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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

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Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gewalttätiger Überfall verübt worden war«, dass sie sich »aber zur Gänze davon erholt hatte«. Meinen Beobachtungen nach traf das gewiss zu. Jill zeigte tatsächlich keinerlei Verletzungen, und der Überfall hatte in der Woche vor ihrem Eintreffen in Palm Springs stattgefunden. War das genug Zeit, sich von einem »bösartigen und gewalttätigen« Überfall zu erholen? Und reichte ein solcher Überfall als Ursache dafür aus, dass sie schreiend erwachte?
    Ich wusste es nicht, konnte mein Misstrauen aber dennoch nicht unterdrücken. Als Jill später nach Hause kam, war sie so guter Laune, dass ich es nicht über mich brachte, sie ins Verhör zu nehmen. Außerdem erinnerte ich mich zu spät daran, dass ich Nachforschungen über den Tod von Clarence’ Nichte hatte anstellen wollen, der jemand die Kehle aufgeschlitzt hatte. Jills Situation hatte mich abgelenkt. Ich ließ die Sache auf sich beruhen und ging früh zu Bett. Morgen, dachte ich schläfrig. Ich werde das alles morgen machen.
    Der Morgen kam schneller als erwartet. Ich wurde aus einem tiefen Schlaf gerissen, weil mich jemand schüttelte, und für einen Sekundenbruchteil war der alte Albtraum wieder da, der, in dem mich Alchemisten in der Nacht wegschleppten. Als ich Jill erkannte, konnte ich gerade noch einen Aufschrei unterdrücken.
    »He, he!«, schimpfte ich. Draußen war es hell, aber das Licht war purpurfarben. Kurz nach Sonnenaufgang. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Jill sah mich an, einen wilden Ausdruck auf dem Gesicht und die Augen groß vor Angst. »Es geht um Adrian. Du musst ihn retten.«

KAPITEL 14
    V or sich selbst?«
    Ich konnte es mir nicht verkneifen. Der Scherz war heraus, bevor ich es verhindern konnte.
    »Nein.« Sie hockte auf der Bettkante und biss sich auf die Unterlippe. »Vielleicht ist retten nicht das richtige Wort. Aber wir müssen ihn holen. Er sitzt in Los Angeles fest.«
    Ich rieb mir die Augen, während ich mich aufrichtete, und wartete dann einige Sekunden ab, nur für den Fall, dass das Ganze ein Traum war. Aber nein, nichts veränderte sich. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und stöhnte, als ich das Display sah.
    »Jill, es ist noch nicht mal sechs.« Ich wollte fragen, ob Adrian so früh überhaupt wach wäre, aber dann fiel mir ein, dass er wahrscheinlich nach einem nächtlichen Zeitplan lebte. Wenn man Moroi sich selbst überließ, gingen sie ungefähr zu der Zeit zu Bett, die für uns später Vormittag war.
    »Ich weiß«, erwiderte sie kleinlaut. »Es tut mir leid. Ich würde nicht fragen, wenn es nicht wichtig wäre. Er hat sich gestern Nacht dorthin mitnehmen lassen, weil er diese … diese Moroi-Mädchen wiedersehen wollte. Lee sollte eigentlich auch in L. A. sein, daher dachte Adrian, er hätte eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Hause. Nur dass er Lee nicht erreichen kann, also kommt er jetzt nicht zurück. Ich meine Adrian. Er sitzt auf dem Trockenen und ist völlig hinüber.«
    Ich wollte mich wieder hinlegen. »Da habe ich nicht viel Mitleid. Vielleicht wird er die Lektion lernen.«
    »Sydney, bitte.«
    Ich legte mir einen Arm über die Augen. Wenn ich so aussah, als schliefe ich, würde sie mich vielleicht in Ruhe lassen. Plötzlich schoss mir eine Frage durch den Kopf, und ich riss den Arm weg.
    »Woher weißt du das alles überhaupt? Hat er angerufen?« Ich hatte zwar keinen superleichten Schlaf, aber ihr Telefon hätte ich trotzdem läuten hören.
    Jill wandte den Blick ab. Stirnrunzelnd richtete ich mich auf.
    »Jill? Woher weißt du das?«
    »Bitte«, flüsterte sie. »Können wir ihn nicht einfach abholen?«
    »Nicht bevor du mir erzählt hast, was los ist.« Ein unheimliches Gefühl kroch mir über die Haut. Ich hatte schon seit einiger Zeit den Eindruck, dass etwas Großes vor mir verborgen gehalten wurde, und jetzt wusste ich plötzlich, dass ich bald herausfinden würde, was mir die Moroi bisher verschwiegen hatten.
    »Du darfst es nicht weitersagen«, meinte sie und sah mir endlich wieder in die Augen.
    Ich klopfte auf die Tätowierung auf meiner Wange. »Wie die Dinge liegen, kann ich es ohnehin kaum jemandem erzählen.«
    »Nein, du darfst es niemandem erzählen. Nicht den Alchemisten. Nicht Keith. Nicht irgendeinem anderen Moroi oder Dhampir, der es nicht ohnehin schon weiß.«
    Es nicht den Alchemisten erzählen? Das wäre ein Problem. Inmitten all der anderen Verrücktheiten in meinem Leben hatte ich niemals in Frage gestellt, wem meine Loyalität galt, ganz gleich, wie sehr meine

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