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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Pobi
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»Ich habe Transportrollen dabei. Kann ich das Fahrzeug mal sehen?«
    Jake bat ihn, draußen zu warten, während er durch das Atelier in die Garage ging. Er wollte niemanden den verrückten Mist anschauen lassen, mit dem sein Vater den Raum bemalt hatte. Von innen zog er das alte Garagentor weit genug hoch, dass sich Rafferty hindurchbücken konnte.
    Rafferty ging um den Wagen herum und untersuchte ihn mit professioneller Gründlichkeit. Er leuchtete mit einer Taschenlampe hinein und beugte sich gelegentlich vor, um sich etwas genauer anzusehen. Dann kniete er sich auf den Boden, stützte sich auf die behandschuhten Hände und spähte unter den Wagenboden. Er brauchte etwa fünf Minuten, bis er fertig war. Anschließend bückte er sich unter der halbgeschlossenen Tür wieder nach draußen und kam mit einem versiegelten Beutel in der Größe eines dicken Kissens zurück.
    Er zog zwei antistatische Plastikoveralls aus dem Sack und gab Jake einen davon. »Ziehen Sie den über Ihre Kleidung – er nimmt keinen Schmutz an und kontaminiert den Wagen nicht. Benutzen Sie auch die Haube, es ist da drin nicht allzu warm, so dass wir nicht schwitzen werden.«
    Rafferty zog seinen Overall an, indem er jeweils auf einem Bein balancierte, während er den anderen Fuß in den Beinausschnitt schob. Der Overall schien für jemanden gemacht zu sein, der viel kleiner und schwerer war. Jake tat es ihm nach, und wenn er die Augen schloss, roch es so, als würde er einen fabrikneuen Duschvorhang anziehen.
    Rafferty holte auch noch eine zusammengefaltete Polyethylenfolie aus dem Sack. Sie breiteten sie über dem Mercedes aus, und Rafferty klebte die Ecken ab. Als der Wagen von oben ganz eingehüllt war, verlegte er eine zweite Folie auf dem Boden, um das Fahrgestell zu schützen. So konnte kein Beweismaterial verlorengehen oder kontaminiert werden, während sie das Auto auf den Lastwagen luden.
    Jakes Telefon klingelte.
    Rafferty sagte von sich aus: »Ich komme schon allein zurecht.« Er öffnete das Garagentor ganz.
    Â»Jake Cole.«
    Â»Jake, hier ist Hauser. Zwei Dinge. Ich konnte die Farmers weiterhin nicht erreichen, aber ich habe mit ihrer Tochter gesprochen – sie wohnt in Portland. Sie sagte, dass ihre Eltern das Haus an ein paar ›nette Leute‹ vermietet hätten, die sie über eine Online-Agentur fanden. Die Farmers wohnen in Boston. Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für ihr Haus beantragt, um Zugang zu ihren E-Mail-Konten zu bekommen, aber das wird bis morgen früh dauern, da wir nur das Wort ihrer Tochter haben und es nicht so aussieht, als hätten sie in irgendeiner Weise mit dem Mord zu tun. Ich habe allerdings inzwischen ihre Bankunterlagen. Sie vermieten für einen Riesen pro Monat. Das ist nicht viel für ein Haus in dieser Lage. Das Geld kam in Form einer Postanweisung. Ich habe einen Nachforschungsantrag gestellt, um die Filiale festzustellen, von der sie stammt; unglücklicherweise gibt es kein Registriersystem für Postanweisungen. Man kann sie nicht per Kreditkarte kaufen, und bei Barzahlung werden nicht viele Fragen gestellt, es sei denn, es ginge um große Beträge. Es wird drei Tage dauern und ist wahrscheinlich eine Sackgasse.« Hauser klang frustriert. »Mit jedem Schritt scheinen wir uns weiter vom Ziel zu entfernen.«
    Â»â€ºNette Menschen‹ heißt aber mehr als eine Mutter mit Kind, oder?« Jake entfernte sich ein paar Schritte.
    Â»Eine Nachbarin – sie war aber in der Mordnacht nicht zu Hause – kam am Dienstagnachmittag am Haus der Farmers vorbei und glaubt, eine Frau und ein Kind am Strand gesehen zu haben. Sie konnte nicht viel mehr sagen, nur, dass die Frau schlank war und das Kind ziemlich herumtobte. Sie waren zu weit entfernt, als dass die Frau Details hätte erkennen können. Sie hat sie zweimal gesehen. Aber keinen Ehemann. Keinen Freund.«
    Â»Vielleicht ist der Mann ein Workaholic. Könnte auch sein, dass sie eine Freundin hat«, schlug Jake vor. »Wenn die Nachbarin das Kind zweimal mit einer Frau am Strand gesehen hat – und sie die Frau nicht identifizieren kann –, dann gibt es vielleicht zwei Frauen.«
    Hauser schwieg, während er sich diese vage Möglichkeit durch den Kopf gehen ließ. »Daran hatte ich nicht gedacht.«
    Â»Wie lange haben sie das Haus schon gemietet?«
    Â»Seit zwei Wochen. Eine Art Sonderangebot zu

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