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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unterwürfig. »Was haben sie gesagt?« Lee seufzte und blickte kläglich drein.
    Clarence schnaubte. »Sie haben gesagt, so etwas gebe es nicht. Dass keine Beweise vorlägen, die meine Behauptung untermauerten. Sie haben es als einen Mord durch Strigoi abgetan und erklärt, niemand könne weiter etwas tun, und ich solle dankbar dafür sein, dass sie nicht verwandelt worden sei.«
    Ich sah Keith an, den diese Geschichte anscheinend erneut aus dem Gleichgewicht brachte. Er kannte Clarence offenbar nicht so gut, wie er behauptet hatte. Keith hatte gewusst, dass der alte Mann einen Komplex hinsichtlich seiner Nichte hatte, aber das ganze Ausmaß hatte er nicht gekannt. An mich gewandt zuckte er schwach die Achseln, eine Geste, die wohl besagen sollte: Siehst du? Was habe ich dir erzählt? Verrückt.
    »Die Wächter waren sehr gründlich«, warf Eddie ein. Sein Tonfall und seine Worte waren bewusst bedächtig gewählt; schließlich wollte er Clarence nicht kränken. Dann setzte er sich wieder neben Jill. »Sie hatten bestimmt ihre Gründe.«
    »Gründe?«, wiederholte Clarence. »Wenn Sie blinde Verleugnung und ein Leben in Selbsttäuschung als Gründe bezeichnen wollen, dann haben Sie wohl recht. Sie wollen einfach nicht akzeptieren, dass es da draußen Vampirjäger gibt. Aber verraten Sie mir eins: Wenn meine Tamara von Strigoi getötet wurde, warum haben sie ihr dann die Kehle durchgeschnitten? Sie wurde sauber mit einer Klinge durchgeschnitten.« Er machte eine entsprechende Gebärde unter seinem Kinn. Jill zuckte zusammen und wurde auf ihrem Stuhl noch kleiner. Rose, Eddie und Abe wirkten ebenfalls bestürzt, was mich überraschte, weil ich davon ausgegangen war, dass diese drei nichts erschüttern könnte. »Warum keine Reißzähne? Fällt das Trinken dann leichter? Ich habe die Wächter darauf hingewiesen, und sie meinten, dass es offensichtlich ein Strigoi gewesen sein müsse, da ungefähr die Hälfte ihres Blutes getrunken worden sei. Aber ich sage, ein Vampirjäger hat das getan und es so hingestellt , als hätte jemand ihr Blut genommen. Strigoi hätten keinen Grund gehabt, ein Messer zu benutzen.«
    Rose setzte zum Sprechen an, hielt inne und begann noch einmal von vorn. »Es ist seltsam«, sagte sie ruhig. Ich hatte das Gefühl, dass sie wahrscheinlich kurz davor gestanden hatte, damit herauszuplatzen, wie lächerlich diese Verschwörungstheorie sei, dass sie sich dann aber eines Besseren besonnen hatte. »Ich bin mir jedoch sicher, dass es eine andere Erklärung gibt, Mr Donahue.«
    Ich fragte mich, ob es helfen würde, darauf hinzuweisen, dass die Alchemisten keine Unterlagen über Vampirjäger hatten – zumindest nicht in den letzten Jahrhunderten. Plötzlich lenkte Keith das Gespräch in eine unerwartete Richtung. Er sah Clarence fest in die Augen.
    »Es mag seltsam erscheinen, aber Strigoi tun alle möglichen bösartigen Dinge ohne Grund. Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung.«
    Mir wurde flau im Magen. Oh nein. Aller Augen richteten sich auf Keith.
    »Oh?«, fragte Abe und strich sich dabei über sein schwarzes Ziegenbärtchen. »Was ist passiert?«
    Keith deutete auf sein Glasauge. »Ich wurde Anfang dieses Jahres von Strigoi überfallen. Sie haben mich zusammengeschlagen und mir ein Auge ausgerissen. Dann haben sie mich liegen lassen.«
    Eddie runzelte die Stirn. »Ohne zu trinken oder zu töten? Das ist wirklich unheimlich. Das klingt für Strigoi nicht normal.«
    »Ich weiß nicht, ob es so etwas wie normal bei den Strigoi überhaupt gibt«, stellte Abe fest. Ich knirschte mit den Zähnen und wünschte, er möge Keith nicht in diese Sache verwickeln. Bitte, fragen Sie nicht nach dem Auge, dachte ich. Lassen Sie es dabei bewenden. Das war natürlich zu viel verlangt, denn Abes nächste Frage lautete schon: »Sie haben nur das eine Auge genommen? Sie haben nicht versucht, beide zu nehmen?«
    »Entschuldigen Sie mich bitte.« Ich erhob mich, bevor Keith antworten konnte. Ich konnte nicht sitzen bleiben und zuhören, wie Abe Keith an die Angel nahm, einfach aus Freude daran, mich zu quälen. Ich musste weg von hier. »Mir … mir ist nicht wohl. Ich will etwas frische Luft schnappen.«
    »Natürlich, natürlich«, sagte Clarence und erweckte den Eindruck, als wolle er ebenfalls aufstehen. »Soll ich meine Haushälterin bitten, Ihnen etwas Wasser zu holen? Ich kann läuten … «
    »Nein, nein«, unterbrach ich ihn, bereits auf dem Weg zur Tür. »Ich brauche nur … ich werde nur eine Minute

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