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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ergeben. Und er schadet niemandem mit seinen Theorien. Ich finde ihn goldig.« Sie atmete tief durch, wie immer, wenn sie viel auf einmal gesagt hatte.
    Ich hielt den Blick wieder auf die Straße gerichtet, aber ich hätte schwören können, dass Lee lächelte. »Das ist lieb von dir«, erwiderte er. »Ich weiß, dass er dich gern in seiner Nähe hat. Biegen Sie gleich hier ab.«
    Diese Worte galten mir. Lee hatte mir seit unserem Aufbruch von Clarence’ Haus Anweisungen gegeben. Wir hatten die Innenstadt von Palm Springs hinter uns gelassen und näherten uns nun dem sehr beeindruckenden Golfplatz Desert Gods. Weitere Wegbeschreibungen seinerseits führten uns zum Minigolfcenter Mega Fun, das an den Golfplatz grenzte. Ich suchte nach einem Parkplatz und hörte Jill nach Luft schnappen, als sie das Prunkstück des Golfplatzes erblickte. Dort, in der Mitte einer Gruppe grell dekorierter Übungsgrüns, befand sich ein riesiger künstlicher Berg, aus dessen Gipfel sich ein Wasserfall ergoss.
    »Ein Wasserfall!«, rief sie. »Umwerfend.«
    »Na ja«, meinte Lee, »so weit würde ich nicht gehen. Er besteht aus Wasser, das wieder und wieder hochgepumpt wurde und weiß Gott was in sich hat. Ich meine, ich würde nicht versuchen, davon zu trinken oder gar darin zu schwimmen.«
    Bevor ich den Wagen auch nur richtig abgebremst hatte, stieg Adrian aus und zündete sich eine Zigarette an. Wir hatten uns unterwegs gestritten, und ich hatte ihm dreimal erklären müssen, dass Latte ein absolutes Nichtraucherauto sei. Wir Übrigen stiegen ebenfalls rasch aus, und während wir zum Eingang schlenderten, fragte ich mich, worauf ich mich da eingelassen hatte.
    »Tatsächlich habe ich noch nie Minigolf gespielt«, bemerkte ich.
    Lee blieb stehen und starrte mich an. »Nie?«
    »Nie.«
    »Wie geht denn so was?«, fragte Adrian. »Wie ist es möglich, dass Sie noch nie Minigolf gespielt haben?«
    »Ich hatte eine ziemlich ungewöhnliche Kindheit«, sagte ich schließlich.
    Selbst Eddie sah mich ungläubig an. »Du? Ich wurde in einer Schule weitab vom Schuss, praktisch mitten im Nichts von Montana, erzogen, doch selbst ich habe Minigolf gespielt.«
    Diesmal wäre es keine Entschuldigung gewesen zu sagen, dass ich zu Hause unterrichtet worden war, daher ließ ich es dabei bewenden. Wirklich, es lief einfach darauf hinaus, dass ich mich in meiner Kindheit mehr auf chemische Gleichungen als auf Spaß und Freizeitvergnügungen konzentriert hatte.
    Als wir zu spielen begannen, hatte ich den Bogen aber bald raus. Meine ersten Versuche waren ziemlich schlecht, doch ich verstand schnell, das Gewicht des Schlägers einzuschätzen und in welchen Winkeln man die Bälle auf jeder Bahn schlagen musste. Danach war es ziemlich einfach, Entfernung und Schlagstärke zu berechnen und akkurat einzulochen.
    »Unglaublich. Wenn du von Kindheit an gespielt hättest, wärst du inzwischen ein Profi«, erklärte mir Eddie, als ich meinen Ball in ein aufgerissenes Drachenmaul schlug. Der Ball rollte hinten wieder hinaus, ein Rohr hinunter, prallte von einer Wand ab und fiel in ein Loch hinein. »Wie machst du das?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das ist simple Geometrie. Du bist doch auch nicht schlecht«, bemerkte ich, während ich ihn bei seinem Schlag beobachtete. »Wie machst du es denn?«
    »Ich stelle mich einfach hin und putte.«
    »Sehr wissenschaftlich.«
    »Ich verlasse mich auf mein natürliches Talent«, stellte Adrian fest, der zum Beginn der Drachenhöhle schlenderte. »Wenn man eine solche Fülle von Talenten besitzt, aus denen man sich bedienen kann, liegt die Gefahr eher in der Möglichkeit, zu viel zu haben.«
    »Das klingt völlig idiotisch«, sagte Eddie.
    Adrians Reaktion bestand darin, innezuhalten und aus seiner inneren Manteltasche eine silberne Flasche hervorzuholen. Er schraubte sie auf und nahm einen schnellen Schluck, bevor er sich vorbeugte und seinen Ball ausrichtete.
    »Was war das denn?«, entfuhr es mir. »Sie können hier draußen keinen Alkohol trinken.«
    »Sie haben doch gehört, was das Küken vorhin gesagt hat«, konterte er. »Wir haben Wochenende.«
    Er legte seinen Ball zurecht und puttete. Der Ball rollte direkt ins Drachenauge, prallte davon ab und schoss zu Adrian zurück, ihm bis vor die Füße und fast bis zu der Stelle, wo er begonnen hatte.
    »Naturtalent, hm?«, fragte Eddie.
    Ich beugte mich vor. »Ich glaube, Sie haben das Drachenauge zerbrochen.«
    »Genau wie Keith«, gab Adrian zurück. »Ich dachte, Sie würden

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