BLUE - toedliche Magie
loszulegen.
Die Frau öffnete die Augen.
Grün.
Blue erstarrte.
„Du bist ...“ Er stockte und starrte sie an, als wäre sie ein Geist. Mit Katzenaugen. Sein Bauch krampfte, sein Schwanz wurde noch größer.
„... Vanessa“, keuchte er und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, denn es war zwar die Frau, die er gesucht hatte, doch sie lag hier offensichtlich vor einem anderen Mann. Und dann traf ihn gleich noch die nächste Erkenntnis: Merenpath! Sein Herz schlug schneller, sein Mund wurde trocken. Das massige Etwas, das er bei seiner Ankunft beiseite gedrängt hatte, war also niemand anderer gewesen als der verdammte Halbgott? Zischend stieß er den Atem aus und beugte sich weiter zu ihr, als könnte er damit verhindern, sie noch einmal zu verlieren. Er war so verdammt bereit sie zu nehmen. So willig und dringend bereit. Oh, Gott! Mit aller Kraft versuchte er sie nicht zu berühren, denn sie wusste nichts von ihm und dem Zauber des Engels. Sie meinte ja immer noch, hier vor Merenpath zu liegen und er konnte nicht fassen, was der Ägypter mit Vanessa bereits alles angestellt hatte.
„Das ... weißt du doch“, antwortete sie aufgebracht und richtete sich langsam auf. Wobei ihre Brüste auf beeindruckend gemächliche Weise wippten und ihm einen heiseren Laut tief aus seiner Kehle entlockten. Sein Mund war immer noch trocken und er schluckte hart. Wie gerne hätte er zugegriffen, kurz von ihr gekostet und sich dann endlich mit aller Kraft in ihr wunderbares, heiliges Gefäß versenkt! Aufgebracht leckte er sich über seine trockenen Lippen, aber er schaffte es immer noch still zu stehen und nicht wie ein Tier über sie herzufallen.
Vanessa war total erregt. Ihre Bewegungen zeigten das ebenso wie ihr verschleierter Blick. Außerdem war da dieser Duft, der nicht ausschließlich von dem Öl kommen konnte. Mit Sicherheit hatte sie schon einen wahren Marathon von Wonnen hinter sich und war nur allzu bereit diesen – scheiß anderen Mann!!! – willkommen zu heißen.
Doch halt!
Sie hatte gesagt, dass sie das nicht wollte. Blue spürte einen Funken Hoffnung.
„Du hast ... versprochen ...“, seufzte sie. „... ich habe dir ... vertraut ...“ Sie sprach so abgehakt, wie er sich im Inneren fühlte und wie sein Schwanz zuckte. Bei genauerem Hinsehen erkannte Blue, dass ihre Pupillen so groß waren, als stünde sie unter Drogen. „Sag ihr VORHER wer du bist!“ Dieser Satz kam ihm plötzlich ganz deutlich in den Sinn und die Hoffnung, die er zuvor so klein und schwelend gefühlt hatte, wurde mit einem Schlag zu einem wahren Flächenbrand. Jetzt endlich begriff er die Zusammenhänge, den Sinn und sogar Joshuas Umsicht. Zuerst fühlte er Hoffnung, Erleichterung und dann gigantische Euphorie, die seinen ganzen Körper und sein Wesen erfasste. Joshua hatte ihn gerade noch rechtzeitig in den Körper seines Gegners transferiert und Blue somit das Bindungsritual mit der Frau seines Lebens ermöglicht. Ihre Körper waren fremd, doch ihre Seelen würden durch die magischen Zeichen auf ihrem Körper für immer zueinander finden. Vielleicht war das sogar eine Möglichkeit, um später eine fast normale Beziehung leben zu können, ganz ohne tödliche Magie. Diese Hoffnung toppte freilich alles. Er musste ihr also nur noch sagen, wer er war. Unbedingt. Rasch. Denn danach würde er sich in sie versenken und sie für immer zu der seinen machen. Für immer.
Vanessa wollte noch etwas sagen, ihr Blick war verschleiert, aber auch mit einer unterschwelligen Wut, die ihn erfreute. Mit seinem Zeigefinger auf ihrem Mund, stoppte er ihr Bemühen zu sprechen. Fasziniert beobachtete er diesen ersten Kontakt. Sein Finger auf ihren Lippen. Haut an Haut, keine Flammen, keine Magie – außer die natürliche, zwischen zwei Menschen, die sich begehrten. Das Glück das er alleine bei dieser sanften, unschuldigen Berührung empfand, zerriss ihm fast das Herz.
„Ich bin es ...“, begann er und stockte. Es war solch ein Wunder, dass er das hier erleben durfte und diese Chance bekam. „Sag ihr WER du bist“ hallte erneut eine leise Stimme durch seinen Kopf und mit einem Mal verstand er auch diesen Hinweis richtig und folgte ganz dieser Eingebung. „... Andreas.“
Silbrige Augen blitzten auf, doch Vanessas Blick war noch verschleiert. Sie schien nicht zu verstehen.
„Ich bin Andreas Sternitzer. Kannst du es erkennen?“ Blue sah sie voller Hoffnung an und Vanessa sah sich seine Augen genauer an. Flüssiges Silber! Ihr Mund öffnete
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