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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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niemand den Verdacht geschöpft hätte, er sage nicht die Wahrheit. Nur ich kannte den wahren Grund, warum Abe wusste, wer Keith war, aber ich wollte gewiss nicht, dass dieser Grund offenbar wurde. Zudem wollte ich nicht, dass Abe weitere Hinweise fallen ließ, was er, wie ich argwöhnte, wahrscheinlich nur tat, um mich zu ärgern.
    Ich versuchte, vom Thema abzulenken – und einige Antworten für mich selbst zu bekommen. »Mir war nicht klar, dass Sie sich uns anschließen würden, Mr Mazur.« Die Süße in meiner Stimme konnte es mit der seinen aufnehmen.
    »Bitte«, sagte er. »Sie wissen, dass Sie mich Abe nennen dürfen. Und ich werde leider, leider nicht bleiben. Ich bin lediglich mitgekommen, damit diese Gruppe sicher ankommt – und um Clarence persönlich kennenzulernen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, versetzte ich trocken, wobei ich ernsthaft bezweifelte, dass Abes Motive so einfach waren. Wenn ich irgendetwas gelernt hatte, dann dies: Die Dinge waren niemals einfach, wenn Abe Mazur involviert war. Er gab einen meisterhaften Puppenspieler ab. Er wollte nicht nur beobachten, er wollte auch kontrollieren.
    Jetzt lächelte er gewinnend. »Nun, es ist immer mein Bestreben, anderen zu helfen, wenn sie in Not sind.«
    »Ja«, erklang plötzlich eine neue Stimme. »Genau das kommt einem in den Sinn, wenn man an dich denkt, alter Mann.«
    Ich hätte nicht gedacht, dass mich jemand mehr schockieren könnte als Abe, aber da hatte ich mich geirrt. »Rose?« Der Name kam mir als Frage über die Lippen, obwohl kein Zweifel daran bestehen konnte, wer dieser Neuankömmling war. Es gab schließlich nur eine Rose Hathaway.
    »Hi, Sydney«, begrüßte sie mich und schenkte mir ein kleines, schiefes Lächeln, als sie den Raum betrat. Ihre blitzenden, dunklen Augen waren freundlich, aber sie schätzten außerdem alles im Raum ab, fast so wie Eddies Blick. Typisch für Wächter. Rose war ungefähr so groß wie ich und sehr lässig gekleidet, in Jeans und ein rotes Tanktop. Aber wie immer verströmte ihre Schönheit etwas Exotisches und Gefährliches, das sie unter allen anderen herausragen ließ. Sie war wie eine tropische Blume in diesem dunklen, stickigen Raum. Eine, die einen töten konnte. Ich hatte ihre Mutter niemals gesehen, aber es war leicht zu erkennen, dass sie ihr Aussehen Abes türkischem Einfluss verdankte, ebenso wie das lange, dunkelbraune Haar. In dem fahlen Licht wirkte es beinahe schwarz. Ihr Blick ruhte auf Keith, während sie höflich nickte. »Hi, anderer Alchemist.«
    Keith starrte sie mit großen Augen an, aber ob das eine Reaktion darauf war, dass wir jetzt noch mehr in der Minderheit waren, oder lediglich eine auf Roses ungewöhnliches Erscheinungsbild, konnte ich nicht erkennen. »I-ich bin Keith«, stammelte er schließlich.
    »Rose Hathaway«, entgegnete sie. Seine Augen traten noch weiter aus den Höhlen, als er die Bedeutung dieses Namens ganz begriff. Sie schritt zu Clarence hinüber, und mir fiel auf, dass die Hälfte ihres Reizes einfach in der Art lag, wie sie ihre Umgebung beherrschte. Ihre Miene wurde weicher, als sie den ältlichen Mann betrachtete. »Ich habe die Umgebung des Hauses überprüft, wie Sie gebeten hatten. Es ist ungefähr so sicher, wie man es überhaupt hinbekommen kann, obwohl das Schloss an Ihrer Hintertür lieber ersetzt werden sollte.«
    »Wirklich?«, fragte Clarence ungläubig. »Es ist nagelneu.«
    »Vielleicht, als dieses Haus gebaut wurde«, erklang eine weitere neue Stimme. Als ich zur Tür hinüberschaute, begriff ich, dass zusammen mit Rose noch eine weitere Person eingetroffen sein musste. Aber ich war zu verblüfft über ihre Anwesenheit gewesen, um es zu bemerken. Auch das war typisch bei Rose. Immer zog sie sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. »Es war schon eingerostet, als wir hierhergekommen sind.«
    Der Neuankömmling war ein Moroi, was mich wiederum nervös machte. Damit waren es jetzt alles in allem vier Moroi und zwei Dhampire. Ich gab mir die größte Mühe, Keith’ Einstellung nicht zu übernehmen – vor allem, da ich bereits einige der Anwesenden kannte. Aber es war schwer, dieses überwältigende Gefühl von Wir und Sie abzuschütteln. Moroi alterten wie Menschen, und ich schätzte, dass dieser neue Mann etwa in meinem Alter war. Er konnte höchstens so alt wie Keith sein. Er hatte hübsche Gesichtszüge, mit schwarzem, gewelltem Haar und grauen Augen. Sein Lächeln wirkte aufrichtig, obwohl seine Haltung einen Hauch von Unbehagen verriet.

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