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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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Plan!
    Erschöpft ließ ich mich auf die eisigen Stufen sinken und genoss den kühlen Stahl der Wand an meinem Rücken. Alles an mir fühlte sich zerfressen und gebrochen an. Ich wollte gar nicht wissen, wie oft man meine blauen Flecken nun hochrechnen konnte.
    Neben mir an der Außenwand lehnte mein Bike. Eine Aprilia 50 5X. Damals hatte ich es gleich nach dem ersten Tag schwarz lackiert und blaue Flammen von Seth drauf machen lassen.
    Es ist das einzige Andenken an meine letzten Pflegeeltern. Für sie war es wohl am besten, wenn sie mich nie wiedersahen. Dieses Leben lag hinter mir.
    Mein Blick wanderte nach vorne, zwischen den Waggons durch, bis zur Straße. Und dort sah ich sie wieder. Das Mädchen, das ich vorhin über den Haufen gerannt hatte.
    Mein Blick blieb an ihr hängen. Ich war mir sicher, dass sie die Hände in den Taschen vergraben und die Schultern ängstlich hochgezogen hatte. Ihre vor Schreck geweiteten Augen bohrten sich auch jetzt noch in meine Hornhaut. Was sie sich wohl von mir gedacht hatte? Noch dazu, weil ich so in ’nem Wald herumgelaufen war. Nachts.
    Wahrscheinlich hielt sie mich für einen Perversen oder Geistesgestörten. Vielleicht auch für einen perversen Geistesgestörten …
    Aber sie war hübsch. Das, was ich erkennen konnte, zeigte mir dunkle, etwas lockige Haare und helle Augen. Augen, die für einen Moment nur auf mich gerichtet waren … Ach, hör schon auf damit …
    Ich strich mir die Haare zurück und bemerkte dabei, dass ich eine Wunde an meiner Wange hatte. Nur wegen Amanda.
    Die schmale Gestalt des Mädchens verschwand zwischen den Häusern, aus meinem Sichtfeld. Hätte sie mir das auch angetan?
    Nein, denn jede war besser als Amanda. Jedes Mädchen, das einem nicht sein Blut in den Körper schießt, ist besser!
    Jetzt wo ich so darüber nachdachte … Ich kannte das Mädchen nicht. Dieses Bauernkaff war nicht so groß, dass man sich die Mädchen in meinem Alter nicht hätte merken können. Also musste sie neu hierhergezogen sein.
    Irgendwo hinter mir knackte es. Ich fuhr hoch und lauschte in die Dunkelheit. Was sollte ich nur machen, wenn sie mir bis hierher gefolgt waren? Dann war nicht nur ich, sondern auch Nick in Gefahr.
    Mit vorsichtigen Schritten trat ich die drei eisernen Stufen hinunter und schlich zu der Ecke des Wagons. Wieder ein Geräusch und leises Gemurmel.
    Zwei Schatten ragten vor mir auf. Ich reagierte reflexartig und ergriff die Hand, die sich mir entgegenstreckte. Ich spürte eine starke Gegenwehr, aber ich war schneller und – was wichtiger war – stärker. Mit einem kräftigen Ruck verdrehte ich das Handgelenk und warf mein Gegenüber geschickt zu Boden, nagelte ihn dort fest.
    Ich hörte ein Aufkeuchen, und als ich in das bläuliche Licht des Terrariums getaucht wurde, erkannte ich auch das Gesicht desjenigen, der vor mir am Boden lag.
    Blondes kurzes Haar, widersprüchlich dunkle Augen und eine kleine Narbe unter dem linken Auge.
    Es war Nick. Und die schrille Sirene, die kurz ertönt war, war seine Freundin Jess. Sie hielt sich anstandshalber den Mund zu, als sie mich anstarrte.
    „Matt?“ Nick kämpfte sich aus meinem Griff und stand auf. Er klopfte seine Klamotten ab und fuhr mich an: „Verdammte Scheiße! Wir haben dich überall gesucht! Ich dachte wirklich, es wär was passiert!“
    Ich senkte meinen Blick. Ich war es nicht gewohnt, dass sich jemand um mich sorgte, schon gar nicht, wenn wir fast gleich alt waren.
    „’tschuldigung, aber …“
    „Kein Aber, Mann, wenn sie dich finden, dann …“ Er hielt inne, worauf ich ihn wieder ansah. Jess spähte hinter seiner Schulter hervor und schien sich sichtlich ein Kommentar zu verkneifen. Die beiden mussten ja nicht unbedingt wissen, dass Amanda längst wusste, wo ich war. Seltsam war nur, dass sie mich immer nur dann angreifen ließ, wenn ich allein war.
    „Alter“, zischte Nick mir zu. Er war eindeutig wütend. „Deine Augen!“
    „Meine … Augen?“
    Er deutete auf sein Gesicht und zeichnete ein Kreuz in die Luft. Ich hielt den Atem an und klappte schnell die Lider runter.
    Das war also der Grund, weshalb mich das Mädchen vorhin so angesehen hatte. Aus Angst und Verwirrung. Wer konnte ihr das verübeln? Wer wusste schon, ob ich überhaupt noch menschlich war?
    Aber … Ich war sicher, dass da noch etwas anderes in ihren Augen gewesen war. Vielleicht Faszination?
    Lorianna Ambers:
    „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll …“
    Ich war dreckig. Eingesaut von oben bis

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