sage.«
    Ich nickte und versuchte, nicht verwirrt darüber zu erscheinen, dass er mich wiedererkannt hatte. Dann bemerkte ich, dass Keith neben mir erstarrt war. Er hatte behauptet, er könne damit zurechtkommen , in der Nähe von Moroi zu sein, aber das bedeutete anscheinend, mit offenem Mund zu gaffen und kein Wort herauszubringen. Ich behielt mein freundliches Lächeln bei und sagte: »Keith, das ist Adrian Ivashkov. Adrian, das ist mein Kollege, Keith Darnell.«
    Adrian streckte die Hand aus, aber Keith schüttelte sie nicht. Ob es daran lag, dass er noch immer unter Schock stand oder dass er einfach keinen Vampir berühren wollte, konnte ich nicht feststellen. Adrian machte es offenbar nichts aus. Er ließ die Hand sinken, holte ein Feuerzeug aus der Tasche und trat an uns vorbei. Er deutete mit dem Kopf auf die Tür.
    »Sie werden erwartet. Gehen Sie einfach hinein.« Adrian beugte sich dicht zu Keith’ Ohr herab und sagte mit unheilverkündender Stimme: »Falls. Sie. Es. Wagen.« Er versetzte Keith einen sanften Stoß gegen die Schulter und stieß eine Art Monsterlachen aus, das so klang wie »Muhahaha«.
    Keith wäre fast drei Meter hoch in die Luft gesprungen. Adrian kicherte und schlenderte einen Gartenweg hinunter, wobei er sich eine Zigarette anzündete. Ich sah ihm giftig nach – obwohl es tatsächlich irgendwie witzig gewesen war – und schob Keith zur Tür. »Komm«, sagte ich. Die Kühle einer Klimaanlage streifte mich.
    Wenn auch sonst nichts, so schien Keith doch wieder zum Leben erwacht zu sein. »Was sollte das denn?«, fragte er scharf, als wir ins Haus traten. »Er ist fast über mich hergefallen!«
    Ich schloss die Tür. »Es ging darum, dass du wie ein Idiot ausgesehen hast. Und er hat dir nichts getan. Hättest du dich eigentlich nicht noch ängstlicher verhalten können? Sie wissen doch, dass wir sie nicht mögen, aber du hast so ausgesehen, als würdest du gleich die Flucht ergreifen.«
    Zugegeben, es gefiel mir irgendwie, Keith so verunsichert zu sehen, aber menschliche Solidarität ließ keinen Zweifel aufkommen, auf welcher Seite ich stand.
    »Das stimmt nicht!«, protestierte Keith, obwohl ihm das Ganze offensichtlich peinlich war. Wir gingen einen langen Flur mit dunklen Holzböden und Zierleisten hinunter, der alles Licht zu absorbieren schien. »Gott, was ist bloß los mit diesen Leuten? Oh, ich weiß. Sie sind gar keine Leute.«
    »Pst«, mahnte ich, von der Vehemenz in seiner Stimme ein wenig schockiert. »Sie sind gleich da drin. Kannst du sie nicht hören?«
    Schwere Türen mit Glaseinsätzen erwarteten uns am Ende des Flurs. Das Glas war mattiert und fleckig und verbarg, was dahinterlag. Aber man hörte trotzdem ein leises Gemurmel von Stimmen. Ich klopfte an die Tür und wartete, bis jemand »Herein!« rief. Die Wut verschwand aus Keith’ Zügen, als wir beide einen kurzen Blick voller Mitgefühl wechselten. Das war es. Der Anfang.
    Wir traten ein.
    Als ich sah, wer sich in dem Raum befand, musste ich mich zusammennehmen, dass mir nicht auch der Mund offen stehen blieb – so wie Keith bei Adrians Anblick.
    Für einen Moment bekam ich keine Luft. Ich hatte Keith dafür verspottet, dass er vor Vampiren und Dhampiren Angst hatte, aber jetzt, von Angesicht zu Angesicht mit einer ganzen Gruppe, hatte ich plötzlich selbst das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Die Wände drohten, sich um mich zu schließen, und alles, woran ich denken konnte, waren Reißzähne und Blut. Die Welt drehte sich um mich herum – und nicht nur wegen der Größe dieser Gruppe.
    Abe Mazur war hier.
    Atme, Sydney. Atme, ermahnte ich mich. Aber es fiel nicht leicht. Abe repräsentierte für mich tausend Ängste, tausend verwickelte Situationen, in die ich mich hineinmanövriert hatte.
    Langsam kristallisierte sich meine Umgebung heraus, und ich gewann meine Selbstbeherrschung zurück. Abe war schließlich nicht der Einzige hier, und ich zwang mich, mich auf die anderen zu konzentrieren und ihn zu ignorieren.
    Drei andere Personen saßen mit ihm im Raum, von denen ich zwei erkannte. Der Unbekannte, ein älterer Moroi mit sich lichtendem Haar und einem mächtigen weißen Schnurrbart, musste unser Gastgeber sein, Clarence.
    »Sydney!« Das war Jill Mastrano, deren Augen vor Freude aufleuchteten. Ich mochte Jill, aber ich hatte nicht gedacht, dass ich genügend Eindruck auf das Mädchen gemacht hatte, um ein solches Willkommen zu rechtfertigen. Jill sah beinah

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