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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Hand mit dem Schraubenschlüssel, die einen weiten Bogen beschrieb und krachend auf dem Hinterkopf des am Boden liegenden Wissenschaftlers niederging.
    Chevallier bäumte sich auf, und sein Mund verzerrte sich. Aus einer klaffenden Wunde am Hinterkopf rann das Blut in Strömen. Am ganzen Leib zuckend, kippte der Franzose mit weit aufgerissenen Augen zur Seite. Seine Hände verkrampften sich, dann rührte er sich nicht mehr.
    Leuthard starrte auf die beiden leblosen Körper seiner Kollegen, mit denen er noch vor einer Stunde gemeinsam im Labor über dem Gaschromatographen gebrütet hatte. Das alles fühlte sich an wie ein Alptraum – nur war es verdammt real. Bei allen Heiligen, in welchen Wahnsinn waren sie hier nur hineingeraten?
    Der Marine sah sich um, als erwarte er jeden Moment die Attacke eines weiteren Angreifers, und packte dann Chevalliers Arme. Er schleifte ihn zur gegenüberliegenden Umzäunung, hinter der es in die Tiefe ging. Mit Mühe stemmte er den schweren Franzosen hoch und hievte ihn über die Absperrung. Ungerührt sah er dem leblosen Körper nach, der wie ein Sack Zement in die Tiefe fiel und von den gischtsprühenden Wellenbergen mitgerissen wurde.
    Der Marine kehrte zu Rochas’ Leiche zurück. An der Turbine hielt er inne und zog den aufgespießten Augapfel von der hervorstehenden Schraube. Achtlos warf er ihn ins Meer und widmete sich dann dem Spanier.
    Endlich löste sich Leuthard aus seiner Schockstarre. Die einzige Möglichkeit, zu entkommen, lag in dem kurzen Moment, in dem der Marine damit beschäftigt war, Rochas über das Absperrgitter zu hieven. Dabei musste er Leuthard zwangsläufig den Rücken zukehren. Das Problem dabei war, dass Leuthards einziger Fluchtweg direkt an der Stelle vorbeiführte, an der noch vor wenigen Sekunden die beiden Leichen gelegen hatten. Er schauderte.
    Der Marine erreichte die Umzäunung und begann mit der Entsorgung von Rochas’ Leiche.
    Leuthard löste sich aus seinem Versteck. Noch während er loslief, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Der Marine war bestens durchtrainiert. Womöglich würde Leuthard es nicht bis in sein Quartier schaffen. Er brauchte eine Waffe!
    Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, dass der Marine noch immer mit Rochas beschäftigt war und nicht in seine Richtung blickte. Vor der Blutlache ging er in die Knie. Er zog die Ärmel des Overalls über seine Hände und griff sich den Schraubenschlüssel, ohne diesen dabei mit seinen nackten Fingern zu berühren. Der Gedanke, Chevalliers und Rochas’ Blut an seinen Händen zu spüren, ekelte ihn. Das Werkzeug wog schwer in Leuthards Hand, aber wenigstens war er jetzt nicht mehr ganz chancenlos.
    Er erhob sich in dem Moment, in dem der Marine sich umdrehte.
    Einen Augenblick lang starrten sie sich an.
    Der Marine sprintete los.
    Leuthard drehte sich um und floh.
    Er musste stark gegen den Wind ankämpfen, als er sich seinen Weg quer über die Hauptplattform bahnte, vorbei am mächtigen Bohrturm, in Richtung einer der Nebenplattformen. Sein Herz raste und seine Lungen brannten. Da er wusste, dass der Marine dicht hinter ihm war, vermied er es, über die Schulter zurückzublicken.
    Er erreichte die massive Stahltür. Linkisch zog er mit einer Hand den dicken Eisenriegel nach oben und warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht dagegen. Kaum war er hindurchgeschlüpft, krachte die Tür hinter ihm wieder zu.
    Ohne sich umzudrehen, rannte er weiter. Auf dem exponierten Verbindungssteg erwischte ihn der Sturm mit seiner ganzen Urgewalt. Regen peitschte ihm ins Gesicht, Orkanböen rissen ihn fast von den Füßen. Wie ein Betrunkener torkelte er von einer Seite des rundum vergitterten Stegs zur anderen. Mit weit nach vorne gebeugtem Oberkörper, kämpfte er sich vorwärts. Hinter ihm schlug die Tür ein weiteres Mal zu. Sein Verfolger war ihm auf den Fersen.
    Auf halber Strecke schwankte die Brückenkonstruktion besorgniserregend. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte Leuthard entkräftet die Verbindungstür zu Plattform drei und schlüpfte hindurch. Immerhin war es ihm gelungen, seinen Verfolger auf Distanz zu halten.
    Im Bruchteil einer Sekunde scannte er die Umgebung. Zu beiden Seiten der Tür entsprang dem Boden ein Labyrinth aus dicken Rohren und Pipelines, die scheinbar ohne sinnvolle Ordnung rund um die Plattform verliefen. Schon am hellen Tag hätte es Leuthard immense Schwierigkeiten bereitet, eine Person auszumachen, die sich hinter diesem Gewirr aufhielt. Bei den momentan

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