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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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herrschenden Sichtverhältnissen und dem strömenden Regen konnte es ihm durchaus gelingen, sich dahinter zu verstecken. Zumal Scheinwerfer auf Plattform drei spärlich gesät waren. Tatsächlich hatte er keine andere Wahl. Bis zu dem weißen, quaderförmigen Aufbau, der die Labore und Wohnräume der Wissenschaftler beherbergte, würde er es nie im Leben rechtzeitig schaffen. Er schlängelte sich durch das Pipeline-Labyrinth und hechtete hinter einen Metallcontainer.
    Keine Sekunde zu früh.
    Die Tür wurde aufgerissen, und der Marine betrat die Plattform.
    Leuthard drückte sich enger an den kalten Stahl, bis er mit dessen Schatten verschmolz. Sein Puls raste. Von irgendwo über ihm tropfte Wasser in seinen Kragen.
    Der Marine blieb abrupt stehen und blickte wild um sich. Leuthard betete, dass sein Verfolger weiter in Richtung Gebäude lief. Der Marine zögerte kurz, dann knipste er seine Stabtaschenlampe an und ließ deren Lichtkegel langsam über die düstere Plattform wandern. Leuthard fluchte leise. Immerhin entschied sich der Marine dafür, zunächst die entgegengesetzte Seite abzusuchen.
    Leuthards rechte Hand verkrampfte sich, und ihm wurde bewusst, dass er noch immer den Schraubenschlüssel umklammerte. Er erinnerte sich, weshalb er ihn an sich genommen hatte. Wie es aussah, würde er um einen Kampf doch nicht herumkommen.
    Um seine verkrampfte Hand zu entlasten, nahm er den Schraubenschlüssel in die andere Hand – ein Fehler, den er sofort bereute. Glitschig von Regen und Blut, rutschte ihm das Werkzeug aus der Hand. Ohrenbetäubend laut knallte es auf eine Schräge, wo es sofort weiter in Richtung eines Lüftungsschlitzes unterhalb einer Turbine schlitterte. Verzweifelt versuchte er den Schraubenschlüssel zu greifen, bevor dieser in den Schlitz fallen konnte. Vergeblich. Voller Entsetzen musste Leuthard mit ansehen, wie seine letzte Hoffnung in einem Schacht unterhalb der Turbine verschwand.
    Er fluchte. Der laute Aufprall konnte dem Marine nicht entgangen sein. Spätestens jetzt blieb Leuthard nur noch eine Möglichkeit. Er sprintete los, an mehreren Turbinen vorbei, und hetzte eine Gittertreppe hinauf, die auf die nächste Ebene der Plattform führte. Oben angekommen, schlug er die Richtung zum Eingang des Wohn- und Forschungstrakts ein.
    Wie aus dem Nichts tauchte sein Verfolger gute 25 Meter vor ihm auf und versperrte ihm auf dem schmalen Laufsteg den Weg. Im Strahl der Taschenlampe ertappt, blieb Leuthard beinahe das Herz stehen. Verdammt, wie war der Kerl nur so schnell hier heraufgelangt?
    Leuthard machte kehrt und hastete die Gittertreppe weiter nach oben. Der Marine holte auf. Die Distanz zwischen ihnen schmolz. Stufe um Stufe kämpfte sich Leuthard die Treppe hinauf. Eine Bö erwischte ihn. Er verlor das Gleichgewicht, rutschte aus und fiel hin. Eine Hand griff nach seinem rechten Knöchel, er stieß sie weg, rappelte sich auf und kämpfte sich weiter. Die Treppe endete, ebenso Leuthards Orientierung. Er rannte einfach in irgendeine Richtung. Wie viel Vorsprung blieb ihm noch?
    Plötzlich wurde er an der Schulter gepackt und zu Boden geworfen.
    »Das war’s dann wohl, Einstein.«
    Leuthard rollte sich herum und sah den Marine breitbeinig über sich stehen. Seine durchnässte Uniform schlackerte im Wind.
    »Warum tun Sie das?« Zumindest wollte Leuthard wissen, weshalb er sterben musste. Gegen einen Marine würde er ohne Waffe im Nahkampf keine fünf Sekunden bestehen.
    »Brooks hat euch Pisser oft genug gewarnt.« Er verpasste Leuthard einen Tritt in die Seite.
    Rippen brachen. Flammende Torpedos aus Schmerz schossen durch Leuthards Körper, und er krümmte sich stöhnend zusammen.
    »Schnauze!« Der Marine drehte Leuthard auf den Rücken, setzte ihm einen Fuß auf den Brustkorb und trat auf. Weitere Rippen brachen.
    Leuthard schrie auf. »Verdammt, dann bring es endlich hinter dich.«
    »Nicht so ungeduldig, Einstein. Es soll doch alles wie ein Unfall aussehen.«
    Das Nächste, was Leuthard spürte, waren kräftige Hände, die ihn hochhoben und an den Rand des Laufstegs bugsierten. Unwillkürlich sah er nach unten. Zwölf Meter unter ihm befand sich die nächste Ebene der Plattform. Er hörte sich wimmern.
    »Ihr hättet auf Brooks hören sollen«, sagte der Marine und stieß ihn den Abgrund hinab.
    Leuthard fiel.
    Hart schlug er auf den Stahlplatten auf. Knochen splitterten, Schmerzen aber verspürte er seltsamerweise keine mehr. Auf dem Rücken liegend, war Roman Leuthards letzter Gedanke,

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